Krankheitsbilder bei Senioren

Ein Senior sitzt in einem Rollstuhl in der Natur. Neben ihm sitzt eine Pflegerin in einem blauen Kittel und leistet ihm Gesellschaft.
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Egal ob in der Alten- oder Krankenpflege: Pflegekräfte kommen bei ihrer täglichen Arbeit mit den unterschiedlichsten Erkrankungen in Kontakt. Mit steigendem Alter lässt die Leistung des menschlichen Organismus nach. Der Körper wird anfälliger für Krankheiten, die im Folgenden auch chronisch werden können. Häufig führen diese Erkrankungen zu einer Pflegebedürftigkeit des Patienten. Dabei erfordert jedes Krankheitsbild bei Senioren eine unterschiedliche Behandlung. Gerade Menschen mit chronischen oder nicht heilbaren Krankheiten bedürfen einer spezifischen Pflege.

Spezielle Krankheitsbilder – spezielle Pflege

Das Alter an sich ist keine Krankheit: Viele ältere Menschen sind kerngesund und leben ohne größere physische oder psychische Probleme. Dennoch steigt im Alter generell das Risiko zu erkranken. Sehschwächen, Herzprobleme, Inkontinenz, Krebs, Demenz – gerade bei Menschen im fortgeschrittenen Alter machen sich Beschwerden und Alterskrankheiten bemerkbar.

Dies liegt unter anderem daran, dass die Regenerationsfähigkeit der Körperzellen mit zunehmendem Lebensalter abnimmt. Das hat zur Folge, dass kranke, ältere Personen langsamer genesen als jüngere. Wird eine Krankheit schließlich chronisch, kann das dazu führen, dass ein Mensch über kurz oder lang pflegebedürftig wird. Deshalb ist es als Pflegekraft umso wichtiger, mit den typischen Krankheitsbildern vertraut zu sein.

Alterskrankheiten: Wenn der Körper anfälliger wird

Manche Krankheitsbilder treten überwiegend oder sogar ausschließlich bei Senioren auf. Das liegt daran, dass im Alter die Anfälligkeit für Fehlfunktionen des Organismus steigt.

Typische Krankheitsbilder im Alter sind:

Solche Alterskrankheiten schränken die Lebensqualität der Betroffenen ein. Gleichsam treten sie häufig nicht einzeln auf.

Die Gefahr der multiplen Erkrankungen

Erkrankungen des Bewegungsapparats, chronische Wunden und die häufige Ansteckung mit dem Krankenhauskeim MRSA werden ebenfalls als Alterskrankheiten klassifiziert. Diese Krankheitsbilder resultieren meist aus einem langen Krankenhausaufenthalt oder einer Operation, die ein Patient im hohen Alter weniger gut verkraftet.

Ein weiteres Problem

Viele ältere Patienten leiden an multiplen Erkrankungen. Diese beeinflussen einander oder verursachen sich gegenseitig. Eine auf das vorliegende Krankheitsbild abgestimmte Pflege mindert das Risiko, dass multiple Alterskrankheiten zu einem schwerwiegenden Problem werden.

Demenz

Eine Demenzerkrankung äußerst sich bei Menschen durch ein anhaltendes Defizit der emotionalen, sozialen wie auch kognitiven Fähigkeiten. Zunächst ist nur das Kurzzeitgedächtnis der Patienten betroffen. Demenzkranke vergessen beispielsweise, was sie vor fünf Minuten gesagt haben. Mit der Zeit breitet sich die Krankheit aber auch auf das Langzeitgedächtnis aus. Das ist mit schwerwiegenden persönlichen Folgen verbunden: Ab einem gewissen Krankheitsgrad können sich Betroffene nicht mehr selbst versorgen.

