Tiere im Seniorenheim: Die positive Wirkung auf das Wohlbefinden von Senioren und die Rolle der Pflegefachkräfte

Älterer Herr mit Golden Retriever im herbstlichen Garten in orange-rot-braune Tönen.
Tiere haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden von Senioren. © MJ
Inhaltsverzeichnis

Es ist kein Geheimnis, dass der Kontakt mit Tieren auf vielfältige Weise positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Menschen haben kann. Insbesondere für Senioren spielt diese Interaktion eine bedeutende Rolle. In Seniorenheimen und anderen Pflegeeinrichtungen gewinnen Tiere als therapeutische Begleiter immer mehr an Bedeutung. Sie tragen nicht nur zur Auflockerung des Alltags bei, sondern haben auch nachweislich positive Effekte auf das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden älterer Menschen.

Unter dem Konzept “Tiere im Seniorenheim” versteht man die gezielte Integration von Tieren in Pflegeeinrichtungen als Betreuungsangebot, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sind. Diese Tiere dienen als Begleiter und Interaktionspartner für die Senioren, um deren Wohlbefinden, Lebensqualität und soziale Teilhabe zu fördern. Durch den regelmäßigen Kontakt mit Tieren sollen positive Effekte auf die körperliche, geistige und emotionale Gesundheit der Bewohner erzielt werden.

Unterschied zwischen Therapiehunden und Besuchshunden

TherapiehundeBesuchshunde
Therapiehunde sind speziell ausgebildete Hunde, die in enger Zusammenarbeit mit geschulten Therapeuten eingesetzt werden. Sie besitzen eine ruhige und freundliche Natur und werden gezielt für therapeutische Zwecke eingesetzt. Therapiehunde unterstützen und begleiten Senioren in verschiedenen therapeutischen Interventionen, wie beispielsweise in der Physiotherapie, Ergotherapie oder der tiergestützten Therapie. Ihr Fokus liegt darauf, positive Veränderungen im emotionalen, kognitiven und motorischen Bereich zu fördern.Besuchshunde sind in der Regel private Haustiere, die von ihren Besitzern freiwillig für Besuche in Seniorenheimen zur Verfügung gestellt werden. Sie durchlaufen keine spezielle Ausbildung wie Therapiehunde, werden jedoch auf ihre Sozialverträglichkeit und ihr Verhalten gegenüber Menschen geprüft. Besuchshunde dienen hauptsächlich dem Zweck, den Bewohnern Gesellschaft zu leisten, Freude zu bringen und soziale Interaktionen zu fördern. Sie werden von ihren Besitzern begleitet und sind für die Bewohner ansprechbar.
Unterschiede von Therapie- und Besuchshunden

Sowohl Therapiehunde als auch Besuchshunde können einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität älterer Menschen in Seniorenheimen leisten. Die Unterscheidung liegt primär in ihrer Ausbildung und den Zielen, die mit ihrem Einsatz verfolgt werden.

Welche Tiere dürfen im Seniorenheim gehalten werden?

  1. Hunde: Hunde sind treue Begleiter und können eine Vielzahl von Vorteilen für die Bewohner eines Seniorenheims bieten. Sie können für soziale Interaktionen sorgen, Bewegung und Spaziergänge fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Die Anwesenheit von Hunden kann Stress reduzieren, Einsamkeit lindern und eine positive Atmosphäre schaffen.
  2. Katzen: Katzen sind ruhige und unabhängige Haustiere, die für viele Senioren eine wunderbare Gesellschaft darstellen. Sie können beruhigend wirken, Streicheleinheiten und Zuneigung bieten und die Stimmung der Bewohner verbessern. Katzen sind oft auch gut geeignet für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind.
  3. Vögel: Vögel können mit ihrem Gesang und ihrer Farbenpracht eine angenehme Atmosphäre schaffen. Sie sind relativ pflegeleicht und können den Bewohnern Freude bereiten, indem sie ihnen beim Beobachten des Vogels zusehen oder mit ihm kommunizieren. Vögel können beruhigend wirken und Stress reduzieren.
  4. Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen): Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sind niedliche und leicht zu handhabende Haustiere. Sie können Bewohner ermutigen, sich um sie zu kümmern, sie zu füttern und zu streicheln. Die sanfte Berührung und der Kontakt mit diesen Tieren können eine beruhigende Wirkung haben und Gefühle der Geborgenheit und Freude vermitteln.

