Rheuma-Patienten in der Pflege

Alle Fakten und Aspekte, die für Sie als Pflegekraft wichtig sind
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Inhaltsverzeichnis

Im medizinischen Vokabular gibt es den Begriff „Rheuma“ nicht. Er stammt aus der Alltagssprache und kann eine Vielzahl an verschiedenen rheumatischen Erkrankungen (mehr als 100 verschiedene) bezeichnen.

Welche Krankheiten/Erkrankungen können mit dem Begriff Rheuma betitelt werden?

Kurz gesagt, alle Krankheiten, die unter dem rheumatischen Formenkreis aufgeführt sind, wie z. B.

I. Rheumatoide Arthritis

Bei einer rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung. Diese betrifft vermehrt Frauen und tritt in der Regel zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf.

Was ist die Ursache für das Auftreten einer rheumatischen Arthritis?

Was die Erkrankung der Gelenke auslöst, ist noch nicht zu 100 % geklärt. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass der Auslöser einer rheumatischen Arthritis eine Fehlregulierung des Immunsystems ist (Autoimmunerkrankung). Das menschliche Immunsystem greift dabei die Gelenkknorpel an und zerstört deren Substanz. Wird eine rheumatische Arthritis nicht behandelt, kann die Erkrankung auch Organe (wie z. B. Rippenfell, Augen, Herzbeutel usw.) und Blutgefäße in Mitleidenschaft ziehen.

Welche Formen der rheumatoiden Arthritis gibt es?

  • Bei Morbus Stil werden nicht nur die Gelenke, sondern auch Herz und Leber befallen. Diese Form des Rheumas ist eng mit der juvenilen rheumatischen Arthritis verwandt.
  • Caplan-Syndrom (Silko-Arthritis): Diese Form der rheumatoiden Arthritis tritt immer in Verbindung mit einer Silikose (Staublunge) auf und betrifft hauptsächlich Arbeitnehmer, die im Bergbau gearbeitet haben.
  • Alters-rheumatoide Arthritis: Die Alters-rheumatoide Arthritis betrifft in erster Linie Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Bei dieser Form des Rheumas werden nur sehr selten große Gelenke befallen.

Wissenswert

Ist der Patient von einer Alters-rheumatoiden Arthritis betroffen, können sich verschiedene Symptome und Beschwerden zeigen, wie z. B. Verlust von Körpergewicht, Fieber, Muskelschmerzen und/oder ein deutlicher Leistungsknick.

  • Felty-Syndrom: Bei dem Felty-Syndrom handelt es sich um Rheuma mit einem besonders schweren Verlauf. Von dieser Komplikation (Stichwort: Polyarthritis) sind überwiegend Männer betroffen. Ein typisches Anzeichen für die Erkrankung (Felty-Syndrom) ist eine verminderte Anzahl an Thrombozyten und Leukozyten im Blut. Neben entzündeten Gelenken kann das Felty-Syndrom auch die Milz betreffen.
  • Die juvenile rheumatische Arthritis betrifft überwiegend Kinder. Warum diese Erkrankung auftritt, konnte bis jetzt noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Welche Symptome zeigt eine rheumatoide Arthritis?

Im Anfangsstadium sind die Symptome einer rheumatoiden Arthritis eher unspezifisch, wie z. B.

  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Depressionen
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit

Achtung

Während des Anfangsstadiums wird eine rheumatoide Arthritis oft nicht erkannt, da die Symptome der rheumatoiden Erkrankung nicht selten völlig falsch interpretiert werden. Erst im fortschreitenden Stadium treten rheumatypische Symptome auf.

  • Die kleinen Gelenke an Händen und Füßen schwellen an und schmerzen (In der Regel ist ein symmetrischer Befall gegeben).
  • Gaenslen-Zeichen: Wird einem Betroffenen die Hand etwas fester gegeben, treten bei diesem, starke Schmerzen auf.
  • Morgensteifigkeit: Die betroffenen Gelenke fühlen sich nach dem Aufstehen für kurze Zeit steif an. Während dieser Phase ist es um die Fingerfertigkeit des Patienten äußerst schlecht bestellt. Er wird sogar Probleme haben, etwas Großes, wie eine Kaffeetasse zu halten.
  • Die rheumatische Gelenkerkrankung kann zu Durchblutungsstörungen in den Fingern führen.
  • Anfangs befällt Rheuma nur die kleinen Gelenke, kann aber auch fortschreiten und große Gelenke, wie z. B. Halswirbelsäule, Kniegelenk, Schultergelenk, Ellenbogen und Co. befallen.

