Körperliche Aktivität bei Senioren erhalten und fördern: Beispiele

Zwei ältere Menschen stehen gemeinsam in einem Fitnessstudio. Der Mann auch der rechten Seite unterstützt die Frau auf der linken Seite bei einer körperlichen Aktivität. Beide lächeln zufrieden. Die Frau trägt ein weißes T-Shirt, der Mann trägt ein graues T-Shirt. Im Hintergrund sind weitere Trainingsgeräte zu erkennen.
Zwei Senioren führen gemeinsam Trainingsübungen durch.© MJ
Inhaltsverzeichnis

Bewegungsmangel kann bei Senioren drastische Folgen haben. Denn Bewegung stärkt das körperliche und geistige Wohlbefinden – welches bei Bewegungsmangel entsprechend leidet.

Die körperliche Aktivität bei Senioren zu erhalten und zu fördern ist essenziell für das Betreuungsangebot in der Pflege. So kann Senioren ein Gefühl von Teilhabe gegeben werden und die Lebensqualität steigt. Die Effekte von körperlicher Aktivität bei Senioren können groß sein.

Was sind die Vorteile von körperlicher Aktivität bei Senioren?

Bewegungsförderung sowie die Förderung der körperlichen Aktivität bei Senioren haben zahlreiche positive Auswirkungen auf verschiedene Bereiche:

Bewegung trägt zur Aufrechterhaltung der Gesundheit bei und reduziert das Risiko chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und mehr. Auch das Immunsystem wird durch die körperliche Aktivität gestärkt, was die Anfälligkeit für Infekte reduziert. Körperliche Aktivität kann außerdem das Risiko von osteoporosebedingten Knochenbrüchen um 30 bis 50 Prozent senken. Der Abbau der Knochendichte wird durch Bewegung und Muskeltraining verlangsamt. Je intensivere in Training ist, desto größer ist der Effekt. Insbesondere Seniorinnen sind von Osteoporose betroffen – sie profitieren von Muskeltraining und Bewegung besonders.
Bei regelmäßiger Bewegung wird die Mobilität gefördert, wodurch Bänder, Sehnen, Muskulatur und Knochen flexibel und stark bleiben. Das reduziert das Sturzrisiko, fördert die Eigenständigkeit im Alltag und reduziert oder vermeidet Schmerzen. Regelmäßiges Training ist wichtig, um Effekte zu erzielen und die Balance zu verbessern. Insbesondere Menschen, die sich längere Zeit nicht oder kaum bewegt haben, profitieren von Krafttraining und erzielen auch schnell Erfolge beim Aufbau von Muskulatur.
Wer sich körperlich bewegt, schafft damit auch eine positive Auswirkung auf das Gehirn. Kognitive Funktionen profitieren von körperlicher Aktivität, wodurch altersbedingter Gedächtnisverlust und Demenz verringert werden können. Auch die Reaktionszeit sowie die Aufmerksamkeit werden durch die körperliche Aktivität gestärkt. Bewegung setzt Endorphine frei, was sich auf die Stimmung sowie die mentale Gesundheit auswirkt. Außerdem kann durch körperliche Aktivität auch die soziale Interaktion gefördert werden, wenn sie in Gruppen geschieht, wodurch die geistige Gesundheit zusätzlich profitiert.
Soziale Teilhabe: Viele ältere Menschen haben wenig soziale Kontakte und leiden unter Einsamkeit. Wer körperlich aktiv ist, hat es leichter, Menschen kennenzulernen und mit anderen im Austausch zu sein. Wer körperliche Aktivität in der Gruppe durchführt, erlebt ein Gefühl von Gemeinschaft und Integrität, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.
Die Lebensqualität steigt nachweislich, wenn sich ältere Menschen körperlich betätigen. Die Schlafqualität verbessert sich, sie werden vitaler und die Zufriedenheit nimmt zu.
Auch die Selbstständigkeit im Alltag profitiert von körperlicher Aktivität. Wer beweglich und mobil ist, kann länger selbstständig leben und Alltagstätigkeiten wie kochen oder die eigene Körperhygiene selbst durchführen.

Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, welche Art von Bewegung Senioren genau durchführen. Jede Bewegung zählt. Ob Spazierengehen, Treppensteigen oder leichte körperliche Übungen – die Gesundheit profitiert immer.

Es wird empfohlen, dass langes Sitzen immer wieder von Bewegungseinheiten unterbrochen wird. Insbesondere diejenigen, die bislang nicht aktiv waren, können schon von leichten Bewegungen profitieren und werden schnell Fortschritte feststellen. Wichtig ist, langsam zu starten und die Grenzen des eigenen Körpers kennenzulernen und zu respektieren.

Welche Bewegung kann die körperliche Aktivität bei Senioren erhalten und fördern?

Treppensteigen
Langsames Laufen
Gleichgewichtsübungen
Zügiges Gehen
Übungen zur Muskelkräftigung
Mobilitätsübungen
Dehnübungen

Auch Schwimmen oder Aquagymnastik haben positive Effekte und sind gelenkschonend. Atemübungen an der frischen Luft, bei denen die Lunge gut belüftet wird, sind ebenfalls wichtig, um Lungenentzündungen sowie Atemwegsinfektionen vorzubeugen.

Wer noch recht aktiv ist, kann seine Gesundheit verbessern, indem er den Bewegungsumfang kontinuierlich steigert und für mehr Intensität sorgt. Mehr Bewegung, häufigere Aktivität, intensivere Bewegung und gegebenenfalls sogar Ausdauersport sind der Schlüssel zu Trainingserfolgen und eine konstante Verbesserung der eigenen Fitness.

Wichtig

Grundsätzlich sollten sich Senioren nur so bewegen, wie es ihre körperliche Verfassung zulässt. Wer nicht mehr gehen kann und an den Rollstuhl gebunden ist, sollte nicht zwanghaft versuchen, zu Fuß zu gehen. Für diese Personen ist es dann umso wichtiger, Arme und Hände zu trainieren. Je mobiler jemand ist, desto mehr kann er sich bewegen. Auch wer eine Vorerkrankung hat, sollte mit dem Arzt sprechen, welche Bewegungen sinnvoll sind und wie das persönliche Fitness-Level erhalten und gefördert werden kann. Das Aktivitätsniveau und die Intensität der Bewegung sollten an die Pflegebedürftigkeit angepasst werden.

Mehr Struktur im Alltag durch körperliche Aktivität

Körperliche Aktivität kann dem Alltag von Senioren mehr Struktur geben. Spaziergänge nach dem Mittagessen, das Treffen mit Freunden im Park für einen gemeinsamen Spaziergang oder sogar der wöchentliche Besuch einer Gymnastikgruppe haben alle dieselben Effekte: Bewegung, Interaktion, Teilhabe und Förderung der eigenen körperlichen Aktivität.

Je länger diese Bewegungsmuster im Alter aufrechterhalten werden können, desto länger profitieren Senioren von mehr Wohlbefinden und Lebensqualität. Bewegungsmangel hingegen ist schädlich, schmälert die Mobilität, die Selbstständigkeit und beeinträchtigt die Gesundheit.

Nicht nur in ihren eigenen vier Wänden, sondern insbesondere in Pflegeeinrichtungen sind Menschen mit Pflegebedürftigkeit dazu angehalten, sich zu bewegen. Dafür ist es wichtig, dass ausreichend Angebote zur Bewegungsförderung geschaffen werden. Das beginnt bei einer ansprechenden und barrierefreien Ausstattung von Außen- und Innenbereichen, in denen die Senioren und Seniorinnen sich angesprochen fühlen, sich zu bewegen. Auch individuelle sowie Gruppenangebote für Senioren sind in Pflegeeinrichtungen essenziell.

Wie profitieren Senioren von Yoga?

Yoga für Senioren bietet die Möglichkeit zur sanften Bewegung, zur Muskelkräftigung sowie zur Verbesserung der Körperhaltung sowie der Konzentration. Folgende Entspannungsübungen können Senioren durchführen (Beispiele):

Sitzender Berg (Tadasana):

  • Beschreibung: Eine aufrechte Sitzhaltung mit aufgestellten Füßen auf dem Boden.
  • Anleitung:
    1. Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl oder den Boden, halten Sie Ihre Wirbelsäule gerade und Ihre Schultern entspannt.
    2. Stellen Sie Ihre Füße parallel auf den Boden und lassen Sie Ihre Arme entspannt auf Ihren Oberschenkeln ruhen.
    3. Atmen Sie tief ein und aus, während Sie in dieser aufrechten Position verweilen.
  • Vorteile: Verbesserung der Körperhaltung und Stärkung der Wirbelsäule.

Nackendrehung (Neck Rotation):

  • Beschreibung: Eine sanfte Drehbewegung des Kopfes, um den Nacken zu entspannen.
  • Anleitung:
    • Setzen Sie sich aufrecht hin und lassen Sie Ihre Schultern entspannt nach unten sinken.
    • Neigen Sie Ihren Kopf langsam zur rechten Seite, bis Ihr rechtes Ohr in Richtung der rechten Schulter zeigt.
    • Halten Sie diese Position für ein paar Atemzüge und kehren Sie dann zur Ausgangsposition zurück.
    • Wiederholen Sie die Bewegung auf der linken Seite.
  • Vorteile: Lockerung der Nackenmuskulatur und Linderung von Verspannungen im Nackenbereich.

Katzen-Kuh-Haltung (Cat-Cow Pose):

  • Beschreibung: Eine fließende Bewegung zwischen einer eingezogenen Wirbelsäule und einer gekrümmten Wirbelsäule.
  • Anleitung:
    • Platzieren Sie Ihre Hände und Knie auf dem Boden, wobei Ihre Handgelenke direkt unter Ihren Schultern und Ihre Knie unter Ihren Hüften sind.
    • Runden Sie langsam Ihren Rücken nach oben, indem Sie Ihr Kinn zur Brust ziehen und den Bauchnabel zur Wirbelsäule ziehen (Katzenhaltung).
    • Lassen Sie dann Ihren Bauch nach unten sinken, heben Sie den Kopf an und schauen Sie nach oben (Kuhhaltung).
    • Führen Sie diese fließende Bewegung mehrere Male durch, synchronisiert mit Ihrem Atem.
  • Vorteile: Verbesserung der Flexibilität der Wirbelsäule und Stärkung der Bauchmuskulatur.

Baumschaukel (Tree Swing):

  • Beschreibung: Eine Gleichgewichtsübung, bei der Sie sich anlehnen und mit einer Hand nach unten greifen.
  • Anleitung:
    • Stellen Sie sich aufrecht hin und fokussieren Sie einen Punkt vor Ihnen.
    • Heben Sie Ihren rechten Fuß an und platzieren Sie ihn entweder auf der Innenseite Ihres linken Beins (unterhalb des Knies) oder an der Innenseite des linken Oberschenkels.
    • Halten Sie das Gleichgewicht und heben Sie langsam Ihre rechte Hand nach oben, während Ihre linke Hand nach unten greift.
    • Halten Sie diese Position für ein paar Atemzüge und wechseln Sie dann die Seite.
  • Vorteile: Verbesserung des Gleichgewichts und der Körperstabilität.

Entspannungsübung (Savasana):

  • Beschreibung: Die Abschlusshaltung, bei der Sie sich auf den Rücken legen und sich entspannen.
  • Anleitung:
    • Legen Sie sich flach auf den Rücken und lassen Sie Ihre Arme und Beine entspannt zur Seite fallen.
    • Schließen Sie Ihre Augen und atmen Sie ruhig und tief ein und aus.
    • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und lassen Sie alle Anspannung und Sorgen los.
    • Verweilen Sie in dieser entspannten Position für 5-10 Minuten.
  • Vorteile: Förderung von Entspannung, Stressabbau und innerem Wohlbefinden.

Auch Dehnübungen aus dem Yoga bieten sich an, um die Beweglichkeit der Senioren zu fördern.

Welche Übungen fördern die körperliche Aktivität bei Senioren?

Die körperliche Aktivität von Senioren kann mit diesen einfachen Übungen gefördert und erhalten werden:

Schulterblatt-Rotationen:

  • Anleitung:
    • Der Senior sitzt aufrecht auf einem Stuhl.
    • Das Pflegepersonal steht hinter dem Senior und legt sanft die Hände auf die Schulterblätter.
    • Das Pflegepersonal führt sanfte Kreisbewegungen mit den Händen aus, um die Schulterblätter des Seniors zu bewegen.
  • Ziel: Verbesserung der Beweglichkeit und Lockerung der Schulterblätter.

Oberkörperdehnung:

  • Anleitung:
    • Der Senior sitzt auf einem Stuhl und hält die Hände vor der Brust verschränkt.
    • Das Pflegepersonal steht seitlich neben dem Senior und greift vorsichtig unter die verschränkten Arme des Seniors.
    • Das Pflegepersonal hilft dem Senior, die Arme vorsichtig nach außen zu drücken, um eine Dehnung im oberen Rückenbereich zu erzielen.
  • Ziel: Dehnung der Rücken- und Schultermuskulatur.

Knie zur Brust:

  • Anleitung:
    • Der Senior liegt auf dem Rücken auf einer bequemen Unterlage, z. B. einem Bett.
    • Das Pflegepersonal steht seitlich neben dem Senior und hilft ihm, ein Knie zur Brust zu ziehen.
    • Das Pflegepersonal unterstützt den Senior dabei, das Knie so weit wie möglich zur Brust zu ziehen, ohne Schmerzen zu verursachen.
  • Ziel: Dehnung des unteren Rückens und der Hüftmuskulatur.

Rückenrotationen:

  • Anleitung:
    • Der Senior sitzt auf einem Stuhl mit Armlehnen.
    • Das Pflegepersonal steht hinter dem Senior und legt sanft die Hände auf die Schultern.
    • Das Pflegepersonal hilft dem Senior, den Oberkörper nach rechts und links zu drehen, wobei der Kopf in die gleiche Richtung schaut.
  • Ziel: Verbesserung der Flexibilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Rückenstreckung:

  • Anleitung:
    • Der Senior steht mit leicht gebeugten Knien und den Händen auf einer stabilen Oberfläche, wie einer Tischkante.
    • Das Pflegepersonal steht hinter dem Senior und legt sanft die Hände auf den oberen Rücken.
    • Das Pflegepersonal hilft dem Senior, den Rücken zu strecken, indem er sanft nach vorne lehnt und die Schulterblätter nach hinten zieht.
  • Ziel: Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der aufrechten Haltung.

Wie sieht Sitzgymnastik bei Senioren aus?

Sitzgymnastik ist auch für mobilitätseingeschränkte Senioren eine ansprechende Variante sich zu bewegen. Sturzgefahr besteht dabei nicht, da die Bewegungsübungen im Sitzen ausgeführt werden.

ÜbungAnleitungZiel
Knieheben1. Die Senioren sitzen aufrecht auf einem Stuhl mit beiden Füßen flach auf dem Boden.

2. Das Pflegepersonal zeigt den Senioren, wie sie abwechselnd die Knie anheben können, so hoch wie möglich, ohne dabei Schmerzen zu empfinden.

3. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen pro Bein.
Stärkung der Oberschenkelmuskulatur und Förderung der Durchblutung.
Schulterkreisen1. Die Senioren sitzen aufrecht auf einem Stuhl mit den Händen auf den Oberschenkeln.

2. Das Pflegepersonal zeigt den Senioren, wie sie sanfte Kreisbewegungen mit den Schultern machen können, indem sie sie nach vorne, nach oben, nach hinten und nach unten bewegen.

3. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen in jede Richtung.
Verbesserung der Beweglichkeit und Lockerung der Schultermuskulatur.
Fußwippen1. Die Senioren sitzen aufrecht auf einem Stuhl und stellen die Füße flach auf den Boden.

2. Das Pflegepersonal zeigt den Senioren, wie sie abwechselnd die Fersen anheben und dann wieder auf den Boden setzen können.

3. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen pro Fuß.
Stärkung der Wadenmuskulatur und Förderung der Durchblutung.
Bein strecken1. Die Senioren sitzen aufrecht auf einem Stuhl mit den Füßen flach auf dem Boden.

2. Das Pflegepersonal zeigt den Senioren, wie sie ein Bein ausstrecken können, während das andere Bein flach auf dem Boden bleibt.

3. Halten Sie die gestreckte Position für einige Sekunden und wechseln Sie dann zum anderen Bein.

4. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen pro Bein.
Stärkung der Beinmuskulatur und Förderung der Flexibilität.

Welche Gleichgewichtsübungen können Senioren durchführen?

Um das Gleichgewicht zu trainieren und so das Sturzrisiko zu senken, empfehlen sich Gleichgewichtsübungen, die die Muskulatur stärken:

ÜbungAnleitungZiel
Einbeiniges StehenDer Senior steht aufrecht mit den Füßen etwa hüftbreit auseinander.

Das Pflegepersonal zeigt dem Senior, wie er ein Bein anheben und das Gleichgewicht auf dem anderen Bein halten kann.

Halten Sie die Position für einige Sekunden und wechseln Sie dann zum anderen Bein.

Wiederholen Sie diese Übung etwa 10-15 Mal pro Bein.
Verbesserung des Gleichgewichts und der Stabilität.
FersenspitzengangDer Senior geht langsam vorwärts und versucht, bei jedem Schritt entweder mit den Fersen oder mit den Zehenspitzen zuerst aufzusetzen.

Das Pflegepersonal kann den Senior dabei unterstützen, das Gleichgewicht zu halten, indem es eine Hand bietet oder sich als Stütze zur Verfügung stellt.

Gehen Sie etwa 10-15 Schritte vorwärts und dann 10-15 Schritte rückwärts.
Verbesserung des Gleichgewichts und der Gangsicherheit.
Tai-Chi-ArmeDer Senior steht aufrecht mit den Füßen etwa hüftbreit auseinander.

Das Pflegepersonal zeigt dem Senior, wie er langsam und kontrolliert die Arme in verschiedenen Positionen bewegen kann, ähnlich wie beim Tai Chi.

Der Senior sollte sich auf seine Atmung und die fließenden Bewegungen konzentrieren.

Wiederholen Sie diese Übung für etwa 5-10 Minuten.
Verbesserung des Gleichgewichts, der Koordination und der Konzentration.
Balancieren auf einem KissenDer Senior steht auf einem weichen Kissen oder einer weichen Unterlage, die etwas Instabilität bietet.

Das Pflegepersonal kann dem Senior helfen, das Gleichgewicht zu halten, indem es eine Hand bietet oder sich als Stütze zur Verfügung stellt.

Der Senior sollte versuchen, das Gleichgewicht zu halten und die Position für einige Sekunden zu halten.

Wiederholen Sie diese Übung etwa 10-15 Mal.
Verbesserung des Gleichgewichts und der Stabilität durch das Training auf instabilen Unterlagen.
RückwärtsgehenDer Senior geht langsam rückwärts und konzentriert sich darauf, das Gleichgewicht zu halten.

Das Pflegepersonal kann den Senior dabei unterstützen, das Gleichgewicht zu halten, indem es eine Hand bietet oder sich als Stütze zur Verfügung stellt.

Gehen Sie etwa 10-15 Schritte rückwärts.
Verbesserung des Gleichgewichts und der Gangsicherheit.

Welche Bewegungsgeschichten gibt es für Senioren?