Die Frage nach den geeigneten Tieren im Seniorenheim ist eng mit gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen verbunden. Die genauen Regelungen können je nach Land, Bundesland oder auch innerhalb von Einrichtungen variieren.

Wer kümmert sich um die Tiere im Seniorenheim?

Fütterung und Pflege: Pflegefachkräfte und Mitarbeitende sind für die regelmäßige Fütterung der Tiere zuständig. Sie stellen sicher, dass die Tiere ausreichend Nahrung und Wasser erhalten. Je nach Tierart kann dies spezielles Futter oder bestimmte Diäten umfassen. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Pflege der Tiere, wie zum Beispiel das Bürsten der Fellpflege bei Hunden und Katzen.

Sauberkeit und Hygiene: Die Sauberkeit und Hygiene der Tierumgebung ist von großer Bedeutung. Pflegefachkräfte und Mitarbeitende sorgen dafür, dass die Tiergehege oder -käfige sauber gehalten werden. Dazu gehört das regelmäßige Reinigen der Käfige, das Wechseln von Einstreu oder das Entfernen von Abfällen. Dies dient der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere sowie der Prävention von Infektionen oder Allergenen.

Bewegung und Beschäftigung: Pflegefachkräfte und Mitarbeitende ermöglichen den Tieren angemessene Bewegungsmöglichkeiten und Beschäftigung. Sie gewährleisten, dass Hunde regelmäßige Spaziergänge oder Auslauf erhalten und dass Katzen oder andere Tiere genügend Raum und Spielmöglichkeiten haben. Durch gezielte Beschäftigung kann Langeweile bei den Tieren vermieden werden.

Tierarztbesuche und Medikation: Pflegefachkräfte und Mitarbeitende koordinieren Tierarztbesuche für die Gesundheitsüberwachung und notwendige Behandlungen der Tiere. Sie achten auf Anzeichen von Krankheit oder Verletzungen und reagieren entsprechend. Zudem unterstützen sie bei der Verabreichung von Medikamenten, falls dies erforderlich ist.

Sicherheit und Beobachtung: Die Sicherheit der Bewohner in Bezug auf den Umgang mit den Tieren hat oberste Priorität. Pflegefachkräfte und Mitarbeitende achten darauf, dass die Tiere gut sozialisiert und freundlich sind. Sie überwachen Interaktionen zwischen Bewohnern und Tieren, um Verletzungen oder Unwohlsein zu vermeiden. Zudem beobachten sie das Verhalten der Tiere und melden eventuelle Veränderungen oder Anzeichen von Unwohlsein an den zuständigen Tierarzt.

Die genaue Verteilung der Aufgaben kann je nach Einrichtung und Team variieren. Es ist wichtig, klare Kommunikationswege und Zuständigkeiten zu etablieren, um sicherzustellen, dass die Betreuung der Tiere im Seniorenheim effektiv und verantwortungsvoll erfolgt.

Rolle der Pflegefachkräfte und stationären Mitarbeitenden

Die Pflegefachkräfte und Mitarbeitenden bilden die Schnittstelle zwischen den Bewohnern und den Tieren im Seniorenheim. Sie unterstützen sowohl die Bewohner bei der Interaktion mit den Tieren als auch die Tiere selbst, um ein sicheres und angenehmes Umfeld zu schaffen

Zusammenarbeit mit den Tieren im Pflegealltag:

  • Pflegefachkräfte und Mitarbeitende unterstützen die Bewohner bei der Interaktion mit den Tieren, indem sie beispielsweise die Bewohnern anleiten, wie sie richtig mit den Tieren umgehen und ihnen Aufmerksamkeit schenken können.
  • Sie fördern positive Begegnungen zwischen Bewohnern und Tieren, indem sie geeignete Aktivitäten und Spiele initiieren oder den Bewohnern helfen, mit den Tieren zu kommunizieren.

Sicherheitsaspekte und Hygienemaßnahmen:

  • Pflegefachkräfte und Mitarbeitende achten darauf, dass die Sicherheit sowohl der Bewohner als auch der Tiere gewährleistet ist. Sie sind sich der Verhaltensweisen und Grenzen der Tiere bewusst und unterstützen die Bewohner dabei, sich sicher im Umgang mit den Tieren zu fühlen.
  • Sie halten sich an geltende Hygienemaßnahmen, um das Risiko von Infektionen oder allergischen Reaktionen zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise regelmäßiges Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit den Tieren sowie die Einhaltung von Reinigungs- und Desinfektionsprotokollen für die Tiergehege oder -käfige.