Wissenswert

Bei Patienten, die an einer rheumatoiden Arthritis leiden, sind normalerweise Lenden- und Brustgelenke nicht betroffen. Achtung, neben den Gelenken kann eine rheumatoide Arthritis auch andere Strukturen schädigen.

  • Sekundäres Sjörgen-Syndrom (Sicca-Syndrom): Die Funktion der Tränen- und Speicheldrüsen sind gestört.
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Baker-Zyste: In den Kniekehlen sammelt sich Flüssigkeit, wodurch die betroffenen Knie nicht mehr richtig gebeugt werden können.
  • Sulcus-ulnaris-Syndrom: Der Ellenbogen ist gereizt.
  • Rheuma-Knoten: An Druckstellen oder an den Sehnen können sich Rheumaknoten bilden. Bei den Rheumaknoten handelt es sich um knotenartige Gebilde/Strukturen, die sich im Unterhautfettgewebe gebildet haben.

Welche Folgeerkrankungen kann eine rheumatoide Arthritis hervorrufen?

  • Glomerulonephritis (Nierenentzündung)
  • Herzklappenveränderungen
  • Leberfibrose

II. Arthritis psoriatica

Arthritis psoriatica ist ebenfalls eine Erkrankung, die zum sogenannten rheumatischen Formenkreis zählt. Hierbei handelt es sich genauer gesagt, um eine in Schüben auftretende entzündliche Gelenkerkrankung, die in Verbindung mit einer Psoriasis auftritt.

Wissenswert

Bei einer Arthritis psoriatica Erkrankung können auch die Ansätze der Sehnen und die Wirbelsäule von Entzündungen betroffen sein. In der Regel treten vor der eigentlichen Gelenkentzündung Schuppenflechte auf. Nur in seltenen Fällen kommt es zum gleichzeitigen Erscheinen der Symptome beider „Krankheiten” (Psoriasis/Arthritis).

Arthritis psoriatica: Die Ursache

Die Ursache, die zum Ausbrechen einer Arthritis psoriatica führen kann, ist noch nicht zu 100 % ermittelt worden. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass Viren und Bakterien der Grund sind, warum das Immunsystem überreagiert und den eigenen Körper angreift. Daneben ist davon auszugehen, dass für den Ausbruch der Krankheit auch die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt.

Wissenswert

Männer und Frauen können gleichermaßen von einer Arthritis psoriatica betroffen sein. Das Alter des Patienten spielt dabei keine Rolle.

III. Morbus Bechterew

Morbus Bechterew fällt ebenfalls in die Kategorie „rheumatische Erkrankungen“ und wird im Volksmund ebenfalls oft als „Rheuma“ bezeichnet. Bei Morbus Bechterew ist hauptsächlich die Wirbelsäule betroffen, was zu deutlichen Bewegungseinschränkungen des Patienten führen kann, z. B. durch starke Schmerzen, Versteifung, Fehlstellung der Gelenke usw.

Wissenswert

Morbus Bechterew kann bei Menschen unterschiedlicher Altersklassen auftreten. In der Regel sind jedoch vermehrt 20-30-Jährige betroffen.

Morbus Bechterew: Die Symptome

  • Rückenschmerzen (mindestens für zwölf Wochen anhaltend oder länger. Der Patient beschreibt diese Rückenschmerzen als tief sitzend)
  • Bewegt sich der Betroffene werden die Rückenschmerzen besser. Sie nehmen in Ruhephasen wieder zu.
  • Die Rückenschmerzen strahlen in Hüfte, Oberschenkel und Po aus.
  • Fersenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Frühmorgendlicher Nachtschmerz
  • Abgeschlagenheit
  • Der Rücken fühlt sich gerade morgens sehr steif an.
  • Wird dem Patienten ein entzündungshemmendes Medikament ohne Cortison verabreicht, verbessern sich dessen Symptome sehr schnell (innerhalb von 48 Stunden).
  • Die einzelnen Gelenke zeigen ein unsymmetrisches Entzündungsbild.
  • Der Patient hat Schmerzen im Brustbereich.
  • Die Iritis (Regenbogenhaut) ist entzündet.

Wissenswert

Der Krankheitsverlauf von Morbus Bechterew kann patientenabhängig teilweise völlig verschieden sein.

