Gebäudemanagement in Pflegeeinrichtungen

Die Komplexität beherrschen und Betriebskosten senken
©Robert Kneschke - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Die Hauptaufgaben von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind die professionelle pflegerische und medizinische Versorgung und Betreuung von Bewohnern und Patienten. Darüber hinaus fallen täglich viele weitere Tätigkeiten an, um den Betrieb der Einrichtung zu gewährleisten. Diese Aufgaben fallen unter den Begriff Gebäudemanagement.



Das Gebäudemanagement von Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens ist komplex und kostenintensiv, erfordert Knowhow sowie entsprechende Ressourcen. Es bildet die stabile Grundlage für die Versorgung von Menschen und das Image der Einrichtung. Darüber hinaus stellen Patienten, Besucher und Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen stellen entsprechende Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit.

Im Folgenden klären wir für Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen wichtigen Fragen und Tätigkeiten rund um das Thema „Gebäudemanagement“. Wir zeigen Lösungen auf, mit Hilfe derer sich die Komplexität des Gebäudemanagements beherrschen lässt und die Betriebskosten reduziert werden können.

Begriffsunterscheidung – Facility Management und Gebäudemanagement

In der Praxis werden die Begriffe „Facility Management“ und „Gebäudemanagement“ irrtümlich als Synonym verwendet.

1. Facility Management

Das Facility Management betrachtet den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie, von der Planung und Errichtung bis hin zur Nutzung und Verwertung. Das Facility Management ist als Management von sogenannten „Sekundärprozessen“ zu verstehen. Das sind unterstützende Prozesse, die nicht direkt zum Kerngeschäft einer Einrichtung gehören und einer aufwändigen Abwicklung bzw. Steuerung bedürfen.

Ziele des Facility Managements sind

  • die Unterstützung und Verbesserung der Kerntätigkeiten einer Einrichtung,
  • die dauerhafte Senkung von Betriebskosten und Bewirtschaftungskosten,
  • die Flexibilisierung von Fixkosten,
  • die Nutzwerterhöhung,
  • die Optimierung der genutzten Immobilie,
  • die Sicherung der technischen Verfügbarkeit von Anlagen.

2. Gebäudemanagement

Das Gebäudemanagement stellt einen Teilbereich des Facility Managements dar. Das Gebäudemanagement ist als Gesamtheit von Leistungen, welche der gesamtheitlichen Bewirtschaftung und Verwaltung von baulichen sowie technischen Anlagen von Gebäuden dienen, definiert.

Das Gebäudemanagement stellt die wichtige Grundlage für

  • die Optimierung der Unternehmensprozesse und
  • der betrieblichen Infrastruktur dar.

Ziele des Gebäudemanagements sind in deren Nutzungsphase:

  • die optimale Nutzung und Rentabilität von Immobilien und
  • der Werterhalt von Immobilien.

Facility Management und Gebäudemanagement: Das Liegenschaftskataster

Eine wichtige Grundlage für die Tätigkeiten des Facility Managements bzw. des Gebäudemanagements ist das Liegenschaftskataster. Hier werden alle gebäuderelevanten Daten zusammengefasst.

Im Liegenschaftskataster finden sich alle relevanten Informationen zu den Flurstücken im Hinblick auf

  • die räumliche Lage,
  • die Art der Nutzung,
  • die Größe sowie
  • Beschreibungen der auf den Flurstücken befindlichen Immobilien.

Gebäudemanagement im Gesundheits- und Pflegewesen: Die Leistungsbereiche

Das Gebäudemanagement wird in drei Leistungsbereiche eingeteilt:

  • Technisches Gebäudemanagement
  • Infrastrukturelles Gebäudemanagement
  • Kaufmännisches Gebäudemanagement

1. Aufgaben des technischen Gebäudemanagements im Gesundheits- und Pflegewesen

Das technische Gebäudemanagement beinhaltet alle Leistungen, die zum Bewirtschaften und Betreiben der Gebäudetechnik sowie der baulichen Anlagen einer Immobilie notwendig sind.