Beobachtung von Veränderungen im Wohlbefinden der Senioren:

  • Pflegefachkräfte und Mitarbeitende beobachten die Bewohner aufmerksam hinsichtlich ihrer Reaktionen auf den Kontakt mit den Tieren. Sie achten auf Veränderungen im Verhalten, der Stimmung oder dem körperlichen Zustand der Bewohner und melden diese gegebenenfalls an die zuständigen Personen.
  • Sie tauschen sich regelmäßig mit anderen Mitarbeitenden aus, um Informationen über mögliche positive oder negative Auswirkungen der tiergestützten Aktivitäten auf die Bewohner zu teilen und ggf. Anpassungen vorzunehmen.

Organisation von Tierbesuchen im Seniorenheim:

Ein Besuch von Tieren im Seniorenheim kann eine bereichernde und erfreuliche Erfahrung für die Bewohner sein. Die Organisation solcher Tierbesuche erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination. Hier sind einige Aspekte, die bei der Organisation zu berücksichtigen sind:

  1. Auswahl der Besuchstiere: Es ist wichtig, geeignete Tiere für die Besuche auszuwählen. Dies können Besuchshunde, Besuchskatzen, Vögel oder andere tierische Begleiter sein, die gut sozialisiert, freundlich und für den Umgang mit Senioren geeignet sind.
  2. Abstimmung mit den Bewohnern: Vor der Organisation von Tierbesuchen ist es ratsam, die Interessen, Vorlieben und eventuellen Allergien der Bewohner zu berücksichtigen. Dies kann durch Befragungen oder Gespräche mit den Bewohnern und ihren Angehörigen erfolgen, um sicherzustellen, dass die Tierbesuche auf positive Resonanz stoßen.
  3. Auswahl des Zeitpunkts und Orts: Die Tierbesuche sollten so geplant werden, dass sie für die Bewohner angenehm sind und in den Tagesablauf der Einrichtung passen. Es ist wichtig, einen geeigneten Ort für die Besuche zu finden, der sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch den Sicherheits- und Hygieneanforderungen entspricht.
  4. Zusammenarbeit mit Tierbesitzern und -dienstleistern: Wenn es sich um Besuchshunde oder andere private Haustiere handelt, erfolgt die Organisation in Zusammenarbeit mit den Besitzern. Die tierischen Begleiter müssen entsprechend den Bestimmungen geimpft, gesundheitlich untersucht und gut sozialisiert sein. In einigen Fällen kann auch die Unterstützung von professionellen Tierdienstleistern wie Tiertherapeuten oder Tierbesuchsprogrammen in Anspruch genommen werden.
  5. Sicherheitsaspekte und Hygiene: Die Sicherheit und Hygiene während der Tierbesuche sind von großer Bedeutung. Es sollten klare Richtlinien und Vorsichtsmaßnahmen festgelegt werden, um das Risiko von Verletzungen oder Infektionen zu minimieren. Dazu gehören beispielsweise das Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit den Tieren sowie die Einhaltung von Reinigungsprotokollen für die Tierumgebung.
  6. Ankündigung und Vorbereitung der Bewohner: Die Bewohner sollten im Voraus über den Tierbesuch informiert werden, um Vorfreude und positive Erwartungen zu wecken. Es kann hilfreich sein, sie über den Ablauf, die Regeln und mögliche Interaktionen mit den Tieren aufzuklären.

Wie werden Therapiehunde im Seniorenheim eingesetzt?

Therapiehunde können im Seniorenheim auf verschiedene Weise eingesetzt werden, um positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner zu erzielen:

Soziale Interaktion: Therapiehunde ermöglichen den Bewohnern eine angenehme und emotionale Interaktion. Sie schaffen eine Verbindung und fördern den Austausch von Zuneigung, Streicheleinheiten und spielerischen Aktivitäten. Die Präsenz eines Therapiehundes kann Einsamkeit und Isolation reduzieren und positive Emotionen hervorrufen.

Stimulation und Aktivierung: Durch den Umgang mit Therapiehunden werden Bewohner oft angeregt, sich zu bewegen, zu sprechen und Aufmerksamkeit zu schenken. Zum Beispiel können Bewohner den Hund streicheln, ihm Leckerlis geben oder einfache Kommandos geben. Dies kann motorische Fähigkeiten, Koordination und kognitive Funktionen verbessern.

