Gehalt in der Pflege: Studium, Durchschnittsgehälter & Mindestlohn

Ein Pfleger in einem blauen Kittel hält ein rosa Sparschwein in seinen Händen.
©megaflopp - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Die Pflegebranche in Deutschland ist in aller Munde: Besonders die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie sorgten dafür, dass die Personalbedarfe von Pflegeeinrichtungen, die hohe Arbeitsbelastung und nicht zuletzt der Mangel an Fachpersonal in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. Alle drei Faktoren bedingen einander und sorgen dafür, dass die Pflege oftmals keinen guten Ruf bei Arbeitnehmern hat. Um zumindest die Gehälter in der Pflege attraktiver zu gestalten, hat sich die Pflegekommission der Bundesregierung auf höhere Mindestlöhne für Beschäftigte geeinigt. Die neuen Regelungen traten am 1. September 2022 in Kraft. Wir verraten Ihnen alles, was Sie wissen müssen. 

Warum attraktive Gehälter in der Pflege wichtig sind

Insgesamt arbeiten etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland in der Alten- und Krankenpflege. Gleichzeitig sind fast 40.000 Stellen unbesetzt. Laut der Krankenkasse Barmer fehlen in Deutschland bis zum Jahr 2030 180.000 Pflegekräfte. Parallel wächst die Anzahl von pflegebedürftigen Menschen stetig an. Umso wichtiger ist es, mithilfe von attraktiven Gehältern schon jetzt dafür zu sorgen, dass sich mehr Schulabgänger für eine Pflegeausbildung entscheiden. Zudem sollten Unternehmen durch gute Arbeitsbedingungen vorhandene Fachkräfte von sich überzeugen.

Je nachdem, ob es sich um private, kommunale, kirchliche oder freigemeinnützige Arbeitgeber handelt, kann die Entlohnung variieren. Auch die Art der Ausbildung spielt eine Rolle – wer ein Pflegestudium absolviert hat, kann beispielsweise mit höheren Gehältern rechnen. Der nun beschlossene Mindestlohn gilt für alle Beschäftigten in Pflegeheimen. Einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag für die Pflegebranche gibt es aktuell hingegen noch nicht.

Existieren noch Lohnunterschiede in der Pflege in den Bundesländern?

Bis 2021 gab es – je nach Bundesland – zum Teil große Schwankungen in der Bezahlung von Pflegekräften. Diese starken Unterschiede in den Bundesländern, lag nicht nur an der politischen Situation. Auch diese Faktoren spielten eine Rolle:

  • wirtschaftlichen Leistungen der Länder
  • Verteilung der alten Menschen 
  • Anzahl an ausgebildeten Pflegekräften

Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern schnitten regelmäßig schlecht ab, während Bayern und Baden-Württemberg sowie das Saarland bessere Zahlen aufwiesen.

Noch 2020 betrug der Lohn in den elf westlichen Bundesländern 11,35 Euro pro Stunde. In den östlichen Bundesländern lag der Pflegemindestlohn 2020 bei 10,85 Euro pro Stunde. Die Unterschiede in den Entgeltgruppen zwischen den Bundesländern bestehen im gesamten Lohngefüge: Insgesamt verdienen Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern 23 Prozent weniger als in Westdeutschland. 

Hiermit ist – zumindest in Pflegeberufen – nun Schluss: Die Vierte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen für die Pflegebranche, die sogenannte Vierte Pflegearbeitsbedingungenverordnung, legte zum 1. September 2021 bundeseinheitliche Regelungen fest. Mit dieser Ost-West-Angleichung gelten nun auch in der Pflege Gehalt sowie Steigerungen des Lohns deutschlandweit übereinstimmend.

Was zeichnet Arbeitnehmer in der Pflegebranche aus?