Die häufigsten Aufgaben des technischen Gebäudemanagements in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind

  • die Betriebsführung
  • Malerarbeiten
  • Trockenarbeiten
  • Zählerauslesung
  • die Instandhaltung von Elektrik / Gebäudetechnik und Sanitärräumen
  • die Durchführung von Umbauten, Modernisierungen und Sanierungen, z. B. das Anbringen bunter Mosaiksteinchen in Sanitärräumen, Gemeinschaftsräumen oder dem Eingangsbereich. Mosaiksteinchen aktivieren die Sinne der Bewohner und Patienten und schaffen ein Wohlfühl-Ambiente.
  • Energiemanagement (Informationen aus dem Liegenschaftskataster sind essentiell, um mögliche Optimierungen zur Energieeinsparung zu eruieren bzw. zu berechnen.)
  • Gewährleistung der Informations- und Kommunikationsfähigkeit der Einrichtung durch Entwicklung, Aufrechterhaltung und Betrieb der Informationsinfrastruktur (z. B. WLAN für die Bewohner, Patienten und Mitarbeiter, Faxgeräte und LAN für die Mitarbeiter).

Darüber hinaus muss Gebäudetechnik regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie noch zeitgemäß, energiesparend und zweckmäßig ist.

Dazu zählt vor allem die 8 folgende Gebäudetechnik:

AufzugstechnikDie Aufzugstechnik ist regelmäßig zu warten und der reibungslose sowie sichere Betrieb sicher zu stellen.
BeleuchtungIn allen Fluren der Pflegestation und bei den Treppen muss eine funktionierende Nachtbeleuchtung vorhanden sein. In den Schlafräumen und gemeinschaftlich genutzten Zimmern ist der Betrieb von Leselampen zu gewährleisten. In den Zimmern ist dies in unmittelbarer Nähe des Bettes zu ermöglichen.
Rufsystem / NotrufsystemIn Einrichtungen des Gesundheitswesens ist das Vorhandensein funktionsfähiger Rufsysteme bzw. Notrufsysteme von großer Wichtigkeit. Sie sorgen zu jeder Tages- und Nachtzeit für ein sicheres Gefühl bei Bewohnern, Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen.



Zimmern von Pflegebedürftigen und Patienten sind mit einem funktionsfähigen Rufsystem auszustatten, welches sich vom Bett aus bedienen lässt. Die Rufanlage schafft in Notfällen eine direkte Verbindung zum Personal der Pflegestation. Von der Pforte, Wartebereichen, Dienstzimmern, Gemeinschaftsräumen und Parkplätzen ist zu gewährleisten, dass das Absetzen eines Notrufs zu jeder Zeit möglich ist.
TelefonanlageIn der Einrichtung oder in den Zimmern sind funktionierende Fernsprecher vorhanden, über den die Bewohner und Patienten telefonieren können. Es ist zu gewährleisten, dass das Mithören von Dritten nicht möglich ist. Dasselbe gilt für Bewohner und Patienten einer Pflegestation, die bettlägerig sind.
ZugängeDer Eingang der Einrichtung ist, von der öffentlichen Verkehrsfläche aus, stufenlos und sicher erreichbar. Alle für Bewohner und Patienten erreichbare Zugänge und Räumlichkeiten müssen behindertengerecht gestaltet sein. In diesem Zusammenhang ist die regelmäßige Wartung von Handläufen, Automatiktüren und der Beleuchtung durchzuführen. 
SanitärräumeGibt es Gemeinschaftsbäder auf der Pflegestation, ist ein Sichtschutz anzubringen. Badewannen und Duschen sind mit Haltegriffen zu versehen, damit ein sicheres Ein- und Aussteigen möglich ist. Zu den regelmäßigen Reparaturen in Sanitärräumen gehören z. B das regelmäßige Reinigen der Abflüsse, das Gewährleisten der Funktionsfähigkeit von Armaturen und Ausbesserungen an Mosaiksteinchen.
Heizung / LüftungMit einer Heizung ist in der Einrichtung für eine Temperatur zu sorgen, die den Bedürfnissen der Bewohner und Patienten entspricht. Die Heizung ist regelmäßig zu warten und bei Störungen Reparaturen vorzunehmen. Zur angenehmen Atmosphäre in einer Einrichtung trägt ebenso die Lüftung bei, die regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen ist.
FernsehgeräteDas Vorhandensein von Fernsehgeräten sorgt für das Entertainment von Bewohnern und Patienten. Es ist die Funktionsfähigkeit der Geräte und die Bedienbarkeit vom Bett aus sicher zu stellen.

2. Aufgaben des infrastrukturellen Gebäudemanagements in Pflegeeinrichtungen

Das infrastrukturelle Gebäudemanagement beinhaltet alle Leistungen, die zur Optimierung der Gebäudenutzung einer Immobilie dienen.

Im Gesundheits- und Pflegewesen fallen eine Vielzahl an wiederkehrenden Tätigkeiten an, die das infrastrukturelle Gebäudemanagement betreffen. Dazu gehören:

Die Gebäudereinigung – Unterhaltsreinigung

Da Einrichtungen im Gesundheitswesen eine Vielzahl an Menschen beherbergen, ist die Hygiene von besonderer Bedeutung. Ihr wird eine besondere Bedeutung beigemessen, um das Wohlbefinden und die Gesundheit, vor allem im Hinblick auf Infektionskrankheiten, zu sichern. Bei älteren und kranken Menschen besteht, durch Immunschwäche und Vorerkrankungen, erhöhte Infektionsgefahr.

Spezielle Vorgehensweisen und Knowhow der vorgeschriebenen Reinigungs- und Desinfektionsabläufe sind im Rahmen der Gebäudereinigung erforderlich. Die Reinigungsarbeiten erfolgen in Abstimmung mit den Hygienebeauftragten der Einrichtung, der Verwaltung und den Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen der Pflege.

Zu den Aufgaben der Gebäudereinigung zählt vor allem die Unterhaltsreinigung. Der Begriff „Unterhaltsreinigung“ bedeutet, dass Reinigungsarbeiten regelmäßig, in festgelegten Zeitabständen, erfolgen.

Zur Unterhaltsreinigung gehört die Reinigung von

  • Zimmern (Türen und Beleuchtungskörper, Mobiliarreinigung, Leeren von Papierkörben, Bodenwischen etc.),
  • Oberflächen (alle erreichbaren Oberflächen mit Hand- und Hautkontakt müssen regelmäßig gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um der Übertragung von Infektionen vorzubeugen)
  • Sanitärbereichen,
  • Gemeinschaftsräumen,
  • öffentlichen Räumen,
  • Glas und
  • das Wechseln von Bettwäsche.

Wichtig zu wissen

Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen sich regelmäßigen Überprüfungen durch das Amt für Gesundheit (= Gesundheitsamt) stellen. Das Gesundheitsamt führt, im Rahmen einer Heimbegehung, regelmäßig die infektionshygienische Überwachung durch. Eine anlassbezogene Überprüfung durch das Gesundheitsamt ist ebenfalls möglich. Das ist zum Beispiel bei spezifischen Beschwerden und infektiösen Krankheiten von Bewohnern und Patienten der Fall. Bei der Überprüfung ist dem Gesundheitsamt ist ein entsprechender Hygieneplan vorzulegen.

Warenmanagement, Logistik und Verpflegungsdienste

Die Versorgung mit Nahrung ist ein essentieller Bestandteil im Alltag von Pflegezentren und Krankenhäusern. Bewohner und Patienten benötigen mehrmals am Tag Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten. Nahrungsmittel werden an der Einrichtung angeliefert. Die Lagerung der Waren und die Logistik rund um die Anlieferung gehören zu den regelmäßig anfallenden Aufgaben.

An den Umgang mit Lebensmitteln werden in Gemeinschaftseinrichtungen hohe Anforderungen gestellt. Es sind die Vorgaben der Lebensmittelhygiene-Verordnung sowie weitere rechtliche Grundlagen zu beachten, zum Beispiel:

  • Lebensmittel sind kühl zu lagern.
  • Werden Speisen von einem externen Dienstleister fertig zubereitet angeliefert, darf dies ausschließlich in ordnungsgemäß gereinigten und verschlossenen Behältern erfolgen.

Waschdienste

In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern fällt täglich Wäsche an. Ob Bettwäsche, Kopfkissen, Handtücher oder die Reinigung von Bekleidung: Die Reinigung der Textilien muss nach entsprechenden Hygienestandards erfolgen.

Zu den Aufgaben des Waschdienstes gehören:

  • Die Behandlung der Wäsche nach einem RKI-gelisteten desinfizierenden Waschverfahren, um Wäsche von infektionsauslösenden Mikroorganismen zu befreien.
  • Das Waschen von Kleidung, Bettwäsche und Handtüchern bei mind. 60 Grad.
  • Die Aufbereitung von Kopfkissen und Einziehdecken.
  • Die Auswahl geeigneter Materialien bzw. Textilien, welche das Kochen und die Desinfektion zulassen müssen.

Winterdienste 

Der Winterdienst trägt die Verantwortung, dass Bewohner, Patienten und Besucher der Einrichtung unbeschadet in das Gebäude und in die Außenanlage gelangen.  Bei Glätte ist zu streuen und Schnee zu räumen. Dasselbe gilt für Parkraum und Garagen, die zur Immobilie gehören.

Gärtnerdienste

Die Reinigung und Pflege der Außenanlagen ist ebenfalls wichtiger Bestandteil des infrastrukturellen Gebäudemanagements. Der Garten dient als wichtiger Rückzugsort für die Bewohner und Patienten. Er sollte zum Verweilen und Spazieren einladen und die Sinne ansprechen. Darüber hinaus repräsentiert er die Einrichtung nach außen.

Zu den regelmäßig anfallenden Aufgaben des Gärtnerdienstes gehören vor allem

  • das Rasenmähen,
  • das Stutzen der Sträucher,
  • das Kümmern um die Bepflanzung und
  • die Wartung der Gehwege.

Sicherheitsdienste

Pflegeheime und Krankenhäuser sind Einrichtungen des Gesundheitswesens mit öffentlichem Charakter. Bewohner und Patienten empfangen Angehörige, Dienstleister und Gäste gehen ein und aus. Aus diesem Grund gibt es einen Bedarf an entsprechenden Diensten rund um das Thema Sicherheit. Von Pflegeheimen und Krankenhäusern wird ein zeitgemäßer Sicherheitsstandard erwartet.

Zu den regelmäßig anfallenden Aufgaben in Bezug auf die Sicherheit zählen unter anderem

  • Schließgänge und Kontrollen von Zimmern und Gemeinschaftsräumen,
  • die Bereitstellung und Instandhaltung von Video-Überwachungsdiensten (z. B. Überwachung von Eingangsbereichen und Parkräumen sowie dem Verkehr vor der Einrichtung),
  • Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes,
  • die Sicherung von Medikamenten,
  • Schutz vor Kriminalität (z. B. durch Zutrittskontrollen, elektronische Schließsysteme, etc.).

Benötigt der Sicherheitsdienst in Notsituationen Unterstützung, kann er diesem beim Amt für Recht und Ordnung (= Ordnungsamt) einfordern. Die zentrale Aufgabe des Amtes besteht darin, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.

Das Ordnungsamt kann zum Beispiel bei Personenkontrollen, Ruhestörungen oder Verstößen im Hinblick auf den Verkehr (Freihaltung von Halt- und Parkverbotszonen) unterstützen.

Abfallmanagement

Das Abfallaufkommen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ist beachtlich. Rund zwei bis acht Liter Abfall fallen pro Bewohner und Patient täglich an. Hier sind pflegespezifische Abfälle noch nicht mit eingerechnet.

Die Entsorgung von Abfall in Gesundheitseinrichtungen ist an gesetzliche Regelungen gebunden (u. a. Infektionsschutzgesetz, Biostoffverordnung, Arbeitsschutzgesetz, Kreislaufwirtschaftsgesetz, Landesabfallgesetze und Kommunale Regelungen). Das Abfallmanagement stellt täglich eine anspruchsvolle Aufgabe dar.

Empfehlenswert ist es, die Abfälle nach Bereichen zu sortieren. Die Einteilung der Abfallarten ergibt sich aus der RKI-Richtlinie:

Bereich AHausmüll und hausmüllähnlicher Abfall ist in Einweg- oder Mehrwegbehältnissen zu sammeln und zu transportieren.
Bereich BAbfall mit Blut, Sekreten oder Körperausscheidungen darf nicht sortiert oder umgeschüttet werden. Die Aufbewahrung hat zugriffsicher zu erfolgen.
Bereich C Infektiöse Abfälle werden in Einwegbehältnissen gesammelt und dürfen nicht sortiert werden. Eine Vorbehandlung der Abfälle erfolgt durch Desinfektion im Rahmen der RKI-gelisteten Verfahren.

Zur Abfallentsorgung gehört weiterhin die datenschutzgerechte Papierentsorgung, zum Beispiel von Bewohner- und Patientenakten. Alle Abfälle sind ordnungsgemäß und schadlos zu verwerten.

Parkraum und Garagen

Die quartiersnahe Verfügbarkeit von Parkraum ist ein wichtiger Faktor der Wohnqualität . Der Parkraum und die Garagen von Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens sind regelmäßig zu reinigen und zu warten. Das gilt vor allem im Hinblick auf die Beleuchtung und ggf. vorhandenen Einfahr-Schranken sowie Notrufsystemen.

3. Aufgaben des kaufmännischen Gebäudemanagements in Pflegeeinrichtungen

Wichtige Leistungen des kaufmännischen Gebäudemanagements sind unter anderem

  • das gebäudebezogene Rechnungswesen,
  • die Vertragsvorbereitung und Vertragsgestaltung bei Outsourcing von Dienstleistungen,
  • die Überwachung der Kosten und die Steuerung der vertraglichen Leistungen, die von externen Dienstleistern erbracht werden sowie
  • das Qualitätsmanagement.

Mehr Effizienz durch Gebäudemanagementsysteme: Was sind die Funktionen von GMS?

Die anfallenden Aufgaben im Rahmen des Gebäudemanagements von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind vielfältig. Unterstützung bietet der Einsatz von Gebäudemanagementsystemen (kurz „GMS“).

Gebäudemanagementsysteme sind übergeordnete Verwaltungssysteme. Über diese Systeme und Netzwerke erhält das zentrale und computergestützte Gebäudemanagement eine Vielzahl an Informationen und Störmeldungen. GMS sorgen für zuverlässige Unterstützung im Hinblick auf

  • die zentrale Visualisierung der Gebäudetechnik und Anlagenbedienung (z. B. Anlagenbedienung von Heizung, Beleuchtung, etc.)
  • die zentrale Überwachung und Steuerung aller kritischen anlagentechnischen Prozesse sowie der Medienversorgung, vor allem für OP-Bereich und Intensivmedizin,
  • die Überwachung von Räumen und Gebäuden in Bezug auf die Sicherheit
  • den energieeffizienten Betrieb durch zentrales Energiemonitoring (z. B. automatische Zählerauslesung)
  • die Gewährleistung eines sicheren Nachtbetriebs als unbemannter Leitstand (Leitstand = technische Einrichtung, die bei der Leitung von Prozessen unterstützt. Ein Leitstand verfügt über ein oder mehrere Geräte mit Verbindungen zu Geräten, die messen, regeln, steuern, alarmieren, etc.)
  • die Vernetzung der Gebäudetechnik in einem System,
  • die Vernetzung von verteilten Liegenschaften, z. B. bei Industrieanlagen
  • die Entscheidungsfindung für weitere Vorgehensweisen,
  • die Effizienz der Betriebsführung,
  • die zentrale Störungserfassung und Bearbeitung und
  • die Routinen für Störmeldungen, zur Benachrichtigung von Hausmeister / Haustechniker sowie externen Dienstleistern.

Gebäudemanagementsysteme finden Anwendung in

  • Einrichtungen jeder Größe mit einem Standort oder mehreren Standorten,
  • Industrieanlagen
  • Büro- und Verwaltungsgebäuden,
  • Schulen,
  • Pflegeheimen
  • Krankenhäusern,
  • uvm.

Am Markt gibt es zahlreiche technische Lösungen und Anbieter für Systeme mit den verschiedensten Funktionen. Alle haben gemeinsam, dass sie für die reibungslose Abwicklung und Steuerung der Maßnahmen rund um das Gebäudemanagement sorgen. Die Integration aller Gebäudesysteme in einer Lösung bietet sich an, um die Komplexität  des Gebäudemanagements zu beherrschen. Das gilt ebenso für die Integration komplexer Industrieanlagen. Durch fachkundige Beratung der Anbieter kann jede Einrichtung passende Systeme zur Unterstützung des Gebäudemanagements finden.

Gebäudemanagement: Welche Vorteile hat ein Outsourcing?

Pflegeheime und Krankenhäuser unterliegen einem immensen Kostendruck. Das Gebäudemanagement der Einrichtung ist komplex, erfordert Knowhow und interne Ressourcen. Den Gebäudebetrieb aus eigenen Mitteln zu stemmen wird zunehmend schwieriger. Darüber hinaus sorgen zahlreiche Anforderungen von Kommunen, Land, Bund, EU dafür, dass sich das Gebäudemanagement zunehmend anspruchsvoller gestaltet. Aus diesen Gründen obliegt das Gebäudemanagement in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern teilweise oder in Gänze professionellen Anbietern.

Dienstleister bieten ein umfangreiches Portfolio an unterschiedlichen Leistungen für Pflegeheime und Krankenhäuser an. Dazu zählen Hausmeisterservices, Hauswirtschaftsleistungen, Dienstleister für Sicherheit und vieles mehr. Welche Leistungen in Anspruch genommen werden hängt entscheidend von den individuellen Erfordernissen und Bedürfnissen der Einrichtung ab.

13 Vorteile von Outsourcing für Einrichtungen im Gesundheits- und Pflegewesen:

  1. Sicherheit im Hinblick auf die Planbarkeit der Budgetierung sowie Kostentransparenz.
  2. Größtmögliche Effizienz und Effektivität von Personaleinsatz und Kosten.
  3. Effizientere Bewirtschaftung der Einrichtung als wichtiger Wettbewerbsfaktor.
  4. Entlastung der Verwaltung von Pflegeheimen und Krankenhäusern.
  5. Professionalisierung der Dienstleistungen von Einrichtungen, Qualitäts- und Servicesteigerung.
  6. Kompetente Betreuung und Unterstützung bei stetig komplexer werdenden Aufgaben.
  7. Klare Definition von Verantwortungen und Schnittstellen.
  8. Einrichtung kann sich auf das Kerngeschäft fokussieren.
  9. Anbieter stimmen ihre Leistungen, nach eingehender Beratung, individuell auf die Bedürfnisse der Einrichtung ab.
  10. Sicherstellung von spezialisiertem Knowhow, z.B. im Bereich von Hauswirtschaftsleistungen.
  11. Fachkundige Unterstützung: Eigenleistungen werden durch die Inanspruchnahme von Dienstleistern ergänzt (z. B. Haustechniker delegiert komplexe Aufgaben an einen Hausmeisterservice).
  12. Umfassende Dokumentation der Tätigkeiten nach geltenden Richtlinien.
  13. Optimale Risiko- und Haftungsverteilung.

Es kann es sinnvoll sein, alle oder zumindest einen Großteil der Leistungen in die Hand eines Dienstleisters zu legen. Je mehr Leistungen bei einem Anbieter in Anspruch genommen werden, desto kostengünstiger fallen diese Lösungen üblicherweise aus (= Volumenvorteile). Das Outsourcing kann die Betriebskosten um 10 bis 30 Prozent senken. Hat man den Dienstleister seines Vertrauens gefunden, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit über Jahre gesichert.

Fazit: Mehr Effektivität und Effizienz durch professionelles Gebäudemanagement

Die Hauptaufgaben von Einrichtungen im Gesundheitswesen liegen klar auf der Hand: Die professionelle pflegerische und medizinische Versorgung und Betreuung von Bewohnern und Patienten.

Nichtsdestotrotz sind Pflegeheime und Krankenhäuser Wirtschaftsunternehmen.



Einrichtungen im Gesundheits- und Pflegewesen stehen vor der Herausforderung, die Pflege und Betreuung in engem Kostenrahmen zu stemmen. Umso wichtiger ist es, höchste Qualität und Effizienz im Hinblick auf das Gebäudemanagement zu gewährleisten. Die Einrichtung muss, vor dem Hintergrund der Minimierung der Betriebskosten, entscheiden, ob:

  • fest angestellte Hausmeister,
  • Haustechniker oder
  • externe Dienstleister

die regelmäßig anfallenden Aufgaben des Gebäudemanagements übernehmen.

Der Einsatz von Gebäudemanagementsystemen ist, zur Optimierung der Sekundärprozesse,  in jedem Fall empfehlenswert. Die Auswahl der geeigneten Lösung sollte vor dem Hintergrund erfolgen, dass die Betriebsführung mit größtmöglicher Effektivität und Effizienz zu gewährleisten ist.