Akute Kopfschmerzen

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Inhaltsverzeichnis

In der Regel sind Kopfschmerzen auch akuter Natur. Doch mit steigendem Lebensalter können Kopfschmerzen ein Indikator für ernste und/oder lebensbedrohende Erkrankungen sein. Der nachfolgende Artikel geht auf die unterschiedlichen Arten von Kopfschmerzen und den damit verbundenen Symptomen ein. Zudem geben wir Empfehlungen, wie sich eine Pflegekraft in bestimmten Fällen verhalten kann. Aber Achtung, die Betonung liegt hier auf kann, denn letztendlich kommt es darauf an, welche Vorgehensweisen das Pflegehandbuch der Senioreneinrichtung vorgibt. Diese sind für die angestellte Pflegekraft rechtlich verbindlich.

Zwar mögen akute Kopfschmerzen bei Senioren in den meisten Fällen eher „harmloser“ Natur sein, doch kann ein schmerzender Kopf auch ein Symptom für eine ernst zu nehmende und/oder lebensbedrohende Erkrankung sein. Eben aus diesem Grund sind in vielen Altenpflegeeinrichtungen „Kopfschmerzen bei Patienten“ im Notfallmanagement aufgenommen, da es sehr unterschiedliche Kopfschmerzarten und Ursachen für diese gibt.

Primäre und sekundäre Kopfschmerzen: die Unterschiede

Arten von Kopfschmerzen im Überblick

1. Primäre Kopfschmerzen (z. B. Migräne, Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen usw.)

Im Bereich „primäre Kopfschmerzen“ wurden bereits viele wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, jedoch konnte die Ursache bzw. der Auslöser bei einigen primären Kopfschmerzarten, wie z. B. Clusterkopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen oder Migräne noch nicht zu 100 Prozent geklärt werden.

Wissenswert

Einige primäre Kopfschmerzen können auftreten, ohne dass ein spezieller Auslöser oder eine konkrete Ursache ermittelt werden kann. In der Regel sind Kopfschmerzen, die unter diese Kategorie fallen, weder eine Folgeerscheinung einer Behandlung noch ein Symptom einer Krankheit. Darum werden primäre Kopfschmerzen in der Medizin und Pflege auch als eigene behandlungsbedürftige Erkrankung angesehen. Da eine Ursachenbeseitigung hier oft nicht möglich ist, ist das Hauptziel einer Behandlung, die entstehenden Schmerzen und Beschwerden lang anhaltend zu lindern.

Was ist das Behandlungsziel bei primären Kopfschmerzen?

Hier sind die primären Kopfschmerzen die eigentliche Krankheit. Das Ziel einer Behandlung ist hier, die Intensität und die Häufigkeit der Schmerzen zu mildern.

2. Sekundäre Kopfschmerzen

Zur Kategorie „sekundäre Kopfschmerzen“ gehören sogenannte seltene Kopfschmerzformen, wie z. B.

  • Schmerzmittelkopfschmerzen/ Entzugskopfschmerzen/ Medikamentenkopfschmerzen
  • Kopfschmerzen infolge von Erkrankungen der Augen
  • Kopfschmerzen aufgrund orthopädischer Probleme (z. B. Verspannungen, Probleme mit den Zähnen usw.)
  • Kopfschmerzen aufgrund von Entzündungen
  • Kopfschmerzen infolge von Hirntumoren
  • Schmerzen im Kopf aufgrund von Veränderungen der Blutgefäße.
  • Kopfschmerzen aufgrund von Verletzungen
  • Kopfschmerzen aufgrund einer Erkältung
  • Kopfschmerzen infolge übermäßigen Alkoholkonsums

Wissenswert

Sekundäre Kopfschmerzen sind als Warnsignal zu verstehen, welches durch einen „Schaden“ im Körper/Kopf entsteht. Aus diesem Grund müssen Patienten mit sekundären Kopfschmerzen immer gut beobachtet werden.

Was ist das Ziel bei der Behandlung von sekundären Kopfschmerzen?

Bei sekundären Kopfschmerzen handelt es sich um ein Symptom oder eine Art Begleiterscheinung/Begleitsymptom einer anderen Krankheit. Darum ist hier das primäre Ziel die Behandlung der Grunderkrankung. Meist lassen dann auch die akuten Kopfschmerzen nach.

