Primäre und sekundäre Demenz

Unterschiede der Demenzformen
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Inhaltsverzeichnis

Die Demenzformen werden nach deren Ursachen in primäre bzw. erstrangige Demenzen mit hirnorganischen Ursachen und sekundäre bzw. zweitrangige Demenzen unterteilt, die aufgrund verschiedener Organerkrankungen entstehen.

Bei der primären Demenz liegt die Krankheitsursache – anders als bei der sekundären Demenz – direkt im Hirnareal und wird nicht durch Medikamente oder äußere Einflussfaktoren ausgelöst. Solche Demenzformen sind bislang nicht reversibel und bilden die weitaus größte Gruppe der Demenzerkrankungen. Sie können nicht geheilt und kaum aufgehalten werden. 80–90% aller Demenzerkrankungen sind primär und werden unterteilt in:

  • Degenerative Demenzen
  • Vaskuläre Demenzen
  • Mischformen

Nur sekundäre Demenzen sind heilbar

Ca. 10–20 % der Patienten leiden unter sekundären Demenzerkrankungen, und diese sind teilweise gut heilbar. Bei der sekundären Demenz liegt immer ein exogener Faktor zugrunde; dieser kann z. B. sein:

  • eine Medikamentenintoxikation,
  • Vitaminmangel,
  • Schilddrüsenfehlfunktionen,
  • Störungen der inneren Organe oder
  • andere Krankheiten (z. B. Multiple Sklerose).

Wenn die Möglichkeit besteht, diese Ursache zu beheben oder die auslösende Krankheit erfolgreich zu behandeln, bilden sich die Symptome der sekundären Demenz in der Regel zurück. Deshalb ist es bei einer sekundären Demenz möglich, die geistige Leistungsfähigkeit der Betroffenen durch Behandlung der Ursachen und gezielte Rehabilitation zu einem großen Teil wiederherzustellen. Diese Art der Demenzerkrankung ist umkehrbar, vorausgesetzt, die Grunderkrankung ist nicht bereits durch eine längere Fehlbehandlung chronisch geworden.

Was sind die „Primären Demenzen“?

1. Degenerative Demenz

Eine degenerative Demenz zeichnet sich durch den Abbau (Degeneration) der Nervenzellen im Gehirn aus. Bei den degenerativen Demenzerkrankungen schrumpfen die Nervenzellen bestimmter Hirnregionen oder sterben ganz ab. Etwa 70 % der primären Demenzen sind degenerative Demenzerkrankungen.

Hierzu zählen:

2. Vaskuläre Demenz

15% aller primären Demenzerkrankungen sind vaskuläre Demenzen. Ursache einer vaskulären Demenz sind kleine, häufig aufeinanderfolgende Hirninfarkte oder Durchblutungsstörungen im Gehirn. Vaskuläre Demenzen lassen sich durch eine Therapie bezüglich der Risikofaktoren Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Fettstoffwechselstörungen in ihrem Verlauf positiv beeinflussen.

3. Mischformen

Mit zunehmendem Alter treten bei den Betroffenen häufig Mischformen der degenerativen und vaskulären Demenzen auf. Mischformen machen die übrigen ca. 10–15 % aller primären Demenzen aus.

Zusammenfassung

Wie hier ersichtlich wird, gehören zu den primären Demenzformen degenerative Demenzen, vaskuläre Demenzen und Mischformen. Zu den degenerativen Demenzen zählen z. B. die Alzheimer-Krankheit, Morbus Pick, Frontotemporale Demenz oder die Lewy-Körperchen-Demenz. Die größte Auftrittswahrscheinlichkeit besteht mit ca. 65 % bei der Alzheimer-Krankheit.