Weiterbildungen für Pflegefachkräfte im Überblick

Drei Pfleger in blauen Kittel lächeln und zeigen einen Daumen nach oben in die Kamera.
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Inhaltsverzeichnis

Als Pflegefachkraft übernehmen Sie täglich anspruchsvolle Aufgaben und tragen eine große Verantwortung – für Ihre Patienten und für einen professionellen Pflegealltag. Umso wichtiger ist es, Ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen regelmäßig auszubauen. Weiterbildungen bieten Ihnen nicht nur bessere Karrierechancen, sondern verbessern auch die Versorgungsqualität Ihrer Patienten spürbar.

Ob Studium, Aufstiegsfortbildung oder Fachseminar: Die Möglichkeiten zur Weiterbildung in der Pflege sind vielfältig. In diesem Überblick zeigen wir Ihnen vier praxisnahe Wege auf, wie Sie sich als Pflegefachkraft gezielt weiterbilden und Ihre berufliche Zukunft aktiv gestalten können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Pflegeberater: Beraten Sie Pflegebedürftige und deren Angehörige zu rechtlichen, praktischen und finanziellen Fragen der Pflege.
  • Pflegepädagoge: Geben Sie Ihr Wissen weiter und werden Sie Teil der Ausbildung von zukünftigen Pflegekräften durch ein berufsbegleitendes Studium.
  • Pflegedienstleitung (PDL): Übernehmen Sie Führungsaufgaben in Pflegeeinrichtungen und organisieren Sie den Ablauf der Pflegeorganisation.
  • Spezialisierung in der Krankenpflege: Vertiefen Sie Ihr Fachwissen in Bereichen wie Intensivpflege, Onkologie oder Palliativpflege durch gezielte Weiterbildungen.

Weiterbildung für Pflegekräfte: Schritt für Schritt in neue Berufsfelder

Pflegefachkräften stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen, die sich je nach Ziel und Interesse in verschiedenen Bereichen und Formaten gestalten lassen. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Ziele Sie mit der Fortbildung im Pflegebereich verfolgen möchten. Die Gründe für eine Weiterbildung sind ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten selbst:

  • Möchten Sie sich durch ein Seminar zu einem speziellen Thema auf den neuesten Stand bringen?
  • Streben Sie eine berufliche Veränderung an und möchten neue Aufgaben im Pflegebereich übernehmen?
  • Sind Sie Krankenpfleger und möchten sich spezialisieren sowie Ihre fachlichen Kompetenzen erweitern?
  • Oder fällt es Ihnen zunehmend schwerer, den körperlich belastenden Pflegeberuf auszuüben, und Sie suchen nach Alternativen im administrativen Bereich?

Weiterbildungsmöglichkeiten im Überblick

Wir stellen Ihnen hier vier Weiterbildungsmöglichkeiten vor, die für Sie als Pflegefachkraft infrage kommen.

1. Weiterbildung zum Pflegeberater

Als Pflegeberater unterstützen Sie Pflegebedürftige und deren Angehörige mit individueller Beratung und Hilfestellung bei folgenden Fragen:

  • Welche Ansprüche bestehen?
  • Welcher Pflegebedarf liegt vor?
  • Wie wird die Pflegebedürftigkeit korrekt eingeschätzt?
  • Wie können Angehörige in der Pflege entlastet werden?
  • Wie hoch ist das Pflegegeld für Pflegebedürftige und deren Angehörige?

Pflegeberater fungieren somit als Ansprechpartner und Vermittler für alle, die von Pflege betroffen sind. Seit 2009 haben Pflegebedürftige und ihre Angehörigen einen Rechtsanspruch auf Pflegeberatung.

Laut § 7a SGB XI umfasst die Aufgabe eines Pflegeberaters die Erfassung und Analyse des Hilfebedarfs, die Erstellung eines individuellen Versorgungsplans, dessen Umsetzung und Überwachung sowie die Information von Pflegepersonen über Entlastungsangebote.

Was sind die Inhalte einer Weiterbildung zum Pflegeberater?