Achtung

Sollte ein zu betreuender Patient von lang anhaltenden Kopfschmerzen betroffen sein, sollte diesem von einer Selbstmedikation abgeraten werden. Hier ist auf lange Sicht der Besuch eines Arztes sinnvoller.

Tipp

Sind Patienten vermehrt von akuten Kopfschmerzen betroffen, ist es eine gute Vorgehensweise, dass die Senioren gemeinsam mit der Pflegekraft ein Schmerztagebuch führen.

Warum ist ein Schmerztagebuch sinnvoll?

  • Die eigene Schmerzwahrnehmung der Patienten kann manchmal trügerisch sein. So ist es schwierig bis unmöglich, dass sich der Betroffene rückwirkend an die Intensität und die Dauer der Kopfschmerzen korrekt erinnern kann.
  • Eine gute Beobachtung und Dokumentation macht es dem Arzt einfacher, die richtige Diagnose zu stellen. Anhand der Notizen lässt sich vor allem auch deutlich einfacher erkennen, was die Kopfschmerzen beim Patienten auslöst (z. B. bestimmte Mahlzeiten, Tätigkeiten usw.)

Was kann das Entstehen von akuten Kopfschmerzen begünstigen?

  • zu wenig Schlaf
  • unregelmäßiger Schlafrhythmus
  • mangelnde Bewegung
  • unausgewogene Ernährung
  • schlechte Körperhaltung

Welche Kopfschmerzformen und Kopfschmerzarten gibt es?

Spannungskopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen entstehen in der Regel, wenn die Muskulatur von Hals und/oder Schultern verspannt ist. Doch auch Störungen in den schmerzverarbeitenden Zentren des Gehirns können zu Spannungskopfschmerzen führen. Spannungskopfschmerzen werden auch durch Stress oder einen Wetterwechsel begünstigt.

Wissenswert

Spannungskopfschmerzen zeigen meist einen drückenden bis dumpfen Schmerz. Diese Form von Kopfschmerzen kann nur ein paar Stunden andauern oder sogar über mehrere Tage anhalten.

Wie manifestieren sich Spannungskopfschmerzen?

In der Regel treten Spannungskopfschmerzen immer auf beiden Seiten des Kopfes im Bereich des Scheitels, der Schläfen oder der Stirn. Manchmal kann auch der komplette Kopf schmerzen.

Wissenswert

Nicht untypisch für Spannungskopfschmerzen ist, dass der Betroffene sich schwertut, den Ort der Schmerzen genau zu beschreiben.

Charakteristische Symptome bei Spannungskopfschmerzen sind:

  • Lärmempfindlichkeit
  • Lichtscheu
  • Erbrechen
  • Übelkeit

Wissenswert

  • Spannungskopfschmerzen werden bei körperlicher Aktivität üblicherweise nicht schlimmer.
  • Ist der Patient mehr als die Hälfte des Monats oder über das Jahr verteilt vermehrt von Spannungskopfschmerzen betroffen, wird von „Dauerkopfschmerzen“ gesprochen.
  • Bei vielen Betroffenen treten Spannungskopfschmerzen nicht selten in Kombination mit Migräne auf.

Behandlung von Spannungskopfschmerzen

Bei Spannungskopfschmerzen, die nur gelegentlich auftreten, empfiehlt sich die Einnahme von Schmerzmitteln, die auf folgenden Wirkstoffen basieren:

  • Acetylsalinsäure
  • Ibuprofen
  • Coffein + Paracetamol + Acetylsalinsäure

Achtung

Schmerzmittel, deren Wirkung auf mehreren Wirkstoffen basiert, können Entzugskopfschmerzen hervorrufen. Die gewählten Schmerzmittel sind entsprechend der Anweisung des Apothekers/Arztes einzunehmen. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass die Schmerzmittel nicht länger als drei Tage am Stück (maximal zehn Tage monatlich) eingenommen werden.

Tipp

Zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen müssen nicht immer Medikamente eingenommen werden. Manche Patienten reagieren sehr gut darauf, wenn ihnen der Nacken, die Stirn oder die Schläfen mit echtem Pfefferminzöl eingerieben werden. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Öl nicht in die Augen des Patienten gelangt bzw. nahe dessen Augen verwendet wird.

Auch mit homöopathischen Mitteln (z. B. Weidenrindenextrakt usw.) und/oder Triptane konnten gute Erfolge bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen erzielt werden.