Symptome von Demenz

Demenz gilt als zweithäufigste neurologische Erkrankung im Alter. Unterschieden wird zwischen verschiedenen Formen der Krankheit. Die bekannteste Art der Demenz ist Alzheimer. Hier führt der Verlust an Hirnsubstanz zu den für das Krankheitsbild typischen Symptomen:

  • Einschränkungen im Denkvermögen
  • Problemen bei der Orientierung
  • Gedächtnis- und schließlich Sprachverlust

Zudem sind Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, oft antriebslos. Sie haben Probleme beim Schlafen oder leiden unter Halluzinationen. Auch kann sich die Persönlichkeit der Betroffenen stark verändern.

Folgen einer Demenzerkrankung

Die Erkrankung wirkt sich stark auf den Alltag der oft hilflosen Patienten aus, die in vielen Fällen pflegebedürftig werden und Unterstützung benötigen. Angehörigen fällt es dabei schwer, die Persönlichkeitsveränderungen des Betroffenen zu akzeptieren.

Gerade in der ersten Zeit der Erkrankung tun sich demenzkranke Senioren schwer, die kognitiven Veränderungen einzuordnen. Dadurch wird eine ärztliche Diagnose oftmals viel zu spät gefällt. Damit geht ein verzögerter Therapiebeginn einher. Der Krankheitsverlauf ist dann kaum noch aufzuhalten, sodass eine Intensivpflege und Betreuung des Patienten nötig werden. Demenz ist bislang nicht heilbar, der Krankheitsverlauf kann jedoch durch Medikamente hinausgezögert werden.

Parkinson

Die Parkinsonkrankheit äußert sich durch unkontrollierbares Zittern der Extremitäten. Das ist auf ein Absterben von Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen, was durch höheres Alter begünstigt wird. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die meisten Parkinson-Patienten zwischen 50 und 80 Jahre alt sind.

Der Hintergrund der Krankheit ist einfach zu erklären: Durch das Absterben der Nervenzellen im Gehirn produziert der Körper weniger vom Botenstoff Dopamin. Durch den Mangel an Dopamin, das die Impulse der Nerven an den Bewegungsapparat weiterleitet, verlieren Betroffene die Kontrolle über ihre Muskeln.

Symptome von Parkinson

Dieser Dopaminmangel führt bei der Erkrankung des Nervensystems zum typischen Zittern der Hände. Weitere Symptome für eine Parkinson-Erkrankung zur ärztlichen Diagnose sind:

  • Muskelversteifungen
  • Bewegungsverlangsamungen
  • Störungen der Halte- und Sehreflexe

Da es sich bei Parkinson um eine schwerwiegende Erkrankung des Nervensystems handelt, ist die Krankheit bis heute nicht heilbar. Sie kann jedoch mit Medikamenten behandelt werden, sodass die Betroffenen in ihrem Alltag weniger eingeschränkt sind.

Folgen einer Parkinson-Erkrankung

In Kombination mit Bewegungstherapien können die Symptome der Erkrankten oftmals gelindert werden. Dennoch sind viele Betroffene bei der Bewältigung ihres Alltags auf die Hilfe von Angehörigen oder Pflegefachkräften angewiesen.

Bei der Pflege von Parkinson-Patienten sollten Sie beim Essen und Trinken ausreichend Zeit einplanen. Den Betroffenen fällt es durch das Zittern häufig sehr schwer, das Besteck zum Mund zu führen, sodass sie auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Ein Strohhalm vereinfacht den Trinkvorgang und erhält weiterhin die Selbstständigkeit der Betroffenen.

Lungenkrankheiten

Im Alter verändern sich die Lungenstruktur und das Lungengewebe, sodass sich die Lunge schlechter zusammenziehen und ausdehnen kann. Das hat zur Folge, dass weniger Sauerstoff ins Blut gelangt und die körperliche Belastbarkeit von Senioren abnimmt. Dies kann zu weiteren Komplikationen und Erkrankungen führen.

Auch lässt das Immunsystem im Alter nach, was ebenfalls Einfluss auf die Lunge hat. Erreger können sich nun schneller in der Lunge ausbreiten, sodass ältere Menschen anfälliger für Infekte wie auch Lungenentzündungen (= Pneumonien) sind. Weitere Erkrankungen der Lunge, die besonders im Alter auftreten, sind:

Vielen dieser Krankheiten lässt sich mit einer gesunden Lebensform entgegenwirken. Hierzu zählen eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung wie auch der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten.

