Kooperative Zusammenarbeit - wie Apotheken Pflegeinrichtungen entlasten

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Der demografische Wandel bringt Personal in der Pflegebranche ans Limit. Aktuelle Prognosen schätzen, dass bis 2030 rund 300 000 Fachkräfte fehlen. Aber wie kann man die Mitarbeiter entlasten und Abläufe so verbessern, dass der menschliche Faktor nicht verloren geht? Eine Schlüsselfunktion übernehmen Apotheken. Die Praxis zeigt, dass die Medikamentenversorgung Pflegebedürftiger eine enorme Entlastung bieten kann - wenn sie strukturiert und systematisch organisiert wird.

Arbeitsentlastung durch Zuarbeit - wie Apotheken Pflegeeinrichtungen entlasten

Die Medikamentenversorgung ist eine der zentralen Stützen bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Die Crux an der Stelle: Sie muss individuell auf den Bedarf eines jeden Einzelnen abgestimmt werden. Und je nach Gesundheitszustand ist es notwendig, Arzneimittel neu einzustellen. Bei der Einstellung folgen die Pflegekräfte den Vorgaben von Ärzten. Das alles frisst jedoch viel Zeit. Wenn dann noch die Bestellungen aufgegeben werden und Medikamente abgeholt werden müssen, sind die unterschiedlichsten Stellen beteiligt. Eine systematische Absprache mit der Apotheke ist notwendig. Und die Apotheken haben ihrerseits gemerkt, dass sie als Dienstleister weit mehr tun können, als nur Material zu liefern. Gut aufgestellte Apotheken leisten heute Zuarbeit und sie übernehmen Organisationsaufgaben. Wie das konkret aussieht?

Optimal vorbereitete Medikamentenvergabe spart viel Zeit

Apotheken mit viel Erfahrung in der Heimversorgung Pflegebedürftiger machen es vor. Sie haben die Zusammenarbeit zum einen durch Digitalisierung der Bestellwege erleichtert. Arztinformationen, Hinweise von Pflegekräften und Angehörigen werden gebündelt und die Medikamentenbestellung automatisiert abgewickelt. Die Apotheke liefert die gewünschten Mengen verlässlich zu festen Zeiten und in akuten Fällen auch mit Eilboten in die Einrichtung. Das spart Zeit beim Bestellen. Was noch hinzukommt: Die Apotheke kümmert sich um das Verblistern und liefert passende Medikamentenpakete für die Woche. Für das Heim bedeutet dies: Die Pflegekräfte können sich um ihr Kerngeschäft kümmern. Sie verlieren nicht mehr viel Zeit mit dem Ordnen und Zuteilen von Medikamenten.

Apotheken sind auch professionelle Ansprechpartner für die Weiterbildung

Im Bereich von Fortbildung und Personalentwicklung ist ebenfalls eine Zusammenarbeit möglich. Die in der Apotheke tätigen Pharmazeuten können Pfleger im richtigen Einsatz von Arzneimitteln schulen und ihnen deren Wirkung auf den Körper erklären. Schulungen dieser Art sind enorm nützlich. Sie bilden die Fachkräfte darin aus, zu erkennen, wie gut ein Medikament anschlägt und ob sich die gewünschte Wirkung einstellt. Auch zu altersbedingten Unverträglichkeiten haben die studierten Pharmazeuten professionelle Hinweise. Mit ihrer Hilfe kann die Beobachtungsgabe verbessert werden. Und diese liefert dann nützliche Hinweise, mit denen behandelnde Ärzte den richtigen Weg für den einzelnen Patienten finden.

Ein fester Ansprechpartner garantiert eine flüssige Kooperation

Neben der digitalen Bestellmöglichkeit sollten Pflegeheime zugleich auf einen persönlichen Ansprechpartner achten. In der Zusammenarbeit von Pflegeheim und Apotheke haben beide Seiten ein Interesse an einem solchen Kontakt. Er behält den Überblick über die Organisation und kann bei Veränderungen schnell und unbürokratisch eine Anpassung einzelner Verschickungen in die Wege leiten. Typischerweise statten diese Ansprechpartner den Heimen gelegentlich einen Besuch ab. So sind sie über die Arbeitsschritte vor Ort im Bilde, die sie mit ihrer Zuarbeit unterstützen.