Bewegungsgeschichten für Senioren sind eine beliebte Variante, die Kreativität anzuregen und die Bewegung zu fördern:

Die Spaziergangsgeschichte:

BeschreibungAnleitungZiel
Beschreibung: Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Spaziergang durch verschiedene Umgebungen.Erzählen Sie den Senioren eine Geschichte über einen Spaziergang und bitten Sie sie, die Bewegungen nachzuahmen, die in der Geschichte beschrieben werden.Förderung der Bewegung und der Vorstellungskraft.
Beispiel: “Wir gehen langsam durch den Park und bewundern die schönen Blumen” (Gehen in Zeitlupe, Blumen pflücken).

Die Tiergeschichte:

BeschreibungAnleitungZiel
Stellen Sie sich vor, Sie werden zu verschiedenen Tieren und ahmen ihre Bewegungen nach.Erzählen Sie den Senioren eine Geschichte, in der verschiedene Tiere vorkommen, und bitten Sie sie, die Bewegungen der Tiere nachzuahmen.Förderung der Bewegung, Koordination und Vorstellungskraft.
Beispiel: “Wir sind jetzt Affen! Schwingen Sie Ihre Arme und hüpfen Sie von Ast zu Ast” (Arme schwingen, leichtes Hüpfen).

Die Tanzgeschichte:

BeschreibungAnleitungZiel
Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Tanzparty und tanzen zu verschiedenen Musikstilen.Erzählen Sie den Senioren eine Geschichte über eine Tanzparty und bitten Sie sie, die Bewegungen der verschiedenen Tanzstile nachzuahmen.Förderung der Bewegung, Koordination und des Rhythmusgefühls.
Beispiel: “Jetzt tanzen wir zu Walzermusik! Schweben Sie über das Parkett und drehen Sie sich elegant” (Schwebende Bewegungen, sanftes Drehen).

Die Reisegeschichte:

BeschreibungAnleitungZiel
Stellen Sie sich vor, Sie machen eine Reise um die Welt und entdecken verschiedene Orte.Erzählen Sie den Senioren eine Geschichte über eine Reise und bitten Sie sie, die Bewegungen der verschiedenen Orte und Aktivitäten nachzuahmen.der Bewegung, der Vorstellungskraft und des interkulturellen Verständnisses.
Beispiel: “Wir sind jetzt am Strand! Gehen Sie barfuß im Sand und machen Sie große Schritte” (Langsame Schritte, Fußbewegungen imitiert).

Die Gartenarbeit-Geschichte:

BeschreibungAnleitungZiel
Stellen Sie sich vor, Sie sind Gärtner und arbeiten im Garten.Erzählen Sie den Senioren eine Geschichte über Gartenarbeit und bitten Sie sie, die Bewegungen der verschiedenen Gartenaktivitäten nachzuahmen.Förderung der Bewegung, Feinmotorik und des Naturbewusstseins.
Beispiel: “Wir pflanzen jetzt Samen! Graben Sie ein Loch in die Erde und legen Sie den Samen vorsichtig hinein” (Grabende Bewegungen, sanftes Legen).

Beispiele für Übungen mit dem Therapieball

Ein Therapieball, auch als Gymnastikball, Yogaball oder Swiss Ball bezeichnet, ist ein aufblasbarer Ball, der in der Physiotherapie, Rehabilitation und im Fitnessbereich eingesetzt wird. Therapiebälle haben einen Durchmesser von etwa 45 bis 85 Zentimetern und bestehen aus elastischem und strapazierfähigem Material wie PVC.

Therapiebälle werden vielfältig genutzt, um Kraft, Flexibilität, Gleichgewicht, Koordination und Stabilität zu verbessern. Sie bieten eine instabile Oberfläche, die den Körper dazu zwingt, verschiedene Muskelgruppen zu aktivieren, um das Gleichgewicht zu halten und sich anzupassen. Dadurch werden die tieferliegenden Muskeln und das Stützsystem des Körpers gestärkt.

Die Verwendung von Therapiebällen ermöglicht es, eine Vielzahl von Übungen durchzuführen, die sich auf verschiedene Körperbereiche konzentrieren können. Sie werden sowohl für therapeutische Zwecke als auch für das Training und die Prävention eingesetzt. Therapiebälle können helfen, die Muskelkraft und -ausdauer zu verbessern, die Flexibilität zu erhöhen, die Körperhaltung zu korrigieren, die Koordination zu fördern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Therapiebälle sind auch bei älteren Erwachsenen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität beliebt, da sie eine sanfte und effektive Methode bieten, um die körperliche Aktivität zu fördern und die Funktionen des Bewegungsapparates zu unterstützen.

5 Bewegungsübungenfür den Therapieball

ÜbungAnleitungZiel
Ballwurf1. Der Senior sitzt aufrecht auf einem Stuhl und hält den Therapieball in beiden Händen.

2. Das Pflegepersonal fordert den Senior auf, den Ball gegen eine Wand oder in einen Korb zu werfen.

3. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen
Verbesserung der Armkraft und der Hand-Auge-Koordination.
Fußmassage1. Der Senior sitzt auf einem Stuhl und legt den Therapieball auf den Boden.

2. Das Pflegepersonal fordert den Senior auf, den Fuß über den Ball zu rollen und dabei leichten Druck auszuüben.

3. Der Ball kann auch hin und her gerollt oder gedreht werden, um verschiedene Bereiche des Fußes zu massieren.

4. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 1-2 Minuten pro Fuß.
Förderung der Durchblutung und Entspannung der Fußmuskulatur.
Finger- und Handübungen1. Der Senior sitzt aufrecht auf einem Stuhl und hält den Therapieball in einer Hand.

2. Das Pflegepersonal zeigt dem Senior verschiedene Finger- und Handübungen, wie z.B. das Drücken des Balls mit den Fingern, das Rollen des Balls in der Handfläche oder das Zusammendrücken des Balls zwischen den Handflächen.

3. Wiederholen Sie diese Übungen für etwa 10-15 Wiederholungen.
Verbesserung der Fingerkraft und der Geschicklichkeit.
Beinheben1. Der Senior sitzt auf einem Stuhl und hält den Therapieball zwischen den Knien.

2. Das Pflegepersonal fordert den Senior auf, die Knie zusammenzudrücken und den Ball dabei zu halten, dann langsam die Knie wieder zu öffnen.

3. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 10-15 Wiederholungen.
Stärkung der Beinmuskulatur und Verbesserung des Gleichgewichts.
Rückenmassage1. Der Senior sitzt auf einem Stuhl und hält den Therapieball mit beiden Händen hinter dem Rücken.

2. Das Pflegepersonal fordert den Senior auf, den Ball gegen den Rücken zu drücken und dabei kreisende Bewegungen auszuführen.

3. Der Ball kann auch auf und ab oder seitlich bewegt werden, um verschiedene Bereiche des Rückens zu massieren.

4. Wiederholen Sie diese Übung für etwa 1-2 Minuten.
Förderung der Durchblutung und Lockerung der Rückenmuskulatur.

Fazit: Die körperliche Aktivität bei Senioren zu fördern ist nicht schwer

Körper, Geist und Seele profitieren von Bewegung. Schon mit einfachen Übungen lassen sich erstaunliche Effekte erzielen, die das Wohlbefinden, die Gesundheit sowie die Eigenständigkeit älterer Menschen im Alltag verbessern. Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern für die gesamte Lebensqualität. Dabei muss es nicht mal Ausdauersport sein, um einen Effekt zu erzielen. Jede Art von Bewegung zählt.

So kann körperliche Aktivität auch Teilhabe und Gemeinschaft bedeuten, was der Einsamkeit im Alter entgegenwirkt, und das Wohlbefinden verbessert. Die körperliche Aktivität bei Senioren zu fördern, sollte daher von Angehörigen oder pflegendem Personal in den Fokus gerückt werden. Wer noch aktiv ist, kann das eigene Training intensivieren – wer lange nicht aktiv war, wird schnell die ersten Effekte von Balance-, Kräftigungs-, sowie Ausdauerübungen merken.