Ein weiteres typischen Krankheitsbild, das vor allem bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen auftritt, ist die Lungenembolie. Diesem Verschluss der Lungenarterie geht meistens eine unbehandelte Thrombose in den Beinen voraus. Löst sich ein Blutgerinnsel (= Thrombus) und setzt sich in der Lunge fest, kann dies zur Embolie führen. Wird diese Krankheit nicht umgehend behandelt, kann sie zu ernsten Komplikationen und letztlich auch zum Tod führen.

Wichtig

Achten Sie in der Pflege von Patienten, die sich nur wenig oder gar nicht bewegen können, auf die Symptome einer Thrombose. Diese kann sich durch Schmerzen in den Beinen, Schwellungen und eine erhöhte Temperatur der betroffenen Stelle äußern.

Erkrankungen des Bewegungsapparats

Viele Gelenk- und Knochenerkrankungen sind typische Krankheitsbilder im fortschreitenden Alter. Sie können zu einem erheblichen Bewegungsverlust der Betroffen führen. Damit geht eine immense Einschränkung der Lebensqualität einher.

Rheuma als Alterskrankheit

Bei Rheuma treten schmerzhafte Entzündungen der Sehnen, Gelenke und Muskeln auf. Gelenkentzündungen in den Händen und Füßen (= rheumatoide Arthritis) können nicht geheilt werden.

Bei einer rechtzeitigen Diagnose durch den Arzt kann der Betroffene jedoch mit Medikamenten und verschiedenen Physiotherapien den Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen. In seltenen Fällen tritt sogar ein Krankheitsstillstand ein. Bei fortschreitender Krankheit wird der Patient im Alltag oftmals so stark einschränkt, dass er schon bei den kleinsten Aufgaben auf pflegerische Hilfe angewiesen ist.

Arthrose und Osteoporose: Knochen- und Gelenkkrankheiten im Alter

Auch bei Arthrose, einem übermäßigen Gelenkverschleiß, ist die richtige Pflege der Patienten entscheidend. Neben der Schmerzbekämpfung sollten Sie als Pflegekraft darauf achten, dass der Patient regelmäßig seinen Bewegungsübungen nachgeht. Auch eine begleitende Physiotherapie ist empfehlenswert.

Ein weiteres Krankheitsbild, das sich auf den Bewegungsapparat auswirkt, ist die altersbedingte Knochenerkrankung Osteoporose. Bei dem Knochenschwund nimmt die Knochendichte und demnach die Knochenstabilität ab. Der Patient ist anfälliger für Brüche, weshalb der Umgang mit diesen Patienten besonders sorgsam ausfallen muss.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In Deutschland zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Aufgrund der schlechteren Leistungsfähigkeit des Herzens können bei Senioren verstärkt Herzrhythmusstörungen auftreten. Auch Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit und Bluthochdruck gelten als typische Alterskrankheiten.

Die Ursachen für diese Erkrankungen sind vielseitig. Eine gesunde Lebensweise wirkt sich jedoch positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Dies ist gerade für die Pflege älterer Menschen von Bedeutung. Eine Ernährungsumstellung, ausreichend Bewegung, regelmäßige Checks beim Arzt und gegebenenfalls Blutdruckmedikamente haben einen merklichen Einfluss auf den Blutdruck. Ist dieser entsprechend eingestellt, mindert sich das Herzinfarkt-Risiko immens.

Sollten Sie als Pflegefachkraft Anzeichen eines Herzinfarktes bei einem Patienten feststellen, müssen Sie schnellstmöglich einen Arzt rufen. Hier zählt jede Minute.

