Barrierefreies WC für Senioren: Praxistipps und Empfehlungen für Pflegefachkräfte

Voraum eines Badezimmers im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung mit Waschbecken und Rollstuhl.
Beim Toilettengang benötigen Pflegekunden Ihre Unterstützung aus dem Rollstuhl. © MJ
Inhaltsverzeichnis

Pflegefachkräfte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, ihren Pflegekunden ein sicheres und komfortables Umfeld zu bieten. Dies gilt insbesondere im Umgang mit barrierefreien Toiletten sowie solchen, die noch nicht entsprechend umgebaut wurden. Der Zugang zu einer angemessenen Toilettenausstattung ist von großer Bedeutung, um den Bedürfnissen älterer Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität gerecht zu werden. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Einblick geben, wie Pflegefachkräfte ihre Kunden sowohl bei bereits barrierefreien als auch noch nicht barrierefreien Toiletten unterstützen können. Erfahren Sie wertvolle Tipps und Empfehlungen, um den Alltag Ihrer Pflegekunden zu erleichtern und ihnen ein Höchstmaß an Komfort und Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Was bedeutet eine barrierefreie Toilette?

Eine barrierefreie Toilette ist eine Sanitäranlage, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, älteren Menschen und Personen mit Behinderungen zugeschnitten ist. Sie gewährleistet einen uneingeschränkten Zugang und ermöglicht eine selbstständige Nutzung für alle Benutzer. Eine barrierefreie Toilette erfüllt bestimmte Kriterien, wie beispielsweise die richtige Höhe der Toilette, ausreichende Bewegungsfläche, Stützgriffe, rutschfeste Böden und gut erkennbare Bedienelemente. Diese Einrichtungen tragen dazu bei, die Sicherheit, den Komfort und die Selbstständigkeit der Benutzer zu gewährleisten und ihre Teilhabe am Alltag zu fördern. Im folgenden Abschnitt werden die Kriterien und Anforderungen für eine barrierefreie Toilette genauer erläutert.

Was gehört zum barrierefreien Umbau von Toilettenräumen?

Ein barrierefreier Umbau von Toilettenräumen umfasst verschiedene Aspekte, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einen uneingeschränkten Zugang und eine sichere Nutzung zu ermöglichen. Hier sind einige Elemente, die zum barrierefreien Umbau eines Toilettenraums gehören können:

  1. Breite Tür: Die Eingangstür zum Toilettenraum sollte ausreichend breit sein, um den Zugang für Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehhilfen zu erleichtern. Eine Mindestbreite von 90 cm wird empfohlen.
  2. Barrierefreie Türgriffe: Die Türgriffe sollten leicht zu erreichen und einfach zu bedienen sein. Sie sollten kontrastreich gestaltet und mit einer gut erkennbaren Kennzeichnung versehen sein.
  3. Ausreichender Platzbedarf: Der Toilettenraum sollte ausreichend Platz bieten, um eine barrierefreie Bewegung zu ermöglichen. Gemäß der DIN-Norm 18040-2 wird ein Mindestplatzbedarf von 150 cm x 150 cm empfohlen.
  4. Höhenverstellbares WC: Ein barrierefreies WC sollte eine höhenverstellbare Toilette haben, um das Aufstehen und Hinsetzen zu erleichtern. Die Sitzhöhe kann individuell an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden.
  5. Haltegriffe: Haltegriffe sind wichtige Elemente, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität beim Transfer vom Rollstuhl auf die Toilette zu unterstützen. Sie sollten stabil, rutschfest und an den richtigen Stellen angebracht sein, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten.
  6. Stützklappgriffe: Stützklappgriffe bieten zusätzliche Unterstützung und können hochgeklappt werden, wenn sie nicht benötigt werden. Sie ermöglichen eine seitliche Transfersitzung und können bei Bedarf als Haltegriffe dienen.
  7. Ausreichende Beleuchtung: Eine gute Beleuchtung im Toilettenraum ist wichtig, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten. Helle, blendfreie Beleuchtung und gut platzierte Lichtschalter erleichtern die Orientierung und verhindern Stolperfallen.
  8. Rutschfester Bodenbelag: Der Bodenbelag im Toilettenraum sollte rutschfest sein, um das Risiko von Stürzen zu verringern. Es gibt spezielle rutschfeste Bodenbeläge, die eine sichere Nutzung gewährleisten.
  9. Notrufsystem: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, ein Notrufsystem im Toilettenraum zu installieren, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können.
  10. Kontrastreiche Gestaltung: Eine kontrastreiche Gestaltung der Elemente im Toilettenraum, wie beispielsweise Farbkontraste zwischen Wänden, Bodenbelägen und Sanitärobjekten, erleichtert die Orientierung für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.