IV. Riesenzellenarteriitis und Polymyalgia rheumatica (Synonym: Arteriitis cranialis, Arteriitis Capitis, Arteriitis temporalis)

Bei Polymyalgia rheumatica und der Riesenzellenarteriitis handelt es sich um rheumatische Erkrankungen, die beide in die Kategorie „Autoimmunerkrankung“ fallen. Überwiegend sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr von einer Riesenzellenarteriitis oder Polymyalgia rheumatica betroffen. Die Ursache, warum es zum Auftreten beider Erkrankungen kommt, ist bis heute noch nicht erforscht.

Wissenswert

Polymyalgia und Riesenzellenarteriitis treten in der Regel immer im Verbund auf. Dabei kommt es zu entzündlichen und krankhaften Veränderungen der großen Blutgefäße und der Muskulatur.

Riesenzellenarteriitis und Polymyalgia rheumatica: Die Symptome und Beschwerden

Während des Anfangsstadiums beider Erkrankungen treten eher unspezifische Symptome auf, wie z. B.

  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Nachtschweiß
  • Unwohlsein
  • Die Sehkraft kann plötzlich nachlassen bzw. verschwunden sein.

Mit dem Voranschreiten beider Erkrankungen können weitere Symptome auftreten.

  • Sehbeschwerden, z. B. Doppelbilder, Amaurosis fugax
  • Vollständige Erblindung
  • Kopfschmerzen
  • Störungen der Durchblutung
  • Die Muskeln im Bereich des Becken- und Schultergürtels schmerzen.
  • Das Kauen ist für betroffene Patienten äußerst schmerzhaft.

Polymyalgia rheumatica und Riesenzellenarteriitis: Die Diagnostik

Besteht der Verdacht, dass ein Patient von einer Riesenzellenarteriitis betroffen ist, sollte sofort ein Facharzt (Rheumatologe) aufgesucht werden. Ein Termin ist hierfür nicht unbedingt notwendig, da Betroffene beim Arzt als Notfall-Patienten gelten. (Das sollte die Dringlichkeit eines Arztbesuches erklären.) Für die Diagnostik wird der Rheumatologe auf bildgebende Verfahren zurückgreifen, wie z. B. PET-CT, MRT und/oder Ultraschall.

Wissenswert

Um die Diagnose zu sichern, erfolgt manchmal eine Biopsie der Schläfenarterien.

Riesenzellenarteriitis und Polymyalgia rheumatica: Behandlung und Therapie

Zur Behandlung beider Erkrankungen werden betroffene Menschen langfristig mit Glukokortikoid (Cortison) therapiert. Das kann allerdings dazu führen, dass durch die langfristige Gabe von Cortison weitere Erkrankungen auftreten, wie z. B.

Riesenzellenarteriitis- und/oder Polymyalgie rheumatica Patienten werden immer dann mit Methotrexat behandelt, wenn sich die Glukokortikoid-Therapie als nicht effektiv genug erweist.

Aktuell werden wissenschaftliche Studien mit einem Medikament durchgeführt, das den Entzündungsbotenstoff „Interleukin 6“ blockiert. Bei der Behandlung anderer rheumatischen Erkrankungen konnten mit dem Interleukin 6 – Blocker als Therapie bereits erste Erfolge verzeichnet werden.

Wissenswert

Weitere Vaskulitiden-Formen, die umgangssprachlich als Rheuma bezeichnet werden können, sind:

  • Kawasaki-Syndrom
  • Panarteriitis nodosa
  • Takayasu-Arteriitis

V. Sjögren-Syndrom

Bei dem Sjögren-Syndrom handelt es sich um eine rheumatische Autoimmunerkrankung und systemische Bindegewebserkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft. Die Erkrankung führt zu einer langsamen Zerstörung der exokrinen Drüsen.

Wissenswert

Das Sjögren-Syndrom ist nicht nur eine eigenständige Erkrankung, sondern kann auch als Begleiterkrankung bei Lupus Erythematodes oder einer rheumatischen Arthritis auftreten.

Sjögren-Syndrom: die Symptome und Beschwerden

  • Chronische Bindehautentzündung und/oder brennende, juckende, gerötete, tränende Augen (Arzt kann keine bestimmte Ursache feststellen!)
  • Müdigkeit
  • Die Speicheldrüsen sind geschwollen
  • Gelenkschmerzen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Trockener Husten
  • Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten und/oder Nahrungsmittel
  • Genitalbereich ist ständig trocken
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße)

Was ist die Ursache des Sjögren-Syndroms?

Das Sjögren-Syndrom ist nicht ansteckend. Sie betrifft hauptsächlich Patienten mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung.

Sjögren-Syndrom: die Diagnostik

Besteht der Verdacht, dass ein Patient vom Sjögren-Syndrom betroffen ist, sollte entweder ein Rheumatologe, ein Internist oder ein Augenarzt aufgesucht werden. Für die Untersuchung wird dem Patienten Blut abgenommen. Dieses wird auf die sogenannten antinukleären Antikörper untersucht.

Sjögren-Syndrom: Behandlung und Therapie

Abhängig von der Intensität der Symptome kann das Sjögren-Syndrom auf verschiedene Arten behandelt werden.

  • Augentropfen und andere Mittel, um die Trockenheit der Schleimhäute zu lindern.
  • Rheumatische Basismedikamente
  • Cortison
  • Immunsuppressiva

VI. Systemischer Lupus Erythematodes (kurz SLE)

Systemischer Lupus Erythematodes ist ebenfalls in die Gruppe „rheumatische Erkrankungen“ einzuordnen. Diese Erkrankung betrifft nicht nur Gelenke, sondern kann auch die Lunge, das Nervensystem, die Haut und andere Organe betreffen.

Wissenswert

Diese Autoimmunerkrankung betrifft überwiegend Frauen.

Was ist die Ursache von Lupus Erythematodes?

Was zum Auftreten von SLE führt, ist bis jetzt noch nicht zu 100 % geklärt. Jedoch wurde beobachtet, dass die Einnahme von Medikamenten, wie z. B. Isoniazid (TBC-Medikament) Hydralazin und Procrainamid (beides Herz-Medikamente) ebenfalls zum Entstehen von Lupus Erythematodes beitragen können. Mit dem Absetzen der Medikamente sind die Symptome dieser Erkrankung aber ganz schnell wieder verflogen.

Die SLE-Symptome

  • Müdigkeit
  • Veränderungen des Blutbildes
  • Abgeschlagenheit
  • Blutgerinnungsstörungen: Das Thrombose-Risiko steigt!
  • Fieber
  • Anti-Phospholipid-Syndrom
  • Gewichtsabnahme
  • Sekundäres Sjögren-Syndrom
  • Hautrötungen (meist schmetterlingsförmig)
  • Raynaud-Syndrom
  • Rippenfellentzündung
  • Gelenkschmerzen
  • Gelenkschwellungen
  • Herzmuskelentzündungen
  • Muskelentzündungen
  • Herzbeutelentzündungen
  • Schlaganfall
  • Migräne
  • Krampfanfälle
  • Depressionen bis hin zu Psychosen
  • Konzentrationsstörungen

VII. Reaktive Arthritis

Bei einer reaktiven Arthritis handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke, die von Infektionen außerhalb der Gelenke ausgelöst werden kann. Nicht selten wurden solche Infekte vom Patienten überhaupt nicht wahrgenommen.

Welche Infektionen können zu einer reaktiven Arthritis führen?

Eine reaktive Arthritis können bakterielle Infektionen der Atemwege, des Darms, der Harnwege und Geschlechtsorgane auslösen.

Was ist die Ursache für das Entstehen einer reaktiven Arthritis?

Was genau zum Auftreten einer reaktiven Arthritis führt, ist bis jetzt noch unbekannt. Allerdings gibt es einige Ideen und Theorien zum Mechanismus, der das Entstehen dieser rheumatischen Erkrankung begünstigen soll.

Reaktive Arthritis: die Symptome

Zu den ersten Symptomen einer reaktiven Arthritis kommt es bereits kurze Zeit später, nachdem der auslösende Infekt aufgetreten ist.

  • Häufiges Wasserlassen
  • Ausfluss und/oder Brennen in der Scheide/der Harnröhre
  • Durchfall
  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Arthralgie (leichte Gelenkschmerzen)
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Arthritis (starke Gelenkschmerzen)

Achtung

Die Symptome können oft sehr leicht ausgeprägt sein, was dazu führt, dass sie oft nicht als das Warnsignal verstanden werden, was sie eigentlich sind.

Wissenswert

Eine reaktive Arthritis ist in der Regel gut heilbar. Es bleiben nach der Therapie keine bestehenden Gelenkschäden zurück.

VIII. Sklerodermie (systemische Sklerose)

Bei einer SSc, systemischen Sklerose, handelt es sich um eine entzündliche rheumatische Systemerkrankung. Die Kollagenose sorgt für eine Verhärtung von Nieren, Haut, Bindegewebe, Verdauungstrakt, Blutgefäße, Lunge und anderen Organen. Zudem können auch die Gelenke betroffen sein.

Was ist die Ursache für eine Sklerodermie?

Vor allem Frauen können vermehrt von einer systemischen Sklerose betroffen sein. Die Ursache dieser Erkrankung ist bis jetzt noch nicht zu 100 % wissenschaftlich geklärt.

Welche Symptome zeigen Patienten, die an einer systemischen Sklerose leiden?

  • Bläuliche Verfärbungen an den Händen
  • Diffuse und leichte Schwellungen an den Händen
  • Hautverdickungen
  • Der Patient hat das Gefühl, als würde er „zu enge“ Handschuhe tragen.
  • Hautfalten können nur schwer abgehoben werden
  • An den Fingerspitzen können trockene Geschwüre auftreten.
  • Verkürztes Zungenbändchen
  • Verminderte Fähigkeit zur Öffnung des Mundes
  • Verkalkung des Bindegewebes
  • Raynaud-Syndrom
  • Gelenkschwellungen
  • Gelenksteifigkeit
  • Gelenkschmerzen

IX. Arthrose

Bei einer Arthrose handelt es sich ebenfalls um eine der Erkrankungen, die im Volksmund als Rheuma bezeichnet werden.

Wissenswert

Neben den genannten Erkrankungen gibt es noch eine Reihe weiterer, die zum rheumatischen Formenkreis gehören, wie z. B. Fibromyalgie usw. Die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind unterteilt in folgende Kategorien:

  • Weichteilrheumatismus
  • Spezielle Stoffwechselerkrankungen z. B. Gicht
  • Entzündliche Erkrankungen von Wirbelsäule und Gelenken
  • Degenerative Veränderungen von Wirbelsäule und gelenken
  • Systemische Bindegewebs- und Gefäßerkrankungen

Wie sieht die richtige Ernährung bei Rheuma aus?

Omega-3-Fettsäuren: Fetter Fisch sollte bei von Rheuma betroffenen Menschen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, denn dieser ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Alternativ kann täglich eine Fischölkapsel dabei helfen, die Rheuma-Symptome zu lindern (Übersichtsstudie University of Surrey). Weitere wichtige Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren sind:

  • Nüsse
  • Rapsöl
  • Sojaöl
  • Leinöl.

Tipp

Wer unter Rheuma leidet, sollte den Genuss von Fleisch auf ein Minimum reduzieren. Fleisch enthält große Mengen an Arachidonsäure, die den Entzündungsprozess von Rheuma verstärken bzw. beschleunigen kann.

Antioxidantien zur Linderung von Gelenkentzündungen: Durch freie Radikale werden Gelenkentzündungen begünstigt. Daher sollten diese möglichst unschädlich gemacht werden. Am besten mithilfe einer Vitamin E-, Selen, Beta-Carotin- und  Vitamin-C-reichen Ernährung. Die genannten Antioxidantien sind in verschiedenen Lebensmitteln enthalten, wie z. B.

  • Sojaöl
  • Rapsöl
  • Früchte
  • Rotes Gemüse
  • Fisch
  • Hülsenfrüchte
  • usw.

Tipp

Auch der regelmäßige Verzehr von Lebensmitteln, wie z. B. Petersilie, Bananen, Erbsen, Kohl, Salat und Spinat ist für Rheuma-Patienten von Vorteil. Die genannten Lebensmittel sind nämlich reich an Vitamin K. Auf ausreichend Vitamin K ist der menschliche Körper für die Herstellung der Proteine angewiesen, die er für die Knochenreparatur benötigt.

Achtung

Rheuma-Patienten sollten Alkohol nur in Maßen genießen.

Das Reduzieren von Übergewicht ist für Rheuma-Patienten eine wichtige Maßnahme, die zu einer spürbaren Entlastung der Gelenke sorgt. Des Weiteren wird durch den Abbau der Fettzellen verhindert, dass diese Botenstoffe ausschütten, die die Entzündungsprozesse in den Gelenken und Organen nicht nur begünstigen, sondern verstärken können. Also noch ein Grund, um überschüssigen Pfunden den Kampf anzusagen.