Die Weiterbildung zum Pflegeberater bereitet die Teilnehmer umfassend darauf vor, Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegenden beratend zur Seite zu stehen. Zu den Lehrgangsinhalten gehören zum Beispiel:

  • Pflegefachwissen, zum Beispiel Kenntnisse der Gesundheits- und Krankenpflege
  • Recht in der Pflege, zum Beispiel Grundlagen des Sozialrechtes, Leistungsrecht der Pflegeversicherung, Vertragsrecht der Kassen, Betreuungsrecht
  • Case Management
  • Bedarfsermittlung
  • Umgang mit Medikamenten
  • Qualitätsmanagement
  • Kultursensible Pflege
  • Kommunikation, Beratung, Antragstellung

Beachten Sie, dass jeder Anbieter die Weiterbildung unterschiedlich aufbaut und gestaltet. Daher ist es wichtig, sich vorab bei mehreren Anbietern über die Inhalte, den Ablauf und die Weiterbildungsform zu informieren.

Worauf ist bei der Auswahl eines Pflegeberater-Kurses zu achten?

Der Pflegeberater ist kein anerkannter Ausbildungsberuf, weshalb sich prinzipiell jeder so nennen kann. Um unseriöse Anbieter zu vermeiden, sollten Sie bei der Wahl eines Weiterbildungsanbieters genau hinschauen. Als Pflegefachkraft  ist es wichtig, dass die Weiterbildung nach § 7a SGB XI zertifiziert ist und den Anforderungen der Weiterbildungsverordnung entspricht. So stellen Sie sicher, dass die Ausbildung ein bestimmtes Qualitätsniveau erfüllt und nach einheitlichen Richtlinien durchgeführt wird.

Was kostet die Weiterbildung zum Pflegeberater?

Die Kosten für die Weiterbildung zum Pflegeberater liegen je nach Anbieter und Umfang der Maßnahme zwischen 1.500 und 3.500 Euro. Manche Kurse sind kompakt innerhalb von wenigen Wochen organisiert, andere berufsbegleitend über mehrere Monate.

Hinzu kommen eventuell Kosten für Lernmaterialien, Prüfungsgebühren oder Anfahrt und Unterkunft bei Präsenzphasen.

Wer ist die Zielgruppe und welche Voraussetzungen gibt es?

Die Pflegeberater Weiterbildung richtet sich in erster Linie an Menschen, die bereits im Gesundheitswesen arbeiten, also zum Beispiel an Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Sozialversicherungsfachangestellte. Entsprechend sind auch die Voraussetzungen, die Sie erfüllen müssen, wenn Sie an einer Weiterbildung zum Pflegeberater teilnehmen wollen. Natürlich können die Teilnahmevoraussetzungen von Anbieter zu Anbieter variieren, aber grundsätzlich sollten Sie mit diesen Punkten rechnen:

  • Abgeschlossene Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf wie Gesundheits- und Krankenpfleger oder Sozialpädagoge
  • Alternativ ist die Teilnahme auch mit einem anderen Abschluss möglich, wenn mehrere Jahre Erfahrung in einer beratenden Tätigkeit vorhanden sind oder inhaltliche Schwerpunkte thematisch passend gelehrt wurden

Aber auch Quereinsteigern ist es möglich, Pflegeberater zu werden. Informieren Sie sich dazu bei den Bildungsanbietern, welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen oder ob beispielsweise ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung nötig ist.

Pflegeberater nach§ 45 SGB XI

Eine andere Variante ist die Weiterbildung zum Pflegeberater nach § 45 SGB XI: Pflegeberater schulen in diesem Fall die Angehörigen von Pflegebedürftigen und ehrenamtliche Pfleger. Da die Pflege in viele Fällen privat erfolgt, die Angehörigen in der Regel aber keine Erfahrung in der Pflege haben, ist diese Weiterbildung sehr sinnvoll und hilfreich. Die Schulungen für Angehörige und Ehrenamtliche Pfleger kann auch in den heimischen Wänden durchgeführt werden.

2. Berufsbegleitendes Studium zum Pflegepädagoge

Sie arbeiten gerne in der Pflege und möchten dieses Wissen an andere weitergeben? Pflegepädagogik ist in diesem Fall etwas, das Ihnen zusagen könnte. Als Pflegepädagoge bilden Sie den Nachwuchs von morgen aus und bringen ihm fundiertes Wissen für den jeweiligen Pflegeberuf bei. Sie übernehmen also die Rolle, die Ihr Lehrer oder Praxisanleiter in Ihrer Ausbildung hatte.

Anders als die anderen drei Weiterbildungen, die wir Ihnen hier vorstellen, wird Pflegepädagogik nicht als Weiterbildung angeboten, sondern als berufsbegleitendes Studium. Sie haben nicht nur die Möglichkeit, den Bachelorabschluss zu erlangen, sondern auch den Master noch dranzuhängen.

