Inkontinenz als Krankheitsbild: Ursachen, Symptome & Behandlungsmöglichkeiten

Eine Seniorin gestikuliert mit einer Pflegerin, welche eine Anamnese auf einem Klemmbrett zur Inkontinenz durchführt.
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Inhaltsverzeichnis

Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Ihrer Patienten von Inkontinenz betroffen sind? Oder wie häufig Inkontinenz tatsächlich vorkommt? Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann.

Als Pflegefachkraft sind Sie die erste Anlaufstelle für Patienten, die mit den Herausforderungen der Inkontinenz kämpfen. Doch was sind die verschiedenen Arten von Inkontinenz, und welche Ursachen liegen ihnen zugrunde? Welche Symptome sollten Sie kennen, um frühzeitig handeln zu können? Und vor allem: Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, um die Lebensqualität Ihrer Patienten zu verbessern? In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über Inkontinenz als Krankheitsbild und geben Tipps und Therapiemöglichkeiten für den Umgang mit betroffenen Patienten.

Was ist Inkontinenz?

Inkontinenz bezeichnet den ungewollten Verlust von Harn oder Stuhl. Es handelt sich dabei um ein Symptom, das auf verschiedene zugrunde liegende Krankheiten oder Funktionsstörungen hinweist. Harninkontinenz kann bei Menschen jedes Alters auftreten.

Wie häufig ist Inkontinenz?

Inkontinenz ist eine weit verbreitetes Krankheitsbild, welches in allen Kulturen vorkommt. Allein in Deutschland sind etwa 9 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Dies entspricht ungefähr 11-12 % der Bevölkerung. Die Prävalenz variiert je nach Altersgruppe und Geschlecht. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere aufgrund von Schwangerschaft, Geburt und den Wechseljahren. Mit steigendem Lebensalter nähert sich die Häufigkeit der Erkrankung zwischen den Geschlechtern allerdings an. Bei älteren Menschen steigt die Häufigkeit von Inkontinenz aufgrund altersbedingter Veränderungen und gesundheitlicher Probleme.

Diese Infografik zeigt die prozentuale Verteilung von Inkontinenz nach Alter und Geschlecht auf.
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Welche Arten von Inkontinenz gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Inkontinenz. Je nachdem, ob es sich um unkontrollierten Urin- oder Stuhlabgang handelt, unterscheidet die Medizin zwischen Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz.

Harninkontinenz

Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)

Die Person verliert ungewollt Urin, wenn Druck auf die Blase ausgeübt wird, z.B. beim Heben, Treppensteigen, Husten, Niesen oder Lachen. Dabei verspürt die Person keinen Harndrang. Frauen leiden häufiger an einer Belastungsinkontinenz als Männer.

Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz)

Dranginkontinenz wird durch einen plötzlichen, starken Harndrang charakterisiert, der oft zu unkontrollierbarem Harnverlust führt. Dieser kommt häufig so plötzlich, dass es die Person nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schafft.

Kombinierte Inkontinenz

Bei einer kombinierten Inkontinenz handelt es sich um eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz.

Überlaufinkontinenz

Bei einer Überlaufinkontinenz entleert sich die Blase nicht vollständig und es kommt zu ständigem oder häufigem Tröpfeln von Urin. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Belastungsinkontinenz. Hinter einer Überlaufinkontinenz können viele Ursachen stecken, wie z.B. Rückenmarksverletzungen, Diabetes, neurologische Schäden, Parkinson oder Prostatavergrößerung.

Funktionelle Inkontinenz

Eine funktionelle Inkontinenz tritt auf, wenn körperliche oder geistige Einschränkungen, wie Bewegungsunfähigkeit, Alzheimer oder Kopfverletzungen die rechtzeitige Nutzung der Toilette verhindern. Es handelt sich also um einen Urinverlust, der nicht mit einer Erkrankung oder einem Problem mit Blase oder Harntrakt zusammenhängt.

Stuhlinkontinenz

Der ungewollte Verlust von Stuhl wird durch Probleme im Darm, Nervenschäden, Muskelprobleme oder andere gesundheitliche Zustände verursacht. Wie bei der Darminkontinenz gibt es auch bei dieser Inkontinenzform Fälle, bei denen Personen zwar den Stuhlgang bemerken, es aber nicht rechtzeitig zur Toilette schaffen. In einigen Fällen verspüren Betroffene gar keinen Stuhlgang und können die Darmentleerung nicht bewusst steuern.

Interessant

Laut Inkontinenz Selbsthilfe e.V. sind etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen in Deutschland von einer Stuhlinkontinenz betroffen.

Welche Ursachen hat Inkontinenz?

Inkontinenz hat verschiedene Ursachen haben, darunter:

Zunehmendes Alter

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Inkontinenz, sowohl für Harn- als auch für Stuhlinkontinenz.

  • Bei älteren Menschen werden die Muskeln, die für die Kontrolle der Blase und des Darms zuständig sind, schwächer. Dieser Prozess wird als Muskelatrophie bezeichnet und wird durch einen Rückgang der körperlichen Aktivität, hormonelle Veränderungen und altersbedingte Muskelabbauprozesse verursacht.
  • Mit dem Alter verliert das Bindegewebe, das die Muskeln unterstützt, an Elastizität und Festigkeit. Dies beeinträchtigt die Effizienz der Muskelfunktion und führt zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur.

Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt können erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Inkontinenz haben.

  • Während der Schwangerschaft nimmt das Gewicht der Gebärmutter und des wachsenden Fötus stetig zu. Dies übt zusätzlichen Druck auf den Beckenboden aus, was die Muskulatur überdehnt und schwächt.
  • Bei einer vaginalen Geburt wird der Beckenboden extrem gedehnt, um den Durchtritt des Babys zu ermöglichen. Diese Dehnung kann zu einer Überdehnung oder sogar zu Rissen in den Muskeln und dem Bindegewebe des Beckenbodens führen. Komplikationen wie ein sehr großes Baby, eine lange Geburtsdauer, die Verwendung von Geburtszangen oder Vakuumextraktion üben zusätzlichen Druck und Belastung auf den Beckenboden ausüben, was zu einer stärkeren Schwächung führt.

Nervenkrankheiten

Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit oder Rückenmarksverletzungen können die Kontrolle über Blase und Darm beeinträchtigen.

  • Multiple Sklerose verursacht Entzündungen und Schäden an der Myelinscheide, die die Nervenfasern im Zentralnervensystem schützt. Diese Schädigung stören die Signale zwischen dem Gehirn und der Blase. Diese unzuverlässige Signalübertragung führt dazu, dass die Blase nicht richtig koordiniert wird, was zu Symptomen wie Dranginkontinenz, Überlaufinkontinenz oder unvollständiger Blasenentleerung führt.
  • Die Parkinson-Krankheit ist durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Neuronen im Gehirn gekennzeichnet, was zu Bewegungsstörungen führt. Diese Störungen betreffen auch die Muskulatur der Blase und des Beckenbodens. Die Kontrolle über die Blase wird in solchen Fällen durch die beeinträchtigte Fähigkeit des Gehirns, präzise Bewegungen zu steuern, erschwert.
  • Verletzungen des Rückenmarks können die willkürliche Kontrolle über die Blase beeinträchtigen, sodass Betroffene möglicherweise nicht in der Lage sind, den Harndrang zu spüren oder die Blase vollständig zu entleeren. Dies führt zu Überlaufinkontinenz, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen und Nierenschäden führen.

Vergrößerung der Prostata oder Prostataoperation

Bei Männern kann eine Vergrößerung der Prostata oder eine Prostataoperation zu Harninkontinenz führen.

  • Eine vergrößerte Prostata drückt in solchen Fällen auf die Harnröhre und verengt deren Durchmesser, was den normalen Harnfluss behindert. Dieser Druck zwingt die Blase, stärker zu arbeiten, um den Urin durch die verengte Passage zu drücken, was die Blasenmuskulatur schwächt und zu Inkontinenz führt.
  • Bei einer postoperativen Blaseninstabilität kommt es zu Veränderungen in der Blasenfunktion, wie z.B. eine reduzierte Blasenkapazität oder eine erhöhte Blasensensitivität, was zu Dranginkontinenz führen kann.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Inkontinenz verursachen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Medikamentöse Behandlungen von Depressionen durch Amitriptylin, Imipramin, Fluoxetin beeinflussen die Blasenkontrolle, indem sie die Muskelentspannung fördern.
  • Anticholinergika, wie Oxybutynin, Tolterodin werden oft zur Behandlung von überaktiver Blase verwendet, können aber in einigen Fällen die Blasenmuskulatur übermäßig entspannen und zu Harnverhalt oder Dranginkontinenz führen.
  • Antihistaminika, die gegen Allergien und Erkältungssymptome eingesetzt werden, können die Blasenmuskulatur entspannen und somit zu Inkontinenz führen.
  • Medikamente zur Senkung des Blutdrucks, insbesondere Alpha-Blocker, können die Muskelspannung der Blase beeinflussen und Inkontinenz auslösen.
  • Muskelrelaxantien, die zur Behandlung von Muskelkrämpfen eingesetzt werden, können auch die Blasenmuskulatur entspannen und so Inkontinenz verursachen.

Psychische Ursachen

Inkontinenz kann durch psychische Ursachen, wie Stress und Angststörungen ausgelöst werden. In solchen Fällen schwächt Stress die Muskulatur des Beckenbodens, was zu unkontrolliertem Urinverlust führt.

  • Menschen mit Angst- oder Panikstörungen verspüren plötzlich auftretenden starken Harndrang, was zu Dranginkontinenz führt.
  • Personen mit PTBS verspüren durch Trigger-Situationen starken Harndrang oder verlieren unkontrolliert Urin. Traumatische Erlebnisse können die normale Funktion der Blase und des Darms stören.
  • Einige Menschen mit Schizophrenie haben Schwierigkeiten, ihre Blase zu kontrollieren, entweder aufgrund der Krankheit selbst oder aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente.
  • Essstörungen: Schwerwiegende Essstörungen wie Anorexia nervosa und Bulimia nervosa können die allgemeine Muskelkraft beeinträchtigen, einschließlich der Muskeln, die für die Blasenkontrolle zuständig sind.
Ein Seniorenpaar lässt sich von einer Pflegefachkraft zur Inkontinenz beraten. Der Senior zeigt Anzeichen von Stress.
Durch psychisch bedingten Stress kann die Beckenmuskulatur geschwächt werden. © Kawee | Adobe Stock

Was sind die Symptome von Inkontinenz?

Stuhlinkontinenz äußert sich durch unkontrolliertes Austreten von Stuhl, was sich durch verschmutzte Unterwäsche zeigt. Viele Menschen verschweigen ihre Inkontinenz gegenüber Familie und Freunden, was oft das Selbstwertgefühl und das soziale Leben beeinträchtigt. Betroffene ziehen sich häufig zurück und verbringen mehr Zeit zuhause. Um dies zu verhindern, sollten Sie als Pflegekraft die Anzeichen von Inkontinenz kennen und frühzeitig erkennen.

Folgende Anzeichen weisen darauf hin, dass eine Person inkontinent ist:

  • Die Person oder ihre Wohnung riecht nach Urin oder Stuhl.
  • Die Person zieht sich zurück und vermeidet soziale Aktivitäten.
  • Es sind gelbliche oder braune Flecken auf der Kleidung oder Bettwäsche der Person zu sehen.
  • Die Person wechselt häufig ihre Kleidung und trinkt auffallend wenig.
  • Die Person geht vorsorglich oft zur Toilette.
  • Im Badezimmer finden sich vermehrt Slipeinlagen oder Menstruationsbinden.

Achtung

Wenn die Inkontinenz plötzlich und ohne erkennbaren Grund auftritt, könnte dies auf eine zugrunde liegende medizinische Bedingung hinweisen, die einer schnellen ärztlichen Behandlung bedarf. Wenn die Person zusätzlich zu der Inkontinenz Symptome wie Schmerzen, Brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin oder Fieber hat, sollten diese sofort einen Arzt aufsuchen.

Welche Folgen kann eine nicht behandelte Inkontinenz haben?

Eine Inkontinenz kann viele Konsequenzen haben – sowohl für den Körper, als auch für die Psyche. Sie kann die Lebensqualität des Betroffenen stark einschränken.

Sozialer Rückzug

Viele Inkontinenz-Patienten ziehen sich aus Angst vor peinlichen Zwischenfällen oder aufgrund von Schamgefühlen zunehmend aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Sie geben Hobbies auf, treffen sich immer seltener mit Freunden und vermeiden alltägliche Situationen. Dieser soziale Rückzug führt häufig oft zu Vereinsamung.

Die psychischen Folgen von Inkontinenz reichen außerdem von Angstzuständen bis hin zu Depressionen. Darüber hinaus können sie sich auf das Berufsleben und das Sexualverhalten des Betroffenen auswirken.

Hautschäden

Hautschäden im Intimbereich bei Inkontinenz entstehen meist dort, wo die Haut häufig mit Urin oder Stuhl in Kontakt kommt. Dies führt zu Reizungen und macht die Haut anfällig. Besonders betroffen sind dabei der Damm, der Bereich um den Anus sowie die Pobacken.

Menschen mit Inkontinenz haben ein erhöhtes Risiko für Rötungen, Entzündungen und Hautschäden im Intimbereich. Diese Probleme werden medizinisch als Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) bezeichnet. Des Weiteren erhöht unkontrollierter Urin- oder Stuhlverlust das Risiko für Dekubitus (Wundliegen) im Genitalbereich, besonders bei bettlägerigen Personen.

Geschädigte Haut ist anfällig für Infektionen, was bei Inkontinenz zu Pilzerkrankungen und bakteriellen Entzündungen im Intimbereich führen kann. Daher ist es wichtig, dass Betroffene und Pflegende auf sorgfältige Intimhygiene achten und den Hautzustand genau beobachten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Inkontinenz in der Pflege?

In der Pflege gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Inkontinenz, die darauf abzielen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Inkontinenz zu managen. Diese Therapien lassen sich in konservative, medikamentöse und operative Ansätze unterteilen:

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

  • Beckenbodentraining: Spezielle Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die helfen können, die Blasenkontrolle zu verbessern.
  • Blasentraining: Systematisches Training zur Verbesserung der Blasenkapazität und zur Reduktion des Harndrangs durch geplante Toilettengänge.
  • Toilettentraining: Regelmäßige Toilettengänge nach festem Zeitplan, um unkontrolliertes Wasserlassen zu vermeiden.
  • Lebensstiländerungen: Anpassungen wie Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung und Vermeidung von koffeinhaltigen und alkoholischen Getränken.
  • Ernährungsanpassungen: Vermeidung von Nahrungsmitteln und Getränken, die die Blase reizen können (z.B. scharfe Speisen, Zitrusfrüchte).
  • Hygieneprodukte: Verwendung von Inkontinenzprodukten wie Einlagen, Vorlagen und Windelhosen, um die Haut zu schützen und die Würde des Betroffenen zu wahren.

Medikamentöse Therapien

  • Anticholinergika: Medikamente, die die Blasenmuskulatur entspannen und die Häufigkeit des Harndrangs reduzieren können.
  • Beta-3-Adrenozeptor-Agonisten: Medikamente, die die Blase entspannen und die Blasenkapazität erhöhen.
  • Östrogenpräparate: Lokale Östrogenbehandlung (z.B. Cremes, Vaginalzäpfchen) bei Frauen nach der Menopause, um die Blasenkontrolle zu verbessern.
  • Botulinumtoxin-Injektionen: Injektionen in die Blasenmuskulatur, um eine Überaktivität der Blase zu reduzieren.

Operative Behandlungsmöglichkeiten

  • Schlingenoperationen: Verfahren zur Unterstützung der Harnröhre bei Belastungsinkontinenz.
  • Blasenhals-Suspension: Operative Anhebung des Blasenhalses zur Verbesserung der Blasenkontrolle.
  • Künstlicher Schließmuskel: Implantation eines künstlichen Schließmuskels zur Kontrolle des Urinflusses.
  • Akrale Neuromodulation: Implantation eines Geräts, das elektrische Impulse an die Nerven sendet, die die Blase kontrollieren.

Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen

  • Individuelle Pflegeplanung: Erstellung eines maßgeschneiderten Pflegeplans zur optimalen Betreuung des Betroffenen.
  • Schulung und Beratung: Schulung der Pflegekräfte und Angehörigen im Umgang mit Inkontinenz und den entsprechenden Hilfsmitteln.
  • Psychosoziale Unterstützung: Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen und psychologischen Belastungen durch Inkontinenz. Seien Sie verständnisvoll und geduldig. Hören Sie den Betroffenen zu und nehmen Sie ihre Sorgen ernst.

Weitere spezielle Tipps für Pflegepersonal für Patienten mit Inkontinenz

Pflegepersonal spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Inkontinenz. Hier sind einige Tipps, die Sie als Pflegekraft unterstützen:

  • Sprechen Sie vertraulich mit den Betroffenen über ihre Inkontinenz, um Scham und Peinlichkeit zu minimieren.
  • Verwenden Sie angepasst Kleidung, die leicht an- und auszuziehen ist, um den Toilettengang zu erleichtern.
  • Reinigen und trocknen Sie die Haut gründlich nach jedem Unfall, um Hautreizungen und Infektionen zu vermeiden. Verwenden Sie spezielle Hautpflegeprodukte für Inkontinenzpatienten.
  • Wechseln Sie Inkontinenzprodukte regelmäßig, um Komfort und Hygiene zu gewährleisten.
  • Stellen Sie einen Nachttopf oder ein Urinal am Bett bereit, insbesondere für Patienten mit eingeschränkter Mobilität.
  • Ermutigen Sie die Patienten, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, aber vermeiden Sie koffein- und alkoholhaltige Getränke.
  • Informieren und beraten Sie Angehörige und andere Pflegekräfte über den richtigen Umgang mit Inkontinenz.
  • Empfehlen Sie den Betroffenen den Beitritt zu Selbsthilfegruppen, um den Austausch mit anderen Betroffenen zu fördern.

Durch die Beachtung dieser Tipps und Therapiemöglichkeiten können Sie als Pflegekraft den Umgang mit Inkontinenz effektiver gestalten und zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen beitragen.

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FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Thema Inkontinenz in der Pflege

Was ist Inkontinenz und wie häufig tritt sie bei Pflegebedürftigen auf?

Inkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin oder Stuhl. Sie tritt häufig bei Pflegebedürftigen auf, insbesondere bei älteren Menschen und solchen mit chronischen Krankheiten oder neurologischen Störungen.

Welche Inkontinenzprodukte stehen zur Verfügung und wie wählt man das richtige Produkt aus?

Es gibt eine Vielzahl von Inkontinenzprodukten wie Einlagen, Pants, Unterlagen und Schutzhosen. Die Auswahl des richtigen Produkts hängt von der Schwere der Inkontinenz, der Mobilität und den individuellen Bedürfnissen des Pflegebedürftigen ab.

Wie wird Inkontinenz diagnostiziert?

Ein Arzt erhebt eine Anamnese, führt eine körperliche Untersuchung durch und ordnet möglicherweise zusätzliche Tests wie Urinanalysen, Blasenscans oder urodynamische Untersuchungen an.

Sind Medikamente zur Behandlung von Inkontinenz verfügbar?

Ja es gibt Medikamente, die die Blasenkontrolle verbessern können, besonders bei Dranginkontinenz. Ein Arzt kann die geeigneten Medikamente verschreiben.