Der Beruf der Pflege ist nach wie vor eine Domäne, die von Frauen dominiert wird. Statistiken des Arbeitsamtes zeigen, dass in der Krankenpflege etwa 80 Prozent Frauen vertreten sind, während es in der Altenpflege sogar 84 Prozent sind. Über die Hälfte aller Beschäftigten arbeitet in Teilzeit in der Pflegebranche. Auch hier ist die Zahl bei den Frauen deutlich höher als bei den Männern, die als Pflegefachkräfte oder Pflegehelfer tätig sind.

Zunehmend sind es Zuwanderer, die in Deutschland Pflegeberufe übernehmen. Dies hat auch damit zu tun, dass in anderen Ländern die Altenpflege einen viel höheren Stellenwert einnimmt – ein Grund, weshalb Menschen aus anderen Kulturen Arbeit in der Pflege offener gegenüberstehen. 

Bei Berufen in der Pflegebranche handelt es sich zweifellos um körperlich und psychisch herausfordernde Tätigkeiten. Doch stellt sich eine Beschäftigung in der Pflege auch durch verlässliche Arbeitsstellen dar. Für Arbeitgeber ist es zudem sinnvoll, in das sogenannte Employer Branding zu investieren, um mehr Arbeitnehmer zur Bewerbung beim eigenen Unternehmen zu motivieren.

Wovon ist das Gehalt in der Pflegebranche abhängig?

Besonders dann, wenn der Pflegende nicht in einem Pflegebetrieb tätig ist – und seine Arbeit damit nicht unter den Pflegemindestlohn fällt – gilt: Wie auch in anderen Branchen, hängt die Entlohnung in der Pflege von unterschiedlichen Faktoren ab.

Diese Faktoren umfassen folgende Bereiche:

  • Qualifikation (Pflegefachkräfte mit oder ohne Studium, Pflegehilfskräfte …)
  • Arbeitgeber
  • Aufgabenfeld
  • Erfahrung
  • Region
  • Unternehmensgröße
  • Verhandlungsgeschick
Die Qualifikation und Erfahrung haben unter anderem Einfluss auf das Gehalt einer Pflegekraft.

Darüber hinaus ist die Finanzierung bei Pflegediensten ein wichtiger Faktor. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung, die es seit 1995 in Deutschland gibt, kommt normalerweise nur für einen Teil der entstehenden Kosten auf. Das bedeutet, dass viele Betroffene oder ihre Angehörigen die Hälfte der Pflegekosten selbst zahlen müssen. Als Eigenanteil ist durchschnittlich eine Summe von über 2.000 Euro im Monat zu erwarten.

Somit stehen die Pflegedienste miteinander in Konkurrenz, um die günstigsten Konditionen anzubieten. Diese Konkurrenz wiederum wirkt sich negativ auf den Lohn in der Pflege aus. Zugleich besteht in der Pflegebranche keine Arbeitslosigkeit, sondern im Gegenteil ein akuter Fachkräftemangel. Dies bedeutet, dass Pflegekräfte die Auswahl zwischen verschiedenen Arbeitgebern haben. Ein Faktor, den Arbeitnehmer für ihre Verhandlungen nutzen können.

Gesundheitspfleger, Kinderkrankenschwester und Co. – Was sind die Durchschnittsgehälter von Pflegekräften?

Die Durchschnittsgehälter von Pflegekräften stehen in Abhängigkeit zum Pflegeberuf. Vor allem Altenpfleger leiden unter einem geringen Gehalt. Wenn sie nur eine einjährige Ausbildung absolviert haben, verdienen sie laut Mindestlohn in der Pflege ab September 2022 maximal 2.200 Euro monatlich. 

Wer hingegen eine Berufsausbildung von drei Jahren vorweisen kann (etwa zum Altenpfleger, zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger), kann mit einem höheren Gehalt rechnen. Wer sich auf die Kinderkrankenpflege konzentriert, erhält mit bis zu 3.500 Euro pro Monat durchschnittlich am meisten Gehalt. Krankenschwestern sowie examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger liegen bei bis zu 2.900 Euro, während Altenpfleger am schlechtesten verdienen.

Wie hoch ist das monatliche Bruttoentgelt im öffentlichen Dienst?

Wer im öffentlichen Dienst in einem Beruf der Pflege arbeitet, profitiert von etwas höheren Gehältern. Schon in der Ausbildung gelten deutschlandweit die Ausbildungsvergütungen entsprechend dem Tarifvertrag für Auszubildende des Öffentlichen Dienstes. Wer in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege eine Ausbildung macht, erhält durchschnittlich 1.200 Euro Vergütung monatlich.

Diese Zahl dient auch zur Orientierung für duale Studierende, die parallel zum Studium eine Ausbildung in einer Pflegeeinrichtung absolvieren. Wer jedoch nicht in Vollzeit in der Einrichtung arbeitet, muss unter Umständen mit einer etwas geringeren Bezahlung rechnen. Für fertig ausgebildete Pflegekräfte stellt der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVöD-A) einen Anhaltspunkt dar. Viele Pflege-Arbeitgeber auch außerhalb des Öffentlichen Dienstes orientieren sich an den dort vorgegebenen Zahlen.

Relevant sind hier der

  • TVöD-B (Tarifvertrag für Pflege- und Betreuungseinrichtungen) sowie der
  • TVöD-BT-K (Tarifvertrag für Krankenhäuser)

Beide Verträge enthalten mehrere Entgeltgruppen und -stufen, aus denen Arbeitnehmer je nach zutreffender Gruppe ihr zu erwartendes Monats-Bruttoentgelt ablesen können. Wer hingegen in einer kirchlichen Pflegeeinrichtung arbeitet, erhält in den Arbeitsvertragsrichtlinien der Kirchen weitere Auskünfte über das zu erwartende monatliche Bruttoentgelt.

Eine Steigerung ihres Verdiensts erfahren Arbeitnehmer in der Pflege über die üblichen Zuschläge undZulagen – Nachtdienstzuschlag, Zuschlag für Arbeit an Sonn- und Feiertagen, Mehrarbeitsvergütungen – sowie durch weitere, nur für die Pflege zugewiesene Zulagen. Je nach Entgeltgruppe und Stufe, sind diese in den Pflegezulagen TVöD, TVL und AWO zusammengefasst.

Gehalt mit Pflegestudium

Pflegehelfer können im Öffentlichen Dienst mit einer Bezahlung zwischen 2.300 bis 3.000 Euro rechnen, während Pflegefachkräfte mit Berufsausbildung zwischen 2.800 bis 3.500 Euro verdienen. Fachkräfte mit Bachelorstudium erhalten bis zu 4.900 Euro im Monat, während Masterabsolventen mit 3.500 bis 5.900 Euro rechnen können. 

Die Gehaltsstufe hängt von der Qualifikation, aber auch von der Erfahrung im Beruf ab. Die Zahlen zeigen, dass sich die Fachweiterbildung durch ein Studium finanziell auszahlt – zumindest, wenn man im Öffentlichen Dienst arbeitet.

Andere Arbeitgeber haben oft ihre hauseigenen Tarifverträge oder Richtlinien, die nicht immer viel Wert auf einen akademischen Abschluss legen. Dennoch sind Absolventen in der Lage, ein höheres Gehalt zu verhandeln. Auch für die Aufstiegschancen innerhalb der Pflegebranche ist es sinnvoll, ein Studium, eine Fortbildung oder eine Ausbildung in dem Bereich zu absolvieren. So haben Arbeitnehmer auch die Möglichkeit, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit Fortbildungen anzubieten oder sich durch andere Lehrtätigkeiten etwas hinzuzuverdienen.

Tipp

Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach vorhandenen Fachweiterbildungen und Fortbildungsmöglichkeiten.  So ist ein Lohnaufstieg auch für eine Pflegekraft mit Ausbildung auf einer niedrigeren Stufe möglich.

Gehaltserhöhung in der Pflege zum September 2022 – Was sind die neuen Regelungen zu Mindestlohn und Urlaub?

Ein Zeichen der Anerkennung, was Pflegende täglich leisten: Die 5. Pflegekommission hat sich im Frühjahr 2022 einstimmig auf eine Anhebung der Mindestlöhne in der Pflegebranche geeinigt. Das Expertengremium – welches sich aus Gewerkschaften, Arbeitnehmern sowie Arbeitge­bern in der Pflegebranche zusammensetzt – ist dem Auftrag der Bundesregierung gefolgt: faire Wettbewerbsbedingungen sowie angemessene Mindestarbeitsbedingungen in Pflegeberufen zu empfehlen.

Somit steigt für das Personal in der Altenpflege der Verdienst in drei Schritten. Gestaffelt nach den jeweiligen Qualifikationsstufen, ergeben sich unterschiedliche Zuschläge, wie die Tabellen zeigen:

Pflegemindestlohn für Pflegefachkräfte

Ab 01.09.2022Ab 01.05.2023Ab 01.12.2023
17,10 Euro17,65 Euro18,25 Euro

Qualifizierte Hilfskräfte in der Pflege

Ab 01.09.2022Ab 01.05.2023Ab 01.12.2023
14,60 Euro14,90 Euro15,25 Euro

Hilfskräfte in der Pflege

Ab 01.09.2022Ab 01.05.2023Ab 01.12.2023
13,70 Euro13,90 Euro14,15 Euro

Die Regelungen aus dem aktuellen Mindestlohn in der Pflege sind gültig bis zum 31. Januar 2024. Zudem hat sich die Pflegekommission auf für einen Anspruch auf zusätzlich bezahlte Urlaubstage ausgesprochen. Dieser geht über den gesetzlichen Urlaubsanspruch hinaus: Bei Altenpflegern mit einer 5-Tage-Woche beträgt die Erhöhung für das Jahr 2022 sieben Tage. Für die Jahre 2023 und 2024 kommen jeweils neun Tage hinzu.

Für wen gilt der Pflegemindestlohn?

Die Erhöhungen der Gehälter greifen für Beschäftigte in Pflegebetrieben. Dazu zählen Pflegeheime, Einrichtungen sowie selbstständige Betriebsabteilungen, die mehrheitlich stationäre, teilstationäre oder ambulante Pflegeleistungen erbringen. Auch ambulante Krankenpflegeleistungen für pflegebedürftige Menschen fallen unter diese Definition. Zu den Einrichtungen, die laut Verordnung keine Pflegebetriebe darstellen, gehören Betriebe die vordergründig der

  • Teilhabe am Arbeits- oder medizinischen Vorsorge
  • medizinischen Rehabilitation
  • Gesellschaftsleben
  • schulischen Ausbildung 
  • Erziehung kranker oder behinderter Menschen 

dienen. Auch Krankenhäuser sind von den Regelungen des neuen Pflegemindestlohnes ausgenommen.

Achtung

Die Bestimmungen des Pflegemindestlohns haben gegenüber dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn Vorrang. Bestehen für Betreuungskräfte in Pflegeberufen darüber hinaus bessere arbeitsvertragliche oder tarifvertragliche Regelungen, gelten diese natürlich weiter.

Privathaushalte, Wohngruppen, Praktikanten: Wie sehen die Gehaltserhöhungen in der Pflege im Einzelnen aus?

Der Mindestlohn in der Altenpflege gilt für alle Beschäftigten entsprechender Pflegebetrieben. Doch es gibt auch Ausnahmen. Dazu zählen Auszubildende, Praktikanten sowie Mitarbeiter in

  • Haustechnik
  • Verwaltung
  • Gebäudereinigung hauswirtschaftliche Versorgung
  • Küche
  • Garten- und Geländepflege
  • Logistik
  • Wäscherei
  • Empfangs- und Sicherheitsdienst

Differenzierter gestaltet sich die Situation für Pflegepersonal, welches nicht in einer Pflegeeinrichtung angestellt ist. Die Regelungen des Pflegemindestlohns im Überblick:

Privathaushalte als ArbeitgeberDa sie keine Pflegeeinrichtung darstellen, sind private Haushalte von den Regelungen ausgenommen.
Wohngemeinschaften/WohngruppenHier greifen verschiedene Ausführungen. Beschäftigen Pflegebedürftige ihre Pflegekräfte selbst, sind die Arbeitnehmer vom Mindestlohn der Pflegekommission ausgeschlossen. Für vom Betreiber direkt Angestellte greifen die aktuellen Bestimmungen hingegen.
Reine AlterswohngruppenHier ist die Frage entscheidend, ob Beschäftigte in den Gruppen mehrheitlich pflegerisch tätig sind. Ist dies der Fall, profitieren die Mitarbeitenden von der Anhebung des Mindestlohns in der Pflege.
Altenpfleger aus dem AuslandJa, wenn der Dienstort in Deutschland liegt.
LeiharbeiterNach §§ 13, 8 Absatz 3 Arbeitnehmer-Entsendegesetz steht auch Leiharbeitern der Pflegemindestlohn zu.
Solo-SelbständigeNein, da diese Pflegekräfte keinen Pflegebetrieb darstellen.

Im Einzelfall gilt es demnach zu prüfen, wie die Ausgestaltungen der pflegerischen Tätigkeiten und damit der tatsächliche Einsatz im Detail aussehen. Daran entscheidet sich, ob ein Arbeitnehmer von den Gehaltserhöhungen in der Pflege profitiert. Der geltende Arbeitsvertrag beziehungsweise die Bezeichnung des Arbeitsbereichs durch den Arbeitgeber ist hierfür nicht maßgeblich.

Gibt es einen einheitlichen Tarifvertrag in der Pflegebranche?

Aktuell gibt es keinen einheitlichen Tarifvertrag für die Pflegebranche in Deutschland. Dies liegt unter anderem daran, dass die Pflegedienste viele verschiedene Organisationsformen haben und teils zur Kirche, teils zur Kommune und teils zu privaten Besitzern gehören.

Die Gewerkschaft ver.di ist im Bereich der Pflege sehr aktiv und hat unter anderem gefordert, eine Lohnuntergrenze von 15,50 Euro pro Stunde für examinierte Pflegefachkräfte festzulegen und den Erholungsurlaub pro Jahr auf 30 Tage zu erhöhen. Allerdings hatte die Gewerkschaft mit dieser Forderung bisher noch keinen Erfolg.

Darüber hinaus setzen sich die AWO und der Sozialverband VdK für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche ein. Gemeinsam mit der ver.di arbeiten sie hinter den Kulissen an einem Tarifvertrag in der Pflegebranche, der seit 2019 auch von der Bundesregierung unterstützt wird.

Derzeit können sich nur etwa 20 Prozent des Pflegepersonals auf einen Tarifvertrag berufen. Der Vertrag sorgt für bessere Gehälter, aber auch für mehr Urlaubstage und weitere Vorteile für den Arbeitnehmer.

Fazit: Gehalt in der Pflege variiert je nach Qualifikation und Einsatzort 

Der Fachkräftemangel in der Pflegebranche wird sich mit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft in Deutschland immer stärker bemerkbar machen. Daher ist es wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Verdienst hängt – neben weitere Faktoren – auch von der Ausbildung der Pflegefachkräfte ab. In der Altenpflege sind geringe Gehälter zu erwarten, während Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger mit den höchsten Brutto-Monatsgehältern rechnen dürfen.

Zumindest in der Altenpflege tritt ab September 2022 ein bundeeinheitlicher Pflegemindestlohn in Kraft. Dieser ist sowohl zeitlich als auch je nach Qualifikationsebene gestaffelt. Ob Pflegehilfskräfte oder -fachpersonal: Die Zahl zusätzlich bezahlter Urlaubstage steigt für alle Beschäftigten an. Nicht nur für Pflegende, auch für Pflegedienstleister ist diese Anhebung der Gehälter ein positives Zeichen Richtung Zukunft: Denn so können sie weiterhin qualifizierte Betreuungskräfte anwerben und sich somit ihren Platz auf dem Markt sichern.