Im berufsbegleitenden Studium Pflegepädagogik erhalten Sie fundiertes didaktisches Wissen, welche Lernmethoden es gibt, wie Sie den Unterricht gestalten und weiterentwickeln, Konzepte entwickeln, das Wissen vermitteln und einen guten Umgang mit den Auszubildenden haben.

Häufig werden Sie, sofern Sie sich für ein Studium entscheiden, bereits ins dritte Semester eingestuft, da Ihre Berufsausbildung in einem Pflegeberuf auf die Studienzeit angerechnet wird.

Was sind die Inhalte eines Pflegepädagogik-Studiums?

Im Pflegepädagogik Studium zählen zu den Lehrinhalten unter anderem …

  • Pflegewissenschaft
  • Pädagogik
  • Didaktische Modelle und Methoden
  • Lehren und Lernen in Gesundheitsberufen
  • Gesundheitswissenschaft
  • Rechtliche Aspekte
  • Gesundheits- und Sozialpolitik
  • Empirische Grundlagen der Gesundheits- und Pflegeforschung
  • Ethik
  • Kommunikation
  • Medizinische bzw. pädagogische Psychologie

Wer ist die Zielgruppe und welche Voraussetzungen gibt es?

In erster Linie richtet sich das berufsbegleitende Pflegepädagogik Studium an examinierte Kranken- und Gesundheitspfleger, Altenpfleger, Hebammen, Kinderkrankenpfleger und alle anderen Pflegefachkräften mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Häufig wird auch eine Hochschulzugangsberechtigung gefordert, also Abitur oder Fachhochschulreife. Viele Pflegekräfte haben dies aber nicht, da sie sich nach dem Realschulabschluss für die Ausbildung entschieden haben. Aber: In allen Bundesländern gibt es seit der Kultusministerkonferenz 2009 Möglichkeiten, auch ohne Abitur zu studieren. Wie dazu die genauen Landesregelungen sind, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Häufig „ersetzen“ eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung das Abitur oder Fachabitur.

Informieren Sie sich unbedingt über die Regelungen für das jeweilige Bundesland, in dem Sie das Pflegepädagogik Studium absolvieren.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Die Studiengebühren für ein berufsbegleitendes Pflegepädagogik-Studium variieren je nach Hochschule und Abschlussform (Bachelor oder Master). Rechnen Sie mit Kosten zwischen 8.000 und 15.000 Euro für das gesamte Studium. Manche Anbieter verlangen monatliche Raten von etwa 250 bis 500 Euro über mehrere Semester.

3. Weiterbildung zur Pflegedienstleistung

Die Pflegedienstleitung (PDL) ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf, stellt jedoch eine bundesweit anerkannte Weiterbildung für Pflegefachkräfte dar. Aufgrund der vielfältigen Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung ist eine gezielte Weiterbildung erforderlich. Wenn Sie bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen und bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen, könnte die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung der richtige Schritt für Sie sein.

Die PDL fungiert als Schnittstelle zwischen der pflegerischen Stationsleitung und der Geschäftsführung und hat die Befugnis, Anweisungen an die Mitarbeitenden zu erteilen. Auch wenn es sich nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf handelt, gibt es gemäß §71 Absatz 3 des Sozialgesetzbuches XI klare Richtlinien, die für die Anerkennung der Weiterbildung zur PDL maßgeblich sind. Die Weiterbildung muss mindestens 460 Stunden umfassen, viele Anbieter bieten jedoch auch Programme an, die deutlich darüber hinausgehen und bis zu 2.000 Stunden betragen können.

Wer ist die Zielgruppe und welche Voraussetzungen gibt es?

Laut §71 Absatz 3 Sozialgesetzbuch XI richtet sich die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung an

„Pflegefachfrau oder Pflegefachmann, Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger oder Altenpflegerin oder Altenpfleger“.

3 Sozialgesetzbuch XI

Außerdem sind mindestens zwei Jahre Berufserfahrung Pflicht. Wer Leiter im Pflegedienst werden will, muss einfach den Berufsalltag einer Pflegefachkraft kennen, nur so kann eine Station oder ein Bereich praxisnah, fair und realistisch geführt und organisiert werden.

Was sind die Inhalte der Weiterbildung zur PDL?