Anzeichen für einen Herzinfarkt sind:

  • Atemnot
  • Brustschmerzen
  • Engegefühl in der Brust
  • Übelkeit

Betrifft der Verschluss durch ein Blutgerinnsel nicht das Herz, sondern das Gehirn, spricht man von einem Schlaganfall. Ein typisches Merkmal eines Schlaganfalls sind neurologische Ausfallerscheinungen. Dabei kann es sich um Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen oder auch ein Taubheitsgefühl handeln.

Um einen Schlaganfall zu erkennen, testen Sie, ob der Patient bestimmte motorische Aufgaben wie das Heben der Arme oder Beine noch ausführen kann. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie als Pflegekraft umgehend einen Arzt rufen. Nur so lassen sich Folgeschäden am Gehirn vermeiden oder zumindest minimieren.

Altersdepression: Depressionen bei Senioren

Neben zahlreichen körperlichen Einschränkungen und Krankheiten, die durch ein höheres Lebensalter bedingt sind, treten bei älteren Menschen auch verstärkt psychische Probleme auf. Immer mehr Senioren leiden unter der sogenannten Altersdepression.

Altersdepression äußert sich durch:

  • Niedergeschlagenheit
  • Antriebslosigkeit
  • Interessenverlust
  • Angst

Die Gründe hierfür sind vor allem Einsamkeit sowie der Leidensdruck aufgrund von anderen körperlichen Erkrankungen. Nicht selten wirken sich diese negativ auf die Mobilität und das alltägliche Leben der Patienten aus. Auch der Verlust von nahestehenden Personen ist belastend und kann eine Altersdepression begünstigen.

Häufig werden die Symptome der Altersdepression als natürliche Folge des Alters gesehen und nicht erkannt. Die Betreuung von depressiven Pflegebedürftigen ist oft nicht einfach und erfordert Fingerspitzengefühl und ärztliche Betreuung.

Psychotherapien können den Betroffenen helfen, mit Trauer oder Angst besser umzugehen. Auch Entspannungsübungen und Unterstützung im Alltag tragen zu einer Minderung des Krankheitsbildes bei.

Diabetes Typ 2: Alterszucker

Bei vielen älteren Menschen wird die Stoffwechselkrankheit Diabetes Typ 2 diagnostiziert, bei der die Insulinproduktion der Patienten stark eingeschränkt ist. Die Ursachen sind hierbei vielfältig, hängen aber oft mit genetischen Faktoren oder starkem Übergewicht zusammen. Bei der Zuckerkrankheit kann der Körper Nährstoffe nicht mehr in Energie umwandeln. So kommt es, dass Glucose (Traubenzucker) im Blut zurückbleibt. Der Blutzuckerspiegel steigt an.

Dies hat fatale Auswirkungen, da die Glucose als Hauptbrennstoff die erforderliche Energie für den Stoffwechsel liefert. Bei Diabeteserkrankten werden die Zellen unterversorgt und arbeiten nicht richtig. Dies kann sogar zum Zelltod führen. Gleichzeitig wirkt sich der hohe Zuckerspiegel im Blut negativ auf die Gefäße aus. Um schwerwiegende Folgen zu verhindern, gilt es, bereits erste Symptome ernst zu nehmen und Pflegebedürftige auf den Ernst der Lage hinzuweisen.

Diabetes äußerst sich meist durch:

  • Müdigkeit
  • starkes Durstempfinden
  • Sehstörungen
  • Lähmungserscheinungen
  • diabetisches Koma durch Über- oder Unterzuckerung

Generell lässt sich Diabetes gut behandeln. Im Anfangsstadium von Diabetes Typ 2 reicht oft schon eine Ernährungsumstellung. In schweren Fällen müssen sich die Betroffenen Insulin spritzen.

Therapie bei Diabetes Typ 2

Die richtige Therapie bei Diabetes ist entscheidend, da sonst Folgeschäden auftreten können, die sich auf Herz, Augen, Nieren oder Nerven auswirken.

Bei der Pflege der Betroffenen ist es deshalb wichtig, stets den Blutzuckerspiegel im Blick zu behalten. Es ist auch die Aufgabe von Pflegekräften, Patienten beim Spritzen von Insulin zu unterstützen.