Rolle der Pflegefachkraft bei der Unterstützung von Senioren beim Toilettengang

Für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität kann der Transfer auf die Toilette herausfordernd sein. Hier sind einige Tipps, wie Pflegefachkräfte bei diesem Prozess unterstützen können:

  • Hilfestellung beim Transfer: Bieten Sie Ihren Pflegekunden Ihre Unterstützung an, indem Sie ihnen beim Hinsetzen und Aufstehen behilflich sind. Verwenden Sie die richtige Technik, indem Sie beispielsweise Ihren Arm als Stütze anbieten oder den Pflegekunden an den Schultern unterstützen. Achten Sie dabei auf die Sicherheit und das Wohlbefinden des Pflegekunden.
  • Verwendung von Hilfsmitteln: Je nach Bedarf können Hilfsmittel den Transfer auf die Toilette erleichtern. Toilettenstützgestelle bieten zusätzliche Griffe und Stabilität beim Hinsetzen und Aufstehen. Toilettensitzerhöhungen erhöhen die Sitzhöhe und erleichtern so den Transfer. Rutschfeste Haltegriffe können als zusätzliche Unterstützung dienen. Sprechen Sie mit den Pflegekunden über die Verwendung solcher Hilfsmittel und stellen Sie sicher, dass sie richtig angebracht und sicher sind.
  • Schrittweise Anleitung: Erklären Sie Ihren Pflegekunden den Transferprozess schrittweise und geben Sie klare Anweisungen. Dies kann helfen, Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren und ihnen mehr Vertrauen zu geben.
  • Ausreichend Zeit geben: Nehmen Sie sich genügend Zeit für den Transfer auf die Toilette. Eilen Sie nicht und achten Sie darauf, dass der Pflegekunde sich in einer angemessenen Position befindet, um den Transfer erfolgreich durchzuführen.
  • Unterstützung bei der Körperhygiene und Intimpflege: Bieten Sie Unterstützung bei der Körperhygiene und Intimpflege nach dem Toilettengang an, falls erforderlich. Achten Sie auf die Privatsphäre und helfen Sie dabei, dass sich der Pflegekunde sauber und wohlfühlt.
  • Kommunikation und Respekt: Pflegen Sie eine offene Kommunikation mit Ihren Pflegekunden und respektieren Sie ihre Bedürfnisse und Vorlieben. Sprechen Sie über eventuelle Schwierigkeiten oder Anpassungen, die sie benötigen, um den Transfer auf die Toilette erfolgreich zu bewältigen.

Tipps und Hilfsmittel, um Personen vom Rollstuhl auf die Toilette zu übertragen

Der Transfer vom Rollstuhl auf die Toilette kann für ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität eine Herausforderung darstellen. Pflegefachkräfte spielen hierbei eine wichtige Rolle, um ihre Pflegekunden bestmöglich zu unterstützen. Es gibt verschiedene Tipps und Hilfsmittel, die den Transfer erleichtern können.

  • Verwendung eines Toilettenaufsatzes: Ein Toilettenaufsatz erhöht die Sitzhöhe der Toilette und erleichtert so den Transfer vom Rollstuhl auf die Toilette.
  • Einsatz eines Gleitbretts: Ein Gleitbrett ermöglicht es, die Person seitlich vom Rollstuhl auf das Toilettenbecken zu schieben, wodurch der Transfer erleichtert wird.
  • Nutzung eines Toilettenlifts: Ein Toilettenlift ist ein Hilfsmittel, das die Person sanft vom Rollstuhl auf die Toilette absenkt und anschließend wieder anhebt. Dies erleichtert den Transfer und minimiert das Verletzungsrisiko.
  • Verwendung von Transfergurten: Transfergurte ermöglichen es der Pflegefachkraft, die Person sicher und stabil vom Rollstuhl auf die Toilette zu heben und umgekehrt.

Wichtig

Neben dem physischen Transfer ist es wichtig, einfühlsam und respektvoll zu handeln und die Privatsphäre des Pflegekunden zu wahren. Eine offene Kommunikation und individuelle Anpassungen sind ebenfalls von Bedeutung, um den Komfort und die Selbstständigkeit des Pflegekunden zu fördern.

Praxistipps für Pflegefachkräfte bei der Unterstützung ihrer Kunden während des Stuhlgangs und Wasserlassens

Praxistipps für Pflegefachkräfte bei der Unterstützung ihrer Kunden während des Stuhlgangs und Wasserlassens können helfen, spezifische Herausforderungen im Zusammenhang mit klassischen Krankheitsbildern im Alter zu bewältigen. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können:

Eingeschränkte Mobilität

  1. Nutzen Sie geeignete Mobilitätshilfen wie Gehhilfen, Rollatoren oder Handgriffe, um dem Kunden Stabilität und Sicherheit beim Aufstehen und Gehen zur Toilette zu bieten.
  2. Stellen Sie sicher, dass der Weg zur Toilette frei von Hindernissen ist und keine Stolperfallen wie Teppiche oder Kabel im Weg liegen.
  3. Verwenden Sie einen Toilettensitzerhöher, um das Aufstehen und Hinsetzen zu erleichtern. Dies kann den Kraftaufwand reduzieren und dem Kunden mehr Unabhängigkeit ermöglichen.
  4. Falls erforderlich, bieten Sie eine unterstützende Hand beim Aufstehen und Hinsetzen auf die Toilette. Achten Sie darauf, den Kunden nicht zu überfordern und respektieren Sie seine Grenzen.
  5. Ermutigen Sie den Kunden, sich mit den Händen an den Handgriffen oder an der Wand abzustützen, um die Balance zu verbessern und das Risiko von Stürzen zu verringern.
  6. Sprechen Sie mit dem Kunden über seine individuellen Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf den Toilettengang. Fragen Sie nach besonderen Vorlieben oder Hilfsmitteln, die ihm dabei helfen könnten.
  7. Falls der Kunde Schwierigkeiten hat, sich angemessen zu reinigen, bieten Sie diskrete Hilfe bei der Intimpflege an. Achten Sie dabei auf die Wahrung der Privatsphäre und den Respekt des Kunden.
  8. Bieten Sie dem Kunden genügend Zeit auf der Toilette, um sich in Ruhe zu entleeren und die notwendige Intimpflege durchzuführen. Stellen Sie sicher, dass er sich wohl und sicher fühlt.
  9. Kommunizieren Sie offen mit dem Kunden über seine Bedürfnisse und bitten Sie ihn, Sie zu informieren, wenn er Unterstützung benötigt. Respektieren Sie seine Privatsphäre und achten Sie auf seine Würde.
  10. Koordinieren Sie den Toilettengang mit anderen Pflegeaktivitäten, um dem Kunden einen effizienten und komfortablen Ablauf zu ermöglichen.

Verstopfung

  1. Ermutigen Sie den Kunden, ausreichend Wasser zu trinken, um die Stuhlkonsistenz zu verbessern und Verstopfung vorzubeugen.
  2. Bieten Sie ballaststoffreiche Nahrungsmittel an, wie z. B. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, um die Darmtätigkeit zu fördern.
  3. Erstellen Sie einen regelmäßigen Toilettenbesuchsplan, um den natürlichen Stuhlgang zu unterstützen. Gehen Sie auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden ein und finden Sie gemeinsam einen geeigneten Zeitpunkt.
  4. Geben Sie dem Kunden Zeit und Privatsphäre auf der Toilette, um sich zu entspannen und den Stuhlgang zu ermöglichen.
  5. Falls nötig, kann eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn helfen, die Darmtätigkeit anzuregen.
  6. Verwenden Sie einen Toilettensitzerhöher, um eine bequeme Sitzposition einzunehmen und das Pressen beim Stuhlgang zu erleichtern.
  7. Falls erforderlich, können Stuhlregulatoren wie Leinsamen oder Flohsamen in Absprache mit dem Kunden eingesetzt werden.
  8. Bieten Sie Unterstützung beim Toilettengang an, indem Sie beim Auf- und Absetzen behilflich sind und dem Kunden Sicherheit und Stabilität bieten.
  9. Informieren Sie den Kunden über die Bedeutung einer gesunden Ernährung und eines aktiven Lebensstils, um Verstopfung vorzubeugen.
  10. Bei chronischer Verstopfung oder anhaltenden Problemen empfehlen Sie dem Kunden, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, um weitere Untersuchungen und Behandlungen zu besprechen.

Harninkontinenz und nasse Kleidung

  1. Reagieren Sie ruhig und einfühlsam, wenn Sie bemerken, dass der Kunde nasse Kleidung hat. Zeigen Sie Verständnis und bieten Sie Unterstützung an.
  2. Bieten Sie dem Kunden diskret Hilfe beim Wechseln der nassen Kleidung an. Achten Sie darauf, seine Privatsphäre zu wahren und verwenden Sie gegebenenfalls einen Sichtschutz.
  3. Sprechen Sie mit dem Kunden über die Verwendung von Inkontinenzprodukten wie Einlagen oder speziellen Unterwäsche. Erklären Sie, wie sie richtig angelegt werden und bieten Sie an, diese gemeinsam anzulegen, falls gewünscht.
  4. Ermutigen Sie den Kunden dazu, regelmäßige Toilettengänge einzuplanen, um die Blase zu entleeren und das Risiko von Harninkontinenz zu verringern. Eine strukturierte Toilettenroutine kann helfen, Unfälle zu vermeiden.
  5. Stellen Sie sicher, dass der Weg zur Toilette frei von Hindernissen ist und leicht zugänglich ist. Entfernen Sie Teppiche oder andere potenzielle Stolperfallen.
  6. Bieten Sie dem Kunden Unterstützung beim Aufstehen und Gehen zur Toilette an, falls erforderlich. Achten Sie darauf, dass er sich sicher und stabil fühlt.
  7. Besprechen Sie mit dem Kunden die Verwendung von Hilfsmitteln auf der Toilette, wie z. B. einem stabilen Toilettensitzerhöher oder Haltegriffen, um ihm beim Hinsetzen und Aufstehen zusätzliche Sicherheit zu bieten.
  8. Ermutigen Sie den Kunden, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, um eine Dehydration zu vermeiden. Gleichzeitig sollten Sie auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr achten, um übermäßige Flüssigkeitsansammlung zu vermeiden.
  9. Wenn der Kunde über Harninkontinenz besorgt ist, sprechen Sie mit ihm über mögliche medizinische Optionen oder den Rat eines Arztes. Eine professionelle Einschätzung kann helfen, geeignete Behandlungs- oder Managementstrategien zu entwickeln.
  10. Dokumentieren Sie sorgfältig alle Vorfälle von Harninkontinenz, um Trends oder Muster zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Wackelige Beine

  1. Stellen Sie sicher, dass der Weg zur Toilette frei von Hindernissen ist und leicht zugänglich ist. Entfernen Sie Teppiche oder andere potenzielle Stolperfallen.
  2. Bieten Sie dem Kunden Unterstützung beim Aufstehen und Gehen zur Toilette an, falls erforderlich. Achten Sie darauf, dass er sich sicher und stabil fühlt.
  3. Verwenden Sie Hilfsmittel wie einen Gehstock, Rollator oder einen Toilettenstuhl, um dem Kunden zusätzliche Stabilität beim Gehen oder beim Hinsetzen auf die Toilette zu bieten.
  4. Ermutigen Sie den Kunden, sich beim Toilettengang an Haltegriffen festzuhalten, um die Stabilität zu verbessern. Sollten keine Haltegriffe vorhanden sein, können temporäre Haltegriffe angebracht werden.
  5. Sorgen Sie für ausreichend Beleuchtung im Toilettenbereich, um Stürze oder Unsicherheiten zu vermeiden.
  6. Falls erforderlich, unterstützen Sie den Kunden dabei, seine Kleidung anzupassen oder hochzuziehen, um den Toilettengang zu erleichtern.
  7. Falls der Kunde Schwierigkeiten hat, auf der Toilette in einer aufrechten Position zu bleiben, können Sie ihm eine angepasste Sitzgelegenheit wie einen Toilettensitzerhöher oder einen Toilettensitz mit Armlehnen anbieten, um mehr Stabilität zu gewährleisten.
  8. Falls der Kunde aufgrund von Gleichgewichtsproblemen Schwierigkeiten hat, die Balance zu halten, unterstützen Sie ihn beim Sitzen auf der Toilette und bieten Sie gegebenenfalls eine Armstütze oder Anleitung zum Festhalten an.
  9. Achten Sie darauf, dass der Kunde genug Zeit hat, um den Toilettengang abzuschließen, und bieten Sie gegebenenfalls Unterstützung bei der Reinigung an, falls erforderlich.
  10. Dokumentieren Sie sorgfältig alle Beobachtungen und Vorfälle im Zusammenhang mit den wackeligen Beinen des Kunden, um den Gesundheitszustand zu überwachen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Wie ist der Platzbedarf für einen barrierefreien WC-Raum nach der DIN-Norm 18040-2?

Der Platzbedarf für einen barrierefreien WC-Raum ist ein wichtiger Aspekt, um eine angemessene Zugänglichkeit und Bewegungsfreiheit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu gewährleisten. Gemäß der DIN-Norm 18040-2 für barrierefreie Sanitärräume gibt es spezifische Anforderungen an die Raumgröße und die Maße der Toilette.

Die DIN-Norm definiert einen Mindestplatzbedarf für einen barrierefreien WC-Raum von 150 cm x 150 cm. Dieser Platz soll es ermöglichen, dass sich Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehhilfen uneingeschränkt bewegen können. Es ist wichtig, dass ausreichend Bewegungsfläche vorhanden ist, um den Transfer vom Rollstuhl auf die Toilette zu erleichtern.

Zusätzlich zur Raumgröße gibt es auch spezifische Maße für die Höhe und Breite der Toilette. Die Sitzhöhe der Toilette sollte zwischen 45 cm und 50 cm liegen, um das Aufstehen und Hinsetzen zu erleichtern. Die Breite der Toilette sollte mindestens 70 cm betragen, um genügend Platz für eine seitliche Transfersitzung zu bieten.

Anforderungen für einen barrierefreien WC-Raum
Mindestplatzbedarf für den WC-Raum
Sitzhöhe der Toilette
Mindestbreite der Toilette

Wann ist ein barrierefreies WC notwendig?

Ein barrierefreies WC ist in verschiedenen Situationen und für unterschiedliche Bedürfnisse notwendig. Hier sind einige Beispiele:

  • Mobilitätseinschränkungen: Ein barrierefreies WC wird benötigt, wenn Personen aufgrund von körperlichen Einschränkungen Schwierigkeiten haben, sich sicher auf einer herkömmlichen Toilette niederzulassen oder aufzustehen. Dies kann Menschen mit Gehbehinderungen, Rollstuhlfahrern oder Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit betreffen.
  • Senioren und altersbedingte Einschränkungen: Ältere Menschen haben oft spezifische Bedürfnisse im Zusammenhang mit dem Toilettengang. Ein barrierefreies WC kann ihnen helfen, selbstständig und sicher die Toilette zu nutzen, auch wenn sie an Gleichgewichtsproblemen, Muskelschwäche oder anderen altersbedingten Einschränkungen leiden.
  • Menschen mit Behinderungen: Personen mit körperlichen, sensorischen oder kognitiven Behinderungen benötigen möglicherweise ein barrierefreies WC, um ihre spezifischen Bedürfnisse zu erfüllen. Dies kann den Zugang mit Rollstühlen, Gehhilfen oder anderen Mobilitätshilfen erleichtern.
  • Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen: Menschen, die sich in der Rehabilitationsphase nach Verletzungen oder Operationen befinden, können vorübergehend eingeschränkte Mobilität haben. Ein barrierefreies WC bietet ihnen die nötige Unterstützung und Sicherheit während des Genesungsprozesses.
  • Prävention von Unfällen: Ein barrierefreies WC kann helfen, Unfälle und Stürze zu vermeiden. Besonders in Pflegeeinrichtungen oder seniorengerechten Wohnungen kann ein barrierefreies WC dazu beitragen, die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.

Richtiges Anbringen des Stützgriffs an der barrierefreien Toilette: Anleitung und Empfehlungen

  • Positionierung: Der Stützgriff sollte so positioniert werden, dass er dem Benutzer beim Hinsetzen und Aufstehen von der Toilette optimalen Halt bietet. Eine gängige Empfehlung ist es, den Stützgriff auf einer Höhe von etwa 70-85 Zentimetern anzubringen. Die genaue Höhe kann je nach den individuellen Bedürfnissen und der Körpergröße des Benutzers variieren.
  • Verstärkter Untergrund: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund, an dem der Stützgriff befestigt wird, ausreichend stabil ist, um das Körpergewicht zu tragen. Idealerweise sollte der Stützgriff an einer soliden Wand oder einem verstärkten Montagepunkt befestigt werden, um maximale Stabilität zu gewährleisten.
  • Montagehöhe: Die genaue Höhe, in der der Stützgriff angebracht wird, hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Körpergröße des Benutzers ab. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Stützgriff in einer Höhe montiert wird, die dem Benutzer optimalen Halt bietet, ohne dass er sich übermäßig strecken oder bücken muss.
  • Abstand zur Toilette: Der Stützgriff sollte in einem angemessenen Abstand zur Toilette angebracht werden, um ausreichend Platz für den Benutzer zu bieten. Ein empfohlener Abstand beträgt etwa 20-30 Zentimeter von der Vorderkante der Toilette.
  • Material und Grifffläche: Wählen Sie einen Stützgriff aus, der aus einem robusten und rutschfesten Material besteht, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Eine strukturierte oder gummierte Grifffläche kann zusätzliche Sicherheit und Komfort bieten.
  • Professionelle Hilfe: Wenn Sie unsicher sind oder Hilfe benötigen, ist es ratsam, einen Fachmann wie einen Sanitärinstallateur oder einen Architekten hinzuzuziehen. Sie können Ihnen bei der genauen Positionierung und Montage des Stützgriffs entsprechend den individuellen Anforderungen helfen.