Inhalte der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung sind zum Beispiel:

  • Organisation und Kontrolle des betrieblichen Ablaufes
  • Personalführung
  • Personalentwicklung
  • Betriebswirtschaft
  • Pflegeorganisation
  • Pflegewissenschaften
  • Konfliktmanagement
  • Umgang mit Patienten und Angehörigen
  • Arbeitsrecht
  • Sozialgesetzgebung

Achten Sie jedoch darauf, dass der Bildungsanbieter die vorgegebenen Richtlinien erfüllt und vergleichen Sie verschiedene Bildungsangebote miteinander. Die Möglichkeiten sind zahlreich und in unterschiedlichen Varianten zu finden.

Was kostet die PDL-Weiterbildung?

Die Kosten für die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung liegen je nach Umfang und Anbieter zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Besonders umfangreiche Lehrgänge mit mehr als 1.000 Stunden oder integriertem Praktikum können teurer ausfallen.

4. Fachweiterbildungen für Krankenpfleger

Vielleicht wollen Sie gar nicht hoch hinaus mit einer Weiterbildung, sondern in Ihrem Beruf in der Krankenpflege bleiben. Für Kranken- und Gesundheitspfleger gibt es eine Menge an verschiedenen Fachweiterbildungen, mit denen sie sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren können und so zum Fachkrankenpfleger werden. Das sind zum Beispiel:

  • Intensivpflege- und Anästhesie – ca. 2.000 bis 5.000 Euro
  • Onkologie – ca. 2.000 bis 4.000 Euro
  • Nephrologie – ca. 2.000 bis 4.500 Euro
  • Rehabilitation und Langzeitpflege – ca. 1.800 bis 4.000 Euro
  • Psychiatrische Pflege – ca. 2.000 bis 3.500 Euro
  • Hygiene – ca. 1.500 bis 3.500 Euro
  • Palliativ– und Hospizpflege – ca. 2.000 bis 3.500 Euro
  • Klinische Geriatrie – ca. 2.000 bis 4.000 Euro
  • Schmerzmanagement und Schmerztherapie – ca. 2.000 bis 3.500 Euro
  • Gerontopsychiatrische Fachkraft – ca. 2.000 bis 4.000 Euro

Seminare für Pflegefachkräfte

Vielleicht möchten Sie nicht gleich komplett neue Aufgaben in Ihrem Pflegeberuf übernehmen, sondern sich einfach mit einem Tages- oder Wochenseminar für Ihren Beruf weiterbilden? In diesem Fall bietet sich Ihnen ebenfalls eine große Palette an Seminaren und Kursen an.

Seminare für Pflegefachkräfte gibt es unter anderem in den Bereichen Demenz, Palliative Care, kultursensible Pflege, Wundmanagement oder Recht in der Pflege.

Berufsbegleitend studieren

Eine Alternative zu einer Weiterbildung für Pflegefachkräfte stellt ein berufsbegleitendes Studium dar. Berufsbegleitend studieren können sie via Onlinestudium, Blended Learning, Fernstudium oder berufsbegleitendem Präsenzstudium.

Ein berufsbegleitendes Studium ist so ausgelegt, dass es sich organisatorisch mit dem Beruf vereinen lässt. Jede der genannten Studienformen ist mit ihrem Pflegeberuf vereinbar, sei es, weil die Seminare am Abend oder Wochenende stattfinden oder Sie bequem von zu Hause aus lernen können, weil Sie sich für ein Fernstudium entschieden haben.

Gerade im Gesundheitsbereich gibt es eine recht große Auswahl an Studiengängen, die sich berufsbegleitend studieren lassen. Mögliche Studiengänge sind:

  • Pflegemanagement
  • Pflegewissenschaft
  • Pflegepädagogik (bereits oben vorgestellt)
  • Pflegeleitung
  • Gesundheitswissenschaften
  • Gesundheitsmanagement
  • Gesundheitsökonomie
  • Gerontologie

Kosten und Arbeitsaufwand

Je nach Hochschule, Akademie und Studiengang müssen Sie einen Arbeitsaufwand von zehn bis zwanzig Stunden einplanen. Die Kosten liegen je nach Hochschule, Studiengang und Abschluss grob zwischen 9.000 und 14.000 Euro. Informieren Sie sich bei den Hochschulen und nehmen Sie sich Zeit, diese sowie das Studienangebot miteinander zu vergleichen.

