- Was ist das Ziel des Personalbemessungsverfahrens in der Pflege?
- Personalmessungsinstrument: Ein Schlüssel zur Qualitätssicherung
- Personalbemessung in der Pflege: Wie berechnet man den Personalschlüssel?
- Wie viele Pflegekräfte für wie viele Bewohner?
- Wie berechnet sich die Personalquote in der Pflege?
- Fachkraftquote: Bedeutung und Einfluss auf die Pflegequalität
- Fazit
- FAQ zur Personalbemessung (PeBeM) in der Pflege
Die Personalbemessung bleibt auch 2025 ein zentraler Aspekt in der Pflege, um die Qualität der Pflegedienstleistungen nachhaltig zu sichern. Nach der schrittweisen Einführung des neuen Personalbemessungsverfahrens (PeBeM) seit 2023 zielt die vollständige Umsetzung bis Ende 2025 darauf ab, die Personalressourcen in der Pflege besser auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner auszurichten. Hier sind die wesentlichen Änderungen und deren Auswirkungen:
Was ist das Ziel des Personalbemessungsverfahrens in der Pflege?
Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft und des anhaltenden Fachkräftemangels stellt die Personalbemessung ein wichtiges Vorhaben dar. Das neue Personalbemessungsverfahren trägt dazu bei, die knappen Personalressourcen effizienter zu verteilen. Fachkräfte werden gezielt dort eingesetzt, wo ihre Expertise erforderlich ist, während Aufgaben mit geringeren Anforderungen verstärkt an Assistenz- und Hilfskräfte delegiert werden. Mit dem angestrebten neuen Personalmix von 40 % Fachkräften, 30 % Assistenzkräften und 30 % Hilfskräften soll die Pflege bedarfsgerechter und ressourcenschonender gestaltet werden.
Personalmessungsinstrument: Ein Schlüssel zur Qualitätssicherung
Das Personalmessungsinstrument spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens in der Pflege. Es ermöglicht eine detaillierte Analyse der Personalsituation in stationären Einrichtungen. Durch die Verwendung standardisierter Messgrößen und Datenanalysen können Einrichtungen besser verstehen, wie viele Pflegekräfte erforderlich sind, um eine hohe Pflegequalität sicherzustellen.
Die Implementierung dieses Instruments stellt sicher, dass der Fachkraftanteil – also das Verhältnis von Pflegefachkräften zu insgesamt eingesetzten Pflegekräften – optimal eingehalten wird. Ein hoher Fachkraftanteil ist entscheidend für die Qualität der Pflege, da qualifizierte Fachkräfte in der Lage sind, komplexe Pflegebedarfe zu erkennen und adäquat zu reagieren.
Personalbemessung in der Pflege: Wie berechnet man den Personalschlüssel?
Bei der Personalbemessung berücksichtigt man den Pflegegrad der Personen, die gepflegt werden müssen. Personen mit einem höheren Pflegegrad, benötigen mehr Betreuung, Pflege und Hilfe. Der Personalschlüssel in stationären Pflegeeinrichtungen richtet sich aber nicht nur nach der Anzahl der zu pflegenden Person, sondern auch nach der Qualifikation der Pflegekraft.
Der Personalbedarf wird nach dem Personalbemessungsverfahren individuell berechnet. Also für jede Einrichtung einzeln. Grundlage der Berechnung ist eine Studie von Prof. Dr. Heinz Rothgang vom SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Bremen.
In der Studie kommt das Team um Prof. Dr. Rothgang zu dem Ergebnis, dass der Bedarf an Pflegekräften in den Pflegeeinrichtungen durchweg höher ist als die Zahl der derzeit dort Beschäftigten. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf die Anzahl der Pflegekräfte an, sondern auch auf deren Qualifikation.
Wie viele Pflegekräfte für wie viele Bewohner?
Diese Frage versuchen die Experten mit einem bundesweit einheitlichen Verfahren zu beantworten. Mit dem neuen Personalbemessungsverfahren soll es möglich werden, den Bedarf an Pflegekräften in einer vollstationären Einrichtung jeweils individuell zu berechnen. Die Frage, wie viele Pflegekräfte für wie viele Bewohner benötigt werden, lässt sich also nicht pauschal beantworten.
Folgende Kriterien spielen bei der Personalbemessung eine Rolle:
- Anzahl der Bewohner aufgeschlüsselt nach Pflegegrad
- Pflegekräfte aufgeschlüsselt nach Qualifikationsniveau
Wie berechnet sich die Personalquote in der Pflege?
Da Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 einen deutlich höheren Pflegebedarf als Personen mit dem Pflegegrad 4 haben, wird der jeweilige Pflegegrad des Bewohners mit einem entsprechenden Faktor multipliziert. Die konkrete Berechnung der Personalbemessung in vollstationären Pflegeeinrichtungen findet sich in § 113c SGB XI.
Darin unterscheidet man bei Pflegekräften vier verschiedene Qualifikationsstufen, die in die Berechnung eingehen:
- Pflegefachkräfte
- Assistenzkräfte mit zweijähriger Ausbildung
- Assistenzkräfte mit einjähriger Ausbildung
- Hilfskraftpersonal ohne relevante Ausbildung
Eine Hilfskraft ohne einschlägige Ausbildung entspricht demnach 0,0872 einer Vollzeitstelle Pflegefachkraft für Pflegebedürftige der Pflegestufe 1.
Fachkraftquote: Bedeutung und Einfluss auf die Pflegequalität
Die Fachkraftquote hat einen entscheidenden Einfluss auf die Pflegequalität. Einrichtungen müssen eine ausreichende Anzahl an Pflegefachkräften im Verhältnis zu den Assistenz- und Hilfskräften einsetzen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Bewohner qualifiziert und umfassend erfüllt werden.
Ab 2025 gelten weiter angepasste Vorgaben zur Personalbemessung, die auf eine noch höhere Fachkraftquote abzielen. Diese neuen Regelungen fördern eine qualifikationsgerechte Besetzung, bei der der Pflegebedarf und die Qualifikationen der Fachkräfte im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es, die Pflegequalität weiter zu steigern und die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu verbessern. Eine höhere Fachkraftquote führt nicht nur zu einer besseren Pflegeversorgung, sondern auch zu einer höheren Zufriedenheit der Pflegekräfte, die in einem stabileren und kompetenteren Team arbeiten können.
Die Anpassungen in der Fachkraftquote sind ein wichtiger Schritt, um den steigenden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden und gleichzeitig eine nachhaltige und effiziente Versorgung zu gewährleisten.
Fazit
Ab 2025 setzt die Pflegebranche weiterhin auf eine bedarfsgerechte Personalbemessung, die zu einer besseren Pflegequalität und effizienteren Personaleinsatzplanung führen soll. Pflegekräfte profitieren von einer höheren Fachkraftquote und einer stabilen Vergütung. Diese Veränderungen zielen darauf ab, sowohl die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte als auch die Versorgung der Pflegebedürftigen nachhaltig zu verbessern
FAQ zur Personalbemessung (PeBeM) in der Pflege
Welche Ziele verfolgt das Personalbemessungsinstrument?
Das Hauptziel des Personalbemessungsinstruments ist die Verbesserung der Pflegequalität in stationären Einrichtungen. Durch eine präzise Berechnung des Personalbedarfs sollen Fachkräfte effizient eingesetzt werden, um die individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen und die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu optimieren.
Wer profitiert von den Änderungen im Personalbemessungsverfahren?
Primär profitieren stationäre Einrichtungen, die Personen in der Langzeitpflege betreuen, von den Änderungen. Auch Pflegekräfte profitieren von besseren Arbeitsbedingungen und einem angemesseneren Personaleinsatz.
Welche Rolle spielen Vollzeitäquivalente (VZÄ) in der Personalbemessung?
Vollzeitäquivalente (VZÄ) sind eine wichtige Kennzahl in der Personalbemessung. Sie ermöglichen es, den tatsächlichen Personalbedarf zu quantifizieren und den Einsatz der Pflegekräfte an den individuellen Bedürfnissen der Bewohner auszurichten.
Was ist die Fachkraftquote und warum ist sie wichtig?
Die Fachkraftquote gibt an, wie hoch der Anteil der Pflegefachkräfte im Vergleich zu den insgesamt eingesetzten Pflegekräften in einer Einrichtung ist. Eine höhere Fachkraftquote verbessert die Versorgungsqualität und sorgt dafür, dass Pflegebedürftige die notwendige Unterstützung erhalten.