Silvester in der Pflege: Bleiben Sie ruhig und gelassen

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Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Silvester steht vor der Tür. Wollen auch Sie gemeinsam mit Ihren Pflegekunden das neue Jahr einläuten und Silvester feiern? Gerade wenn Sie mit demenzkranken Menschen feiern möchten, sollten Sie bei der Gestaltung im Vorfeld einiges berücksichtigen. Einer der wichtigsten Faktoren bei der Vorbereitung von Festen ist, dass Sie darauf achten, dass immer ausreichend Personal vor Ort ist, um eine optimale Betreuung während des Festes zu gewährleisten. Am besten planen Sie für jeden Ihrer Demenzpatienten eine eigene Betreuungsperson ein – dies können z. B. auch Angehörige übernehmen –, die auf die individuellen Eigenheiten der Demenzkranken eingehen kann. Als Aktivitäten auf dem Fest können Sie – neben leckerem Essen oder Naschereien – zudem Musik und Tanz anbieten.

Hinweis

Wenn Sie eine Feier für Demenzkranke ausrichten, kann es sein, dass Sie während der Veranstaltung auf eine „Lichtung“ im Nebel der Erkrankten stoßen, denn auf einem Fest zeigen sich bei Demenzkranken häufig erstaunliche Ressourcen.

Es kommt immer anders als geplant – bleiben Sie ruhig

Wenn Sie mit Demenzkranken feiern, sollten Sie immer bedenken, dass es eigentlich nie so läuft, wie Sie es geplant haben. Denn immer kann jemandem ein kleines Missgeschick passieren, Erkrankte werden unruhig und laufen umher oder es passieren andere von Ihnen vorher nicht einkalkulierte Dinge. Doch gerade das macht ja die Arbeit mit Demenzkranken interessant und sollte Sie keineswegs davon abhalten, Feste gemeinsam mit demenzkranken Menschen zu feiern.

Bewegen Sie die Angehörigen zum Mitmachen

Wenn Sie ein Fest planen und gestalten, sollten Sie in der Regel die Angehörigen und Bekannten zu den Festlichkeiten einladen und zum Mitmachen animieren. Denn, wenn Sie die Angehörigen miteinbeziehen, können diese Sie bei der Feier unterstützen. Angehörige können

  • kleinere Aufgaben oder einen Teil der Betreuung „ihres“ Verwandten übernehmen,
  • und mit kleinen Beiträgen zum Erfolg eines Festes beitragen.

So haben Angehörige, Demenzkranke und Pflegemitarbeiter die Fähigkeit, sich einmal in entspannter, fröhlicher und angstfreier Umgebung und Atmosphäre zu begegnen.

Was sollte man im Festprogramm vermeiden?

  1. Lange oder viele Festreden sind auf Festen mit Demenzkranken kontraproduktiv, da die Demenzkranken viel zu lange ruhig und still verharren müssen.
  2. Permanente Reizüberflutung: Ein buntes Programm ist zwar gut gemeint, überfordert aber Menschen mit Demenz häufig. Planen Sie folglich immer wieder kleine Ruhepausen mit ein.
  3. Zu lange Veranstaltungen: Da Demenzkranke nur noch sehr eingeschränkte Konzentrationsphasen haben, sollten Sie lieber kurze Feste in vertrauter Atmosphäre mit gutem Essen und einigen kurzen Programmpunkten organisieren. Feste, die sich über Stunden hinziehen, überfordern den Demenzkranken und können so Ablehnung hervorrufen.

Wie erreicht man Menschen mit Demenz?

Alte Gedichte, Reime und besonders Lieder aus der Jugend Ihrer Patienten sind eine Möglichkeit, auch Menschen mit einer schweren Demenz zu erreichen. Deshalb sollten Sie solche Aktivitäten bei Festen mit Demenzkranken grundsätzlich einplanen.

So ist auch immer wieder schön, festzustellen, welche kognitiven Ressourcen viele Erkrankte noch haben. So sind viele der Demenzkranken noch erstaunlich textsicher und können ganze Strophen mitsingen oder passende Bewegungen zu den Liedern machen.

Beziehen Sie Ihre Demenzpatienten in die Vorbereitung mit ein

Wenn Sie ein Fest planen, sollten Sie auch Ihre Demenzpatienten so weit wie möglich in die Vorbereitung für das Fest mit einbeziehen. So wecken Sie nicht nur die Vorfreude, sondern geben dem Demenzkranken auch das Gefühl, dass er für eine sinnvolle Betätigung „gebraucht“ wird.

So können Sie zum Beispiel gemeinsam

  • Tischkarten erstellen,
  • Servietten entsprechend falten,
  • Blumenschmuck stecken,
  • Tische dekorieren und eindecken,
  • jahreszeitliche Dekorationen basteln und
  • kleine Speisen (Kuchen und Kekse) herstellen.

Denn für Menschen mit Demenz, gerade im frühen Stadium, sind diese Arbeiten noch zu bewältigen, da diese Tätigkeiten häufig tief im Altgedächtnis verankert sind. Die Demenzkranken können so ihre noch vorhandenen Kompetenzen zeigen und zu Recht stolz darauf sein.

Hinweis

Passen Sie die Arbeiten der jeweiligen Biografie des Demenzkranken an.