Fernstudium: Vorteile für Pflegefachkräfte

Vielleicht fragen Sie sich, wie Sie neben der Arbeit noch ein Seminar, eine Weiterbildung oder ein Studium unterbringen können. Ein Fernstudium bietet hierfür eine flexible Lösung. Die Vorteile auf einen Blick:

  • Maximale Flexibilität: Sie bestimmen, wann und wo Sie lernen.
  • Lernmaterial: Erhalten Sie es per Post oder laden Sie es online herunter.
  • Individuelle Bearbeitung: Arbeiten Sie in Ihrem Tempo und senden Sie Aufgaben zur Kontrolle ein.
  • Verlängerung der Studienzeit: Viele Fernhochschulen bieten eine kostenfreie Verlängerung der Regelstudienzeit.
  • Moderne Prüfungsformate: Klausuren finden klassisch in Studienzentren statt – einige Anbieter ermöglichen aber mittlerweile auch das Schreiben von Klausuren zu Hause, per Videoüberwachung.

Ist ein Fernstudium das Richtige für Sie?

Ein Fernstudium eignet sich nicht für jeden – denn es verlangt viel Selbstdisziplin. Ohne Präsenzpflicht und festen Stundenplan müssen Sie sich abends und am Wochenende zum Lernen motivieren. Wenn Sie unsicher sind, probieren Sie es unverbindlich aus: Viele Fernhochschulen bieten ein kostenloses Probestudium an – meist für vier Wochen oder mit einem ersten Studienheft. Entscheiden Sie sich anschließend für das Fernstudium, werden Ihre bisherigen Leistungen angerechnet.

Online Studium: Fernstudium in Pflegeberufen

Ein Online-Studium ist eine Form des Fernstudiums – Sie lernen dabei von zu Hause aus mit digitalen Unterlagen, Webinaren und Lernvideos. Je nach Anbieter können einzelne Präsenzveranstaltungen nötig sein.

Auch die Prüfungen ähneln dem klassischen Fernstudium: In der Regel schreiben Sie Klausuren vor Ort, einige Anbieter ermöglichen bereits Online-Klausuren mit Videoaufsicht – ein Trend, der weiter zunimmt.

Die Auswahl an Online-Studiengängen bleibt jedoch begrenzt, da die Produktion der Lernvideos für Hochschulen aufwendig ist.

Was die Anerkennung betrifft: Ein Online-Studium ist gleichwertig mit einem Fern- oder Präsenzstudium – vorausgesetzt, der Anbieter ist offiziell anerkannt und der Abschluss akademisch.

Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen in der Pflege

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Ihre Weiterbildung ganz oder teilweise finanzieren können – abhängig davon, ob Sie angestellt, arbeitssuchend oder selbstständig tätig sind.

  • Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit: Wenn Sie arbeitssuchend sind oder in einem Beruf mit hohem Fachkräftemangel tätig sind, können Sie über die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter einen Bildungsgutschein erhalten.
  • Aufstiegs-BAföG (ehemals Meister-BAföG): Wer sich beispielsweise zur Pflegedienstleitung oder zum Pflegeberater fortbildet, kann eine Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) beantragen.
  • WeGebAU-Programm der Bundesagentur für Arbeit: Dieses Programm richtet sich an Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die sich beruflich weiterqualifizieren möchten.
  • Förderprogramme der Bundesländer: Viele Bundesländer bieten eigene Programme zur Förderung beruflicher Weiterbildung an, zum Beispiel Bildungsschecks oder Prämiengutscheine. Die Konditionen unterscheiden sich je nach Region.
  • Arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung: In einigen Einrichtungen werden Weiterbildungen ganz oder teilweise vom Arbeitgeber übernommen, insbesondere wenn sie dem betrieblichen Bedarf entsprechen.

Fazit: Weiterbildungen in der Pflege steigern Qualifikation, Anerkennung und Gehalt

Pflegefachkräfte, die sich gezielt weiterbilden, verbessern nicht nur ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen, sondern erhöhen auch ihre Chancen auf ein höheres Gehalt. Ob PDL, Wundexperte oder Praxisanleitung – anerkannte Weiterbildungen bringen oft ein offizielles Zeugnis mit sich und ermöglichen den Aufstieg in besser vergütete Positionen oder höhere Entgeltgruppen.

Ein qualifizierter Abschluss dient dabei als Nachweis gegenüber Arbeitgebern und steigert die berufliche Anerkennung. Wer Verantwortung übernimmt oder sich spezialisiert, profitiert meist auch finanziell – sei es durch Gehaltszulagen, tarifliche Höherstufungen oder attraktive Stellenangebote.

Nutzen Sie daher Ihre Möglichkeiten, das eigene Wissen auszubauen und sich gezielt für Positionen mit besserem Gehalt und größerem Gestaltungsspielraum zu qualifizieren.