Augenkrankheiten im Alter

Das Sehvermögen lässt mit steigendem Alter nach. Dies liegt daran, dass der Sehnerv schwächer wird. Nicht selten ist eine Alterssichtigkeit (= Presbyopie) die Folge davon. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine Weitsichtigkeit, bei der die Person nahe Objekte nicht mehr scharf erkennen kann. Im Alltag wird diese Einschränkung meistens mit einer Seh- oder Lesebrille ausgeglichen.

Im Alter können aber auch schwerwiegendere Erkrankungen der Augen vermehrt eintreten, die eine starke Einschränkung und Belastung für Betroffene darstellen.

Zu den Alterskrankheiten, die das Sehvermögen beinträchtigen, zählen:

Unbehandelte Augenkrankheiten können gar bis zur Altersblindheit führen. Es gilt daher, Pflegebedürftige anzuhalten, einen Augenarzt aufzusuchen. Nur so lassen sich Alterskrankheiten adäquat therapieren.

Symptome für ernsthafte Erkrankungen der Augen sind unter anderem ein grauer Fleck im Blickfeld, ein eingeengtes Sehfeld oder krumme Linien. Die Therapiemaßnahmen richten sich jeweils nach dem Ausmaß der Krankheit. Viele Erkrankungen können mit Medikamenten behandelt werden, während in Einzelfällen Operationen oder eine Lasertherapie nötig sind.

Inkontinenz

Inkontinenz verbinden viele Betroffene mit Scham. Patienten können ihren Stuhl oder Harn nicht mehr halten und leiden unter dieser meist chronischen Erkrankung, die das Leben stark beeinflusst. Gerade deshalb ist die Pflege inkontinenter Menschen nicht einfach. Aufgrund der Intimität fühlen sich viele Pflegebedürftige unwohl bei der Hilfestellung.

Die Inkontinenz kann unterschiedliche Ursachen haben. Daher sind auch verschiedene Therapien und medizinischen Maßnahmen vonnöten, um den Patienten das Leben mit der Krankheit so angenehm wie möglich zu gestalten.

Insbesondere Männer über 60 Jahren leiden unter einer Harninkontinenz. Grund dafür ist in vielen Fällen eine vergrößerte Prostata. Sie drückt auf die Harnröhre, was die Speicher- und Entleerungsfunktion der Blase stört. Oftmals rät der Arzt zu einer medikamentösen Therapie. In schwereren Fällen wird ein Teil der Prostata entfernt.

Auch zahlreiche weitere physische oder psychische Probleme können eine Harninkontinenz auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose. Die Ursachen für eine Stuhlinkontinenz sind meistens chronische Darmerkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn, Verletzungen des Schließmuskels oder neurologische Schäden.

Bei Inkontinenz spielt die Hautpflege eine wichtige Rolle, um Irritationen und Hautschäden zu vermeiden. Besonders wenn Windelhosen zum Einsatz kommen, ist eine sorgfältige Pflege essenziell. Zur Reinigung verwenden Sie bei Pflegebedürftigen am besten klares Wasser und pH-neutrale Waschlotionen, die sanft und pflegend zur Haut sind.

Chronische Wunden bei Senioren

Eine Wunde wird dann als chronisch bezeichnet, wenn sie nach acht Wochen nicht abgeheilt ist. Die schlechte Heilung hängt meistens mit einer Grunderkrankung zusammen, wie zum Beispiel:

  • Diabetes mellitus
  • Schaufensterkrankheit (= periphere arterielle Verschlusskrankheit)
  • Venenschwäche
  • Krampfadern

In der Pflege von kranken wie auch älteren Patienten ist es notwendig, akute von chronischen Wunden unterscheiden zu können. Im Gegensatz zu chronischen entstehen akute Wunden durch äußere Einflüsse. Dabei kann es sich um eine OP-Wunde, aber auch Schnitt- oder Schürfwunden handeln, die schon nach kurzer Zeit und ohne Komplikationen wieder abheilen.

Auch die Wundheilung unterscheidet sich: Während die Wundränder bei einer akuten Wunde wieder zusammenwachsen, klaffen sie beim chronischen Krankheitsbild weit auseinander. Die Wunde heilt in diesem Fall vom Wundgrund aus nach oben hin zu. Keime können die Wundheilung zusätzlich stören.

Bei Pflegebedürftigen kommen vor allem drei Arten chronischer Wunden vor. Dies sind:

Ein offenes Bein entsteht durch eine Minderdurchblutung des Gewebes in den Beinen. Beim diabetischen Fuß bilden sich aufgrund einer falschen Diabetesbehandlung Wundgeschwüre an den Füßen. Bei einer Bettlägerigkeit des Pflegebedürftigen kann es zudem zu einem Dekubitus kommen. Dies ist eine chronische Wunde, die aufgrund des lang anhaltenden Drucks und einer Unterversorgung der Haut entsteht.

Die Behandlung einer chronischen Wunde erstreckt sich meistens über einen längeren Zeitraum und sollte stets von einem Arzt begleitet werden. Ihre Aufgabe als Pflegekraft ist es, die Wundheilung zu unterstützen, die Lebensqualität des Patienten zu fördern und eine erneute Erkrankung zu verhindern. Hierfür ist es wichtig, die Wunde zu beobachten und eine Pflegedokumentation anzulegen.

MRSA: Resistente Krankenhauskeime

MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus) sind antibiotikaresistente Bakterien, die vor allem in der Pflege eine große Herausforderung darstellen. MRSA, besser bekannt als Krankenhauskeim oder Krankenhausbakterie, verursacht Wundinfektionen. Oft sind Geschwüre, Lungenentzündungen und Blutvergiftungen die Folgen.

Gesunde Menschen stecken sich selten mit MRSA an. Wesentlich häufiger befallen die Bakterien die Schleimhäute und die Haut von Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise in Folge einer Vorerkrankung. Zu den Risikopatienten für eine Besiedelung zählen zudem Pflegeheimbewohner, Krankenhauspatienten oder Menschen, die Landwirtschaft betreiben und häufig mit Nutztieren in Kontakt kommen. Sogenannte MRSA-Schnelltests machen eine Diagnose innerhalb weniger Stunden möglich.

Achten Sie bei der Pflege stets auf eine sorgfältige Handhygiene und eine saubere Umgebung. Wunden und Hautverletzungen bei Patienten sollten stets steril abgedeckt sein. Gerade wenn Pflegebedürftige nach einem Krankenhausaufenthalt zurück in die Pflege kommen, sollten Sie verstärkt auf Hygienemaßnahmen achten. So können sie eine Ansteckung anderer Pflegebedürftiger wirksam vorbeugen

Die Behandlung von MRSA-Patienten ist meist langwierig. Zum Einsatz kommen verschiedene Reserve-Antibiotika, Salben sowie Mundspülungen. Zudem wird der Patient, solange Erreger nachweisbar sind, isoliert. Bei der Pflege isolierter Menschen gelten gesonderte Standards.

Alterskrankheiten: Krankheitsbilder bei Senioren

Mit steigendem Alter lassen die Selbstheilungskräfte des Körpers nach. Die Zellteilung wird schwächer. Das Immunsystem ist nicht mehr so stark wie bei jungen Menschen. Auch lassen Sehkraft und körperliche Fitness nach. Neben diesen altersbedingten Prädispositionen spielt auch der Lebensstil eine wesentliche Rolle für die Gesundheit im Alter.

Pflegefachkräften kommt an dieser Stelle eine wichtige Rolle zu. Zum einen liegt es an ihnen, Symptome einer Alterskrankheit richtig zu deuten und die Betroffenen an einen Mediziner zu verweisen. Andererseits unterstützen sie bei der Therapie im Alltag und sind somit wichtige Ansprechpartner für die Pflegebedürftigen.