Emotionaler Trost und Stressabbau: Therapiehunde können eine beruhigende Wirkung haben und Stress reduzieren. Sie bieten Trost, Zuneigung und Ruhe in stressigen oder emotional belastenden Situationen. Die Anwesenheit eines Therapiehundes kann die Stimmung der Bewohner heben, Ängste mildern und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

Was sind Besuchshunde und wie unterscheiden sie sich von Therapiehunden?

Besuchshunde sind in der Regel private Haustiere, die von ihren Besitzern freiwillig für Besuche in Seniorenheimen zur Verfügung gestellt werden. Im Gegensatz zu Therapiehunden haben Besuchshunde keine spezielle Ausbildung für therapeutische Zwecke absolviert. Sie werden darauf geprüft, dass sie gut sozialisiert, freundlich und für den Kontakt mit Senioren geeignet sind.

Besuchshunde dienen hauptsächlich dem Zweck, den Bewohnern Gesellschaft zu leisten und positive Interaktionen zu ermöglichen. Sie können Streicheleinheiten, Zuneigung und Freude bieten. Im Allgemeinen sind Besuchshunde für eine bestimmte Zeit zu Gast im Seniorenheim und werden von ihren Besitzern begleitet.

Im Gegensatz dazu werden Therapiehunde speziell für therapeutische Zwecke ausgebildet und arbeiten in enger Zusammenarbeit mit geschulten Therapeuten. Sie haben die Fähigkeit, gezielte therapeutische Interventionen durchzuführen und Menschen mit spezifischen Bedürfnissen zu unterstützen. Therapiehunde werden in verschiedenen therapeutischen Bereichen eingesetzt, um positive Veränderungen im emotionalen, kognitiven oder motorischen Bereich zu fördern.

Rolle und Funktion von Besuchshunden im Kontakt mit Senioren:

Besuchshunde haben eine wichtige Rolle im Kontakt mit Senioren im Seniorenheim. Ihre Funktionen umfassen:

Gesellschaft und Freude: Besuchshunde bieten den Bewohnern Gesellschaft und Freude. Durch ihre Anwesenheit können sie Einsamkeit reduzieren und positive Emotionen hervorrufen.

Soziale Interaktion: Besuchshunde erleichtern soziale Interaktionen zwischen den Bewohnern, Mitarbeitenden und anderen Besuchern. Sie können als Eisbrecher dienen und Gespräche initiieren, was soziale Bindungen und Kommunikation fördert.

Stressreduktion und Entspannung: Der Kontakt mit Besuchshunden kann stressreduzierend wirken und Entspannung fördern. Das Streicheln und Spielen mit ihnen kann die Freisetzung von Endorphinen stimulieren, die Stress abbauen und ein Gefühl der Entspannung vermitteln.

Aktivierung und Bewegung: Besuchshunde können Bewohner zu Aktivitäten wie Streicheln, Spielen oder kurzen Spaziergängen animieren. Dies fördert die körperliche Aktivität und kann motorische Fähigkeiten, Koordination und die allgemeine körperliche Fitness verbessern.

Positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Senioren:

Psychisches Wohlbefinden: Die Interaktion mit Therapiehunden kann positive Emotionen, Freude und ein Gefühl der Geborgenheit hervorrufen. Dies kann das psychische Wohlbefinden der Senioren verbessern, Depressionen reduzieren und die Lebensqualität steigern.

Körperliche Aktivität: Der Umgang mit Therapiehunden ermutigt Bewohner zu körperlicher Aktivität. Zum Beispiel können Spaziergänge mit dem Hund oder das Spielen mit ihm zu mehr Bewegung und damit verbundenen gesundheitlichen Vorteilen führen, wie einer verbesserten kardiovaskulären Fitness und einer Stärkung der Muskulatur.

Soziale Interaktion und Kommunikation: Therapiehunde erleichtern soziale Interaktionen und fördern die Kommunikation zwischen Bewohnern, Pflegefachkräften und anderen Mitarbeitenden. Sie können als Eisbrecher dienen und Gespräche initiieren, wodurch soziale Bindungen gestärkt werden.

Stressabbau und Entspannung: Die Anwesenheit von Therapiehunden kann Stress reduzieren und eine beruhigende Wirkung haben. Streicheln und Spielen mit dem Hund kann die Freisetzung von Endorphinen stimulieren, die Stress abbauen und ein Gefühl der Entspannung und Gelassenheit vermitteln.