Wissenswert

Leidet der Patient an mehr als fünfzehn Tagen monatlich unter Spannungskopfschmerzen, sind die Kopfschmerzen chronisch. Ist das der Fall, ist ein anderes Behandlungskonzept als bei gelegentlich auftretenden Spannungskopfschmerzen sinnvoll.

Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Spannungskopfschmerzen

Bei Patienten, die unter chronischen Spannungskopfschmerzen leiden, ist das Risiko groß, dass sie eine gewisse Schmerzmittelabhängigkeit entwickeln. Jedoch gibt es Alternativen. Dieses Medikament wird normalerweise zur Behandlung von Depressionen verwendet, es kann aber auch dabei helfen, Spannungskopfschmerzen zu vermeiden. Durch die Gabe eines trizyklischen Antidepressivum treten die Spannungskopfschmerzen nicht mehr so häufig auf. Des Weiteren verlieren sie an Intensität.

Wissenswert

Damit die trizyklischen Antidepressiva Wirkung zeigen können, ist eine regelmäßige Einnahme unerlässlich. Erst nach 4-6 Wochen lässt sich sagen, ob das Medikament tatsächlich eine Verbesserung für den Patienten mit sich bringt.

Tipp

Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen sollten auf Schmerzmittel nur im äußersten Notfall zurückgreifen.

Spannungskopfschmerzen: Behandlungsmöglichkeiten außerhalb der traditionellen Medizin

  • Injektion mit Botox
  • Reizstromtherapie
  • Akupressur
  • Manuelle Therapie
  • Akupunktur
  • Massagen
  • Chirotherapie

Migräne

Migräne ist eine der Krankheiten und Kopfschmerzarten, die schon sehr lange erforscht wird. Trotzdem gibt es bis dato noch keine gesicherte Erklärung, warum bzw. wodurch Migräne entsteht.

Wissenswert:

  • Ein Migräneanfall kann für eine Verspannung des Nackens sorgen.
  • Migräneanfälle können monatlich 1-6x auftreten.

Migräne: Beschwerden und Symptome

  • Starke bis sehr starke, hämmernde, pochende und pulsierende Schmerzen.
  • In der Regel kündigt sich die Migräne langsam an und führt dazu, dass die Symptome immer schlimmer werden.
  • Typisch für Migräne ist, dass meist nur eine Hälfte des Kopfes betroffen ist. Nur sehr selten tut der ganze Kopf weh.
  • Lärmempfindlichkeit
  • Lichtscheu
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Heißhunger
  • Hyperaktivität
  • Extreme Müdigkeit
  • Vorübergehende Sehstörungen (z. B. Gesichtsfeldausfälle, Flimmern, Linien usw.)
  • Ameisenlaufen in Beinen und Armen
  • Leichte Sprachstörungen

Wissenswert

  • Eine Migräneaura tritt nur bei gut 15 % aller Patienten auf. Erst mit dem Verschwinden der Migräneaura treten die Schmerzen auf.
  • Bei nicht wenigen Patienten tritt eine Migräne meist in Verbindung mit Spannungskopfschmerzen auf.

Was kann eine Migräne begünstigen?

  • Veränderungen des Schlafrhythmus
  • Unterzucker
  • Bei Frauen können Hormonschwankungen einen Migräneausfall auslösen.
  • Starke Schwankungen des Koffeinspiegels
  • Stress
  • Wetterwechsel
  • Bestimmte Lebensmittel
  • Kälte
  • Lärm
  • Große Höhen

Wissenswert

Bei einer Migräne handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Leider können hier aber nur die Häufigkeit und die Intensität der Anfälle gemildert werden. Eine ursächliche Behandlung/Therapie gibt es aktuell noch nicht.

Die Behandlung von Migräne

Medikamente, die während eines Migräneanfalls verabreicht werden können, sind:

  • Domperidon
  • Metoclopramid
  • Dimenhydrinat
  • Bei Übelkeit können Antiemetika angewendet werden. Antiemetika haben den großen Vorteil, dass sie positiv dazu beitragen, dass die Schmerzmittel über den Magen-Darm-Trakt optimal aufgenommen werden können. Eben darum ist es sinnvoll, dass die Antiemetika zehn Minuten vor den Schmerzmitteln eingenommen werden sollten.

Wissenswert

Müssen Patienten während eines Migräneanfalls ständig brechen, sollten die Medikamente als Zäpfchen verabreicht werden.

Zur Schmerzlinderung während eines Migräneanfalls haben sich folgende Wirkstoffe bewährt:

  • Acetylsalinsäure (Einzeldosis 1.000 mg)
  • Paracetamol (Einzeldosis 1.000 mg)
  • Ibuprofen (Einzeldosis 400 mg)
  • Diclofenac-Kalium (Einzeldosis 50-100 mg)
  • Phenazon
  • Naproxen
  • Metamizol

Tipp

Damit der Wirkstoff schnell ins Blut gelangt, sollten Schmerzmittel am besten in Form von Brausetabletten eingenommen werden. Bei sehr schweren Migräneanfällen sind Triptane, Lysinacetylsalicylat usw. eine gute Wahl. Die genannten Medikamente gibt es nicht nur in Tablettenform, sondern auch als Nasenspray in der Apotheke zu kaufen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Medikamente subkutan zu spritzen.

Migräne: Alternativen zur medikamentösen Behandlung

  • Austauschen aller Amalgamfüllungen in den Zähnen
  • Manuelle Therapie
  • Aufbiss-Schiene
  • Chirotherapie
  • Darmsanierung
  • Physiotherapie (Quaddeln, Reizstrombehandlung usw.)
  • Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie)
  • Autogenes Training
  • Ozontherapie
  • Pychophonie
  • Fußreflexzonenmassage
  • Psychoanalyse/Psychotherapie
  • Magnetstromtherapie
  • Homöopathie
  • Neutraltherapie
  • Frischzellen-Therapie

Welche Möglichkeiten der Prophylaxe gibt es bei Migräne?

Es gibt eine Reihe an Medikamenten/Wirkstoffen, die in der Migräne-Prophylaxe eingesetzt werden:

  • Betablocker
  • Metoprolol
  • Propranolol
  • Flunarizin
  • Bisoprolol
  • Acetylsalicylsäure
  • Amitriptylin
  • Magnesium
  • Pestwurz

Wissenswert

Die genannten Wirkstoffe können nur bei einer regelmäßigen Einnahme prophylaktisch gegen Migräne helfen. Achtung, welches der genannten Medikamente/Wirkstoffe für den jeweiligen Betroffenen am besten geeignet ist, kann nur ein Arzt entscheiden.

Wann ist eine Migräneprophylaxe sinnvoll?

Eine Migräneprophylaxe ist sinnvoll, wenn

  • der Patient mehr als drei Tage im Monat von einer Migräne betroffen ist.
  • der Patient mehr als zehn Tage monatlich Schmerzmittel einnehmen muss.
  • der geriatrische Patient eine Medikamentenunverträglichkeit gegen bestimmte Wirkstoffe zeigt.
  • der Patient aufgrund der Migräne in seinem Alltag stark eingeschränkt wird.
  • die Migräneanfälle des Patienten länger als 72 Stunden dauern.
  • der Patient einen äußerst komplizierten Krankheitsverlauf zeigt.

Wissenswert

Triptane dürfen maximal 10-12 Tage monatlich eingenommen werden. Der beste Zeitpunkt für die Einnahme ist immer kurz, bevor der Migräneanfall auftritt.

Entzugs- und/oder Medikamentenkopfschmerzen

Seltsam, aber wahr, werden Schmerzmittel zu häufig über einen längeren Zeitraum eingenommen, kann das zum dauerhaften Auftreten von Kopfschmerzen führen.

Vor allem Patienten, die mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen haben, neigen aus Angst vor dem nächsten Anfall häufig dazu, größere Mengen Schmerzmittel einzunehmen. Das kann zu einer gewissen Abhängigkeit führen. Setzt der Patient die Schmerzmittel ab, treten Kopfschmerzen viel schneller als vorher auf. Für den Patienten scheinbar nichts Neues. Das stimmt aber nicht, da diese Art Kopfschmerzen in die Kategorie „Entzugserscheinungen“ fallen.

Wissenswert

Vor allem Schmerzmittel, die auf mehreren Wirkstoffen basieren, können Entzugskopfschmerzen auslösen.

Tipp

Patienten, die täglich über Kopfschmerzen berichten, sollten genauer beobachtet werden. Es besteht die Möglichkeit, dass der Patient bereits unter Medikamentenkopfschmerzen leidet.

Achtung, es gibt noch eine Reihe an Medikamenten, die bei Einnahme ebenfalls zu Kopfschmerzen führen können, wie z. B.

  • Diuretika
  • Blutdrucksenker usw.

Die Behandlung von Entzugs- bzw. Medikamentenkopfschmerzen

Leidet ein Patient unter Medikamentenkopfschmerzen, kommt es nicht darauf an, Medikamente zu nehmen, sondern diese wegzulassen. Hier muss die Pflegekraft den Patienten in seiner Entschlossenheit unterstützen und für eine entsprechende moralische Unterstützung sorgen, damit dieser bei diesem „schweren“ Weg entsprechend Durchhaltevermögen beweisen kann.

Tipp

Um dem Patienten erste Erfolge visuell verdeutlichen zu können, empfiehlt sich das Führen eines Schmerztagebuchs.

Clusterkopfschmerzen

Treten mehrere Kopfschmerzattacken innerhalb eines Intervalls gehäuft auf, wird von Clusterkopfschmerzen gesprochen.

Wissenswert

  • Bei Clusterkopfschmerzen können Kopfschmerzanfälle an zwei Tagen bis zu achtmal auftreten. Die Kopfschmerzanfälle können je nach dem zwischen 15 und 180 Minuten andauern.
  • Cluster-Kopfschmerzen treten bei Betroffenen in der Regel nachts auf. Doch auch am Tag kann sich diese Kopfschmerzform manifestieren.
  • Von Cluster-Kopfschmerzen betroffene Menschen können zwischen den Clustern Tage, Wochen oder sogar Monate Ruhe haben.

Cluster-Kopfschmerzen: Beschwerden und Symptome

  • Einseitig auftretende Schmerzen im Bereich der Schläfen und/oder der Augen.
  • Extrem starke und anfallsartige Schmerzen
  • Tränende und/oder gerötete Augen
  • Verengte Pupillen
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Gerötetes und/oder verschwitztes Gesicht
  • Ein hängendes Augenlid

Was ist die Ursache von Cluster-Kopfschmerzen

Was genau die Ursache für das Auftreten von Cluster-Kopfschmerzen ist, ist noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Allerdings gibt es einige Theorien, die von krankhaften Veränderungen des Hirnstoffwechsels bis hin zu Entzündungen der Blutgefäße im Gehirn ausgehen.

Clusterkopfschmerz-Trigger: Was kann das Entstehen von Clusterkopfschmerzen begünstigen?

  • Zitrusfrüchte
  • Alkohol
  • Grelles Licht
  • Tomaten
  • Laute Geräusche
  • Lebensmittelzusatzstoffe
  • Bestimmte Käsesorten
  • Gerüche

Clusterkopfschmerzen: Die Behandlung

Ist ein geriatrischer Patient von Clusterkopfschmerzen betroffen, empfiehlt sich darauf zu achten, dass dieser alle Stoffe meidet, die bei ihm Kopfschmerzen auslösen können. Dazu gehören zum Beispiel Nikotin, Alkohol usw. Alternativ gibt es auch eine Reihe an Medikamenten, die dabei helfen können, die Häufigkeit und die Intensität der Clusterkopfschmerzen zu reduzieren, wie z. B.

  • Lithiumcarbonat
  • Verapamil
  • Prednisolon
  • Methyserqid

Achtung

Welcher Wirkstoff für den Patienten die beste Lösung ist, kann nur ein Arzt entscheiden.

Tipp

Bei akuten Clusterkopfschmerz-Anfällen, empfiehlt es sich, den Patienten reinen Sauerstoff inhalieren zu lassen. Alternativ können auch Medikamente, die auf den Wirkstoff „Sumatriptan“ basieren, für Linderung sorgen.

Begleitkopfschmerzen und Begleitsymptome

Begleitkopfschmerzen sind Kopfschmerzen, die infolge von Grunderkrankungen, wie z. B.

  • eine Nasennebenhöhlenentzündung
  • eine Magen-Darm-Entzündung
  • eine Kurz- oder Weitsichtigkeit (starke Veränderungen der Sehkraft)
  • eine Erkältung
  • eine Grippe
  • exzessiver Alkoholgenuss

entstehen können.

Bei welchen Begleitkopfschmerzen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden?

  • Treten Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung z.B. durch einen Sturz auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dasselbe gilt, wenn Kopfschmerzen in Verbindung mit Lähmungserscheinungen (Gesicht/Extremitäten) und/oder Gefühls-, Seh-, Hör- oder Sprachstörungen auftreten.
  • Leidet der Patient an Kopfschmerzen und ist gleichzeitig von Fieber und einer Nackensteifigkeit betroffen, ist ebenfalls ein zeitnaher Besuch beim Arzt sinnvoll. In so einem Fall besteht die Möglichkeit, dass der Patient an einer Meningitis (Hirnhautentzündung) leidet. Treten die Begleitsymptome wie Nackensteifigkeit und Kopfschmerzen anfallartig auf, besteht das Risiko einer Hirnblutung.

Achtung

Treten Kopfschmerzen ungewohnt heftig auf, kann die Grunderkrankung „Grüner Star“ dahinterstecken. Die Schmerzen im Kopf werden durch den plötzlich erhöhten Augeninnendruck ausgelöst.

  • Werden Kopfschmerzpatienten plötzlich bewusstlos und zeigen unerwarteterweise psychische Auffälligkeiten, ist ebenfalls die Konsultation eines Arztes ratsam. Genauso, wenn starke Kopfschmerzen unerwartet bzw. neu auftreten.

Migräne, Medikamenten- oder Spannungskopfschmerzen: die wichtigsten Infos über akute Kopfschmerzen

 MedikamentenkopfschmerzenSpannungskopfschmerzenMigräne
SchmerzregionKompletter KopfVerschiedene Bereiche (Stirn/Scheitel/Hinterkopf)In der Regel einseitig
DauerDauerschmerz1-24 Std.4-72 Std.
IntervallDauerschmerzUnregelmäßig1-6x monatlich
SchmerzintensitätMittel-starkLeicht-mittelStark
SchmerzartStechender, bohrender und/oder dumpfer SchmerzDrückender und dumpfer SchmerzPulsierender, hämmernder und pochender Schmerz
SymptomeLichtscheu

Minimale Übelkeit

usw.
Übelkeit

Schwindel

usw.
Lärmempfindlichkeit Lichtscheu    Erbrechen  

Übelkeit 

Heißhunger  Hyperaktivität Extreme Müdigkeit
Erste-Hilfe-Maßnahme  Raum verdunkeln, Ruhe

Kopfschmerzen: Der Besuch beim Arzt

Um dem Arzt die Diagnostik zu erleichtern, ist es sinnvoll, dass die Pflegekraft und die Pflegeperson diesem ihre Beobachtungen mitteilen. Der einfachste Weg ist, dem Arzt ein Schmerztagebuch vorzulegen.

Wissenswert

Der Arzt wird dem Kopfschmerz-Patienten auch direkte Fragen zu seinen Lebensumständen stellen:

  • Stress/Belastung
  • Familiäre Situation
  • Grunderkrankungen
  • Familienerkrankungen

Eine körperliche Untersuchung wird der Arzt immer dann durchführen, wenn es darum geht, den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu überprüfen. Bei der fachärztlichen Untersuchung wird nach Erkrankungen von Hals, Nase, Ohren, Augen, Knochengerüst, Zähne und Kiefer gesucht. Bei vielen solcher Erkrankungen sind Kopfschmerzen eines der Hauptsymptome.

Tipp

Leiden Senioren unter Kopfweh, muss nicht immer etwas Ernstes dahinterstecken. Ein nicht gut sitzendes Gebiss kann ausreichend sein, damit durch die ungewohnte/falsche mechanische Belastung beim Patienten Kopfschmerzen entstehen.

Wann werden technische Apparate/Hilfsmittel mit zur Diagnostik von akuten Kopfschmerzen herangezogen?

Apparative Untersuchungen erfolgen immer dann, wenn der Verdacht besteht, dass der geriatrische Patient von einer behandlungsbedürftigen Grunderkrankung betroffen ist. Es können verschiedene Diagnosemethoden angewandt werden:

  • Laboruntersuchungen von Liquor, Urin und Blut
  • PET (Positions-Emissions-Tomografie)
  • EEG
  • CT
  • MRT
  • Sonografie
  • Angiografie

Schmerztagebuch führen: Welche Infos sollten aufgenommen werden?

Das Schmerztagebuch ist für den Arzt ein wichtiges Mittel zur Diagnosefindung. Es sollte folgende Infos beinhalten:

  • Die Umstände, die zum Auftreten der aktuen Kopfschmerzen geführt haben.
  • Schmerzdauer
  • Schmerzintensität
  • Schmerzcharakter
  • Die Häufigkeit der Kopfschmerzen
  • Der genaue Ort wo die Kopfschmerzen auftreten.

Tipp

Das Schmerztagebuch muss zuverlässig geführt werden, damit es seinen Zweck erfüllen kann.