Sensibler Umgang mit den Ängsten der Senioren: So können Sie als Pflegefachkraft helfen

Bei der Einführung von Tieren im Seniorenheim ist es wichtig, sensibel auf die Ängste und Bedenken der Senioren einzugehen. Einige Bewohner können Angst vor Tieren haben, sei es aufgrund früherer Erfahrungen, Unsicherheit oder physischer Beeinträchtigungen. In solchen Fällen ist es wichtig, den Umgang mit den Ängsten einfühlsam zu gestalten. Pflegefachkräfte sollten die Ängste der Senioren ernst nehmen und mit Respekt und Empathie darauf reagieren. Sie sollten den Bewohnern die Möglichkeit geben, ihre Sorgen und Bedenken zu äußern und diese ernsthaft anzuhören.

Jeder Bewohner ist einzigartig, und es ist wichtig, auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben einzugehen. Pflegefachkräfte sollten den Bewohnern die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, ob und wie sie am Kontakt mit den Tieren teilnehmen möchten. Sie können den Bewohnern Informationen über die Tiere geben, um mögliche Ängste zu reduzieren. Dabei können sie erklären, wie die Tiere ausgebildet sind, ihre Temperamente beschreiben und aufzeigen, wie der Umgang mit den Tieren sicher gestaltet werden kann.

Eine schrittweise Annäherung an den Kontakt mit den Tieren kann helfen, Ängste abzubauen. Pflegefachkräfte können den Bewohnern anbieten, die Tiere zunächst aus der Ferne zu beobachten und sich langsam an den direkten Kontakt heranzutasten, wenn sie sich dazu bereit fühlen.

Es ist wichtig, die Reaktionen und Veränderungen im Verhalten der Bewohner in Bezug auf den Kontakt mit den Tieren aufmerksam zu beobachten. Bei auftretenden Ängsten oder Unwohlsein ist es wichtig, eine offene Kommunikation aufrechtzuerhalten, um die Unterstützung anzupassen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Durch einen sensiblen und unterstützenden Umgang mit den Ängsten der Senioren können Pflegefachkräfte dazu beitragen, dass die Bewohner die positiven Effekte des Tierkontakts erleben können, während ihre individuellen Bedürfnisse und Ängste respektiert werden.

Positive Effekte von Tieren auf das Wohlbefinden im häuslichen Umfeld

Der Einsatz von Tieren im ambulanten Bereich kann ebenfalls positive Effekte auf das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld haben. Tiere können eine wichtige emotionale Unterstützung bieten und bedingungslose Liebe und Zuneigung schenken. Die Anwesenheit eines Haustiers kann Einsamkeit reduzieren, Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Studien haben gezeigt, dass die Interaktion mit Tieren Stresshormone senken und zur Entspannung beitragen kann. Tiere können beruhigend wirken und eine positive Ablenkung von Alltagsproblemen und Sorgen bieten. Dies ist besonders wichtig im häuslichen Umfeld, wo Pflegebedürftige mit Herausforderungen wie Krankheit, Einsamkeit oder Isolation konfrontiert sein können.

Darüber hinaus ermutigen Tiere Pflegebedürftige oft zur Bewegung und Aktivität. Das Versorgen eines Haustiers, wie zum Beispiel Gassi gehen mit einem Hund oder das Spielen mit einer Katze, kann dazu beitragen, dass Pflegebedürftige in Bewegung bleiben und ihren körperlichen Zustand verbessern. Dies kann sich positiv auf die körperliche Fitness, die Koordination und das allgemeine Wohlbefinden auswirken.

Fazit

Der Einsatz von Tieren im Seniorenheim und im ambulanten Bereich kann eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Senioren haben. Tiere, insbesondere Therapiehunde und Besuchshunde, bieten emotionale Unterstützung, fördern soziale Interaktionen, reduzieren Stress und Angst, motivieren zu Bewegung und Aktivität und verbessern das allgemeine Wohlbefinden der Senioren.

Im Seniorenheim ist es wichtig, die geeigneten Tiere gemäß den gesetzlichen Vorschriften auszuwählen, die Tiere angemessen zu betreuen und auf die individuellen Bedürfnisse und Ängste der Senioren einzugehen. Pflegefachkräfte und stationäre Mitarbeitende spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation von Tierbesuchen, der Sicherstellung von Sicherheits- und Hygienestandards und der Beobachtung von Veränderungen im Wohlbefinden der Senioren.

Im ambulanten Bereich kann der Einsatz von Tieren im häuslichen Umfeld ebenfalls positive Auswirkungen haben. Tiere bieten emotionale Unterstützung, reduzieren Stress und Einsamkeit, fördern Bewegung